Das Album des Monats September

Interpret, Titel: SACRED OUTCRY - Damned For All Time
Medium: CD
Stil: Epic Melodic Metal
Erschienen: 25.09.2020
Label: No Remorse Records
Link: facebook.com/SacredOutcry
Bewertung:
8 von 10

Einen Rekord können die Griechen von SACRED OUTCRY wohl gleich von Anfang an für sich verbuchen: den des längsten Entstehungszeitraums für ein Debütalbum!
Geschlagene 19 Jahre dauerte es nämlich bis dieses Teil hier es von den ersten Studioaufnahmen im Jahre 2001 bis zur Veröffentlichung im September 2020 schaffte. Das dürfte schwer zu toppen sein! Hier trifft wahrlich der Satz zu "Was lange währt wird endlich gut!"
Und das stimmt hier auch tatsächlich. Man hört dem Album nicht an, dass die Songs eigentlich fast 20 Jahre als sind. Stattdessen werden wir mit epischem Melodic Metal bedient, welcher Fans von Blind Guardian, Kamelot oder der italienischen Band Labyrinth sehr ansprechen dürfte. Manchmal kann man gar Anleihen an die "alten" Rhapsody finden. Hier wurden gekonnt akkustische Song-Intros mit Twin-Leads, epischen Keyboardklängen und melodiösem Gesang gepaart ohne die Songs zu überladen oder unnötig in die Länge zu ziehen. Lasst Euch von dem akustischen Intro nicht täuschen, denn mit dem als Video veröffentlichten "Legion Of The Fallen" und "Sacred Outcry" geht man doch schon etwas metallischer zu Werke. Mit dem episch getragenen "Where Ancient Gods Are Still Hailed" und der anschließenden Ballade "Scared To Cry" wird zwar ein sehr gefühlvoller und eher langsamer Mittelteil serviert, aber dafür wendet man sich bei "Lonely Man" etwas progressiveren Gefilden zu um mit dem kurzen Intro-artigen "Crystal Tears" zu dem sich fulminant steigernden "Damned" überzugehen, bevor das Album mit "Farewell" einen ansprechenden Abschluß findet.
Und wenn Ihr Euch schon die ganze Zeit gewundert habt, woher Euch der Sänger so bekannt vorkommt, hebe ich nun den Schleier für Euch: es handelt sich um keinen geringeren als Yannis Papadopoulus, seines Zeichens Lead-Singer von Beast In Black, welcher hier seinen griechischen Kollegen als Special Guest unter die Arme greift. Wie immer setzt er diesen an sich schon gelungenen Songs mit seinem hochmelodischen Gesang und den unverwechselbaren Highscreams natürlich noch das goldene Krönchen auf.
Nun will ich aber auch die eigentlichen Bandmitglieder nicht ihres Ruhmes berauben, haben sie doch einen fabulösen Job erledigt. Es handelt sich dabei um Dimitris Perros (Lead- u. Rhythmus-Gitarre), George Apalodimas (Bass), Stelios Darakis (Schlagzeug), Vagelis Spanakis (Akustik-Gitarre) und Keyboarder John Skalkotos.
Etwas Punktabzug gibt es lediglich für den Sound, der insgesamt leider etwas flach ausgefallen ist. Ansonsten kann ich nur sagen, dass es sich wirklich lohnt der Platte Euer episches Ohr zu leihen. Zu Erwähnen wäre noch, dass es sich hierbei wohl um ein Konzeptalbum handelt, und dabei tatsächlich um "Chapter One" der "The Sacred Chronicles".
Ich will nur hoffen, dass wir nicht weitere 20 Jahre auf die Fortsetzung warten müssen! Das wäre tatsächlich eine große Verschwendung von Potenzial.

(Yvonne Bernhard, September 2020)

Tracklist: 1. Timeless 2. Legion Of The Fallen 3. Sacred Outcry 4. Where Ancient Gods Are Still Hailed 5. Scared To Cry 6. Lonely Man 7. Crystal Tears 8. Damned 9. Farewell