Interpret, Titel: RPWL - World Through My Eyes
Medium: Album/ CD
Stil: Progressive Rock
Erschienen: 24.01.2005
Label: Tempus Fugit/Inside Out/SPV
Link: www.rpwl.com    
Note:
8,5 von 10 Punkten

Ein wirklich mehr als gelungener Opener ist „Sleep“ für RPWLs neues Studioalbum World Through My Eyes, der gelungene Versatzstücke aus dem orientalischen Bereich in die gewöhnliche Instrumentierung mit aufnimmt.
Ansonsten kommt man, glaube ich, nicht umhin die Einflüsse der 4 Bayern bei Pink Floyd der 60er/70ern zu sehen, was der zweite Song („Start The Fire“) bereits unterstreicht und was auch im weiteren Verlauf noch mehrfach deutlich wird.
Die Musiker um Sänger/Keyboarder/Produzent Yogi Lang sind aber gut genug sich nicht in einem sturen Plagiat zu üben, sondern ziehen ihr eigenes Ding sehr gekonnt (und schön anzuhören) durch.
Dies unterstreicht wiederum die knapp neunminütige Halb-Ballade „Everything Was Not Enough“ ziemlich eindrucksvoll. Bei „Roses“ konnte man den ehemaligen Genesis-Barden Ray Wilson zu einem Gastauftritt bewegen, der Song fügt sich fein in das Gesamtbild ein und kann als relaxter Rocksong bezeichnet werden.
Auch „3Lights“ kommt erstmal nur langsam in Fahrt, entwickelt sich aber mit zunehmender Spielzeit zu einem ersten Highlight auf RPWLs viertem Studio-Output, besonders eindrucksvoll hier: der Instrumentalbereich in der Mitte des Songs, bei dem Yogi Lang sogar (erstmalig auf World Through My Eyes) richtig zum Synthesizer greift.
Vergleichbar mit „3Lights“ kommt der nächste Track „Sea-Nature“, der wieder verstärkt an Pink Floyd erinnert, daher. Auch dieser Track gehört zu den überlangen Songs, kommt aber im Vergleich zu „3Lights“ schneller auf den Punkt und hat härttechnisch etwas mehr zu bieten. Aber auch bei „Sea-Nature“ kommt der gute alte Synthie zum Einsatz und Gitarrist Karlheinz Wallner darf sich ordentlich „austoben“, unangefochtene Spitzenklasse bleibt aber die Synth-Einlage zum Ende des Tracks…
„Day On My Pillow“ überzeugt durch seine relaxte Gangart, dies tut zwischen all den Longtracks auch mal gut, denn es geht mit dem Titeltrack „World Through My Eyes“ gleich wieder auf 10-minütige Klangreise durch den Orient, unterstrichen durch Sitarklänge und perkussive Elemente, ehe man wieder zum Ende hin auf die Psychodelic-Schiene à la Pink Floyd/Manfred Mann aufspringt und Yogi Lang hier mit feinen Mann-Synths auffährt.
Der vorletzte Track „Wasted Land“ ist ein Rocker mit feinem Chorus, würde sich vermutlich perfekt als Singleauskoppelung eignen.
Der Beginn des letzten Tracks „Bound To Reach The End“ erinnert verdammt an Floyds Longtrack „Echoes“, hier ausgestattet mit einer tollen Melodieführung und einem einprägsamen Chorus.
Insgesamt ein Album ohne Schwächen, das seine Einflüsse (Pink Floyd und die Synth-Mucke der 60er und 70er Jahre) nicht verleugnet, dabei aber jederzeit seinen eigenen Charakter erkennen läßt.
Eine tolle Leistung!!

(Maik Eifländer, Januar 2005)

Tracklist: Sleep 7:10 Start The Fire 5:06 Everything Was Not Enough 8:42 Roses 5:39 3 Lights 7:30 Sea-Nature 8:10 Day On My Pillow 4:22 World Through My Eyes 10:04 Wasted Land 4:52 Bound To Reach The End 6:39