Interpret, Titel: REMEDY - Something That You´re Eyes Won´t See
Medium: CD
Stil: Melodic Heavy Rock
Erschienen: 22.12.2022
Label: S-Rock Music Production (Vertrieb: H'art)
Link: remedymusicsweden.com/    
Bewertung:
8 von 10

Der Sound der Mitte der 1980er in den Live-Clubs des legendären Sunset Strip in L.A. von Truppen wie Poison, Mötley Crüe, Ratt oder Dokken gespielt wurde, erlebt seit geraumer Zeit ein Revival. Vor allem die Genre-Elite der schwedischen Bands wie Eclipse, H.E.A.T. & Co. hat sich diesem Klangkosmos mit Haut und Haaren verschrieben.
Noch bei weitem nicht so bekannt, aber sicherlich ein absoluter Geheimtipp in besagtem Segment, ist das 2022 in Stockholm, Schweden vom Gitarristen Roland "Rolli" Forsman gegründete Quintett REMEDY. In seiner Heimat ist Forsman durch seine Songwriter-Tätigkeit für One Desire und sein Mitwirken beim sehr populären Musical "We Will Rock You" bekannt. Hierfür wurde er von den Queen-Musikern Brian May und Roger Taylor quasi handverlesen ausgewählt. Wenn das mal kein Ritterschlag ist!?
Komponiert hat Forsman alle Songs zusammen mit seinem Freund und Songwriter Sören Kronqvist. Das Ziel war es stilistisch in Richtung Joe Lynn Turner, Mr. Big, Def Leppard, etc. zu gehen. Die Zusammenstellung von REMEDY ging relativ flott vonstatten. Als Sänger installierte der Bandleader seinen alten Freund und Nachbarn Robert van der Zwan, für die Keaboards fiel die Wahl auf Jonas Öijvall (Tiamat, Jimi Jamison), Andreas Passmark (W.E.T, Royal Hunt, Narnia) spielte den Bass ein und als Trommler wurde Georg Härnsten Egg (Dynazty, Paralydium, Joe Lynn Turner) verpflichtet. Fertig war eine wahre Sweden-All-Star-Band.

Im Fokus dieses Debüts stehen verdammt starke Hooklines, die man direkt mitsingen kann, eine tadellose Instrumentalarbeit und ein hochmelodischer aber dennoch markanter Gesang von van der Zwan, der exakt zum knackigen Stil passt. Wer sich rasch ein Bild vom Härtegrad und der Qualität machen möchte sollte unbedingt die unten in der Tracklist verlinkten Lieder anchecken.
Grundsätzlich wird das komplette Feld des einst Glam-Rock genannten Genres beackert. Das heißt von Up-Temporockern wie dem Eröffnungsdoppel "Living On The Edge"/"I Wanna Have It All", Tracks im mittleren Tempo der Marke "Thunder In The Dark", "Scream Of Silence" oder "Stranger" bis hin zu klassischen Balladen ("Sunday At Nine", "Lifeline") für die stets präsente Taschentuchfraktion... Absolutes Highlight ist aber sicherlich der Übersong "Marylin", dessen Ohrwurmrefrain sich sofort in den Gehörgängen festbeisst und in eingangs erwähnter Dekade mit Sicherheit als Top-10-Hit von der internationalen Chartspitze gegrüßt hätte!

Dies ist ein durchweg starker Longplayer, dessen Hits direkt im Ohr hängen bleiben und noch lange im Hirnstamm nachhallen. Als Vergleiche fallen mir Acts wie Nestor, Captain Blackbeard, Mr. Big oder Giant ein. Letztendlich muss noch erwähnt werden das niemand Geringers als Erik Martensson (Eclipse) diese Platte in seinem Mass Destruction Production-Studio exzellent gemixt und gemastert hat.
Genre-Fans sollten sich 'Something That You´re Eyes Won´t See' unbedingt besorgen!

(Yvonne Bernhard, Oktober 2023)

Tracklist: 1. Living On The Edge 2. I Wanna Have It All 3. Marilyn 4. Scream In Silence 5. Sunday At Nine 6. Stranger 7. Thunder In The Dark 8. My Devil Within 9. Sinners And Saints 10. Lifeline