Das Album des Monats Februar 2012

Interpret, Titel: RAGE - 21
Medium: CD
Stil: Power Metal
Erschienen: 24.02.2012
Label: Nuclear Blast (Vertrieb: Warner)
Link: www.rage-on.de   
Note:
10 von 10 Punkten

Rappel die Büchs, da fällt mir ja glatt die Kinnlade herunter! Und zwar so tief, dass sie tatsächlich meinen kleinen Zeh knutscht! Mit '21', welches wirklich auch das bereits einundzwanzigste Album der Nordrheinwestfalen ist, liefern Rage das beste Scheibchen seit dem ausgezeichneten und mittlerweile kultigen 'Black In Mind' ab. Dabei hat man diesesmal auf Orchesterparts und jeglichen Schnörkel verzichtet und geht stattdessen voll auf die Zwölf. Obwohl '21' das wohl härteste Album der Band überhaupt sein dürfte, hat man dennoch den typischen Rage-Sound erhalten können. Verwechslungen also definitiv ausgeschlossen. Ein Paradebeispiel, wie sich eine Band weiterentwickeln kann und sich selbst trotzdem treu bleibt. Los gehts mit dem Titelsong, dessen Intro schon gekonnt den textlichen Inhalt des Stücks, nämlich die Passion eines süchtigen Black Jack-Spielers, aufgreift und sich schon allein durch seinen genialen Refrain als absoluter Ohrwurm entpuppt. Maschinengewehrartige Stakkato-Riffs mit entsprechenden Drum-Salven eröffnen das ultraschnelle "Forever Dead", wobei einige Riffs irgendwie Gedanken an "Straight To Hell" aufkommen lassen. Bei dem Song frage ich mich, wie Trommler André Hilgers sich durch den Song schafft ohne sich Hände und Füße zu verknoten. "Feel My Pain" kann einen Iron Maiden-Einfluss einfach nicht leugnen. Und auch Eddie Van Halen lässt grüßen, besonders beim Tapping. Richtig hart wird´s beim folgenden "Serial Killer" bei welchem Peavy Wagner beweist, dass er durchaus auch geile Growls á la Kreator oder Sepultura beherrscht. Genial dabei der Wechsel zur klaren Stimme, als würden die zwei Persönlichkeiten eines Schizophrenen miteinander kommunizieren. Allein für die Textpassage "I'm killing you serial, I'm serious" hätte Peavy einen Grammy verdient. Weiter geht´s mit "Psycho Terror". Viktor Smolski hat es hier gekonnt geschafft, mit "krank-schrägen" Tönen eine musikalische Umsetzung für abartiges Verhalten zu finden. Das Outro greift übrigens schon die Melodie des Refrains vom folgenden "Destiny" auf, welche man nicht gerade leicht wieder aus dem mittlerweile vor Freude saltoschlagenden Gehörgängen bekommt. Da diese Review ansonsten doch ziemlich lang werden würde, sage ich über die restlichen Songs einfach, dass sie genauso genial wie die zuvor genannten Stücke sind. Ich konnte jedenfalls keinen Ausfall ausfindig machen. Hier kommt ganz viel Frische, Dynamik und Spielfreude rüber. Dabei trifft ausserordentliches musikalisches Talent auf geniale Kompositionen und verbindet "härter, schneller, lauter" mit den für Rage so typischen einzigartigen Hooklines. Göttliche Dreifaltigkeit, kann ich hier nur sagen. Genialer gehts nicht.

(Yvonne Bernhard, Februar 2012)

Tracklist: 01. House Wins (Intro) 02. Twenty One 03. Forever Dead 04. Feel My Pain 05. Serial Killer 06. Psycho Terror 07. Destiny 08. Death Romantic 09. Black And White 10. Concrete Wall 11. Eternally