Interpret, Titel: PRIMAL FEAR - Metal Commando
Medium: CD
Stil: Traditional Melodic Power Metal
Erschienen: 24.07.2020
Label: Nuclear Blast (Vertrieb: Warner)
Link: www.primalfear.de/
Bewertung:
9 von 10

Schon seit dem selbstbetitelten Hammer-Debüt Anno 1998 gehören PRIMAL FEAR zum Besten was der traditionelle Metal zu bieten hat!
Und dies hat sich seitdem auch nicht geändert, sprich auch das vorliegende 13te Studioalbum kann sich absolut mit dem letzten Output der stilitisch ähnlich gelagerten Legende Judas Priest messen.
Dass sollte mal genau so sagen, denn irgendwann werden die Priester in Rente gehen und mir fällt nur eine Band ein, welche dieses gewaltige Erbe antreten könnte!

"Das Harte ist härter, das Epische epischer, das Schnelle schneller, das Düstere düsterer," so beschreibt Bassist Matt Sinner die neue Platte.
"Wir alle haben Bock auf das, was wir tun. Jeden Tag. Wir haben unser Hobby zum Beruf gemacht – entsprechend leicht fällt es uns deswegen natürlich, in den Proberaum zu gehen, Songs zu schreiben und aufzunehmen oder gemeinsam auf Tournee zu fahren. Wir können die Musik machen, die wir am meisten lieben", fährt er fort.
Fallen wir also gleich mit der Tür ins Hause, das heißt wer PRIMAL FEAR schon immer mochte wird 'Metal Commando' lieben. Vom typischen Uptempo-Opener "I´m Alive" und den nicht minder flotten Knüllern "Halo", "My Name Is Fear", dem Ohrwurm "Howl Of The Banshee", über Stampfer der Marke "Along Came The Devil" oder "Hear Me Calling" bis hin zur Mega-Power-Ballade "I Will Be Gone" wird die komplette Bandbreite des traditionellen Metal in höchster Qualität geboten.
Über allem thront das abschließende 13-Minuten Epos "Infinity", mit einem abermals überragend agierenden Ralf Scheepers, der seine Weltklasseform bis dato in beeindruckender Manier konservieren konnte. Doch auch die Gitarristen-Armada, an der Spitze der famose Saitenhexer Alex Beyrodt (Voodoo Circle, Silent Force), Tom Naumann und Magnus Karlsson (welcher eigentlich meistens im Hintergrund als Songwriter-Partner von Sinner agiert), Sinner selbst und der neue Drummer Michael Ehré (Gamma Ray, The Unity) machen einen Bombenjob und klingen frisch sowie ethusiastisch wie eh und jeh. Auch im 22ten Jahr des Bestehens sind also keinerlei Abnutzungserscheinungen erkennbar.
"Wir sind eben einfach ein bärenstarkes Team", lacht Sinner. "Metal spielt eine unverändert große Rolle in meinem Leben. Und nicht nur das: Ich nehme diese Musik und unsere Songs sehr ernst. Wenn wir ein neues Album machen, wollen wir sicherstellen, dass es das Beste ist, das wir zu diesem Zeitpunkt machen können. Eine Platte ist für die Ewigkeit. Die kann man nicht einfach ungeschehen machen. Ein Jahr lang stecke ich alles, was in mir ist, in ein Projekt – mit dem Ziel, dass alles so frisch klingt wie am ersten Tag. Ich will, dass man hört, wie viel Bock wir haben", so der Bandgründer.
'Metal Commando' stellt auch die Rückkehr zum alten Label Nuclear Blast dar. "Für uns schließt sich damit ein Kreis. Zugleich war die Rückkehr zu unseren alten Freunden eine gewaltige Motivation: Wir wollten nicht einfach mit einem netten Album zurückkehren, die Messlatte war also entsprechend hoch angesetzt", erläutert Sinner. Besonders begeistert zeigt er sich von der Gesangsleistung seines langjährigen Weggefährten Ralf Scheepers. "Er weiß, was ich kann, und ich weiß, was er kann. Wir wollen beide dasselbe, aber nicht immer auf demselben Weg. Ein bisschen also wie in einer alten Ehe. Am Ende wollen wir beide aber immer nur das Beste für PRIMAL FEAR. Hilft natürlich enorm, wenn man einen Sänger hat, der immer noch über deine volle Stimmpower verfügt."
Zum plagiativen Albumtitel hat Sinner die folgende Story parat: "Schon auf unserer ersten US-Tour gaben uns die Amerikaner diesen Spitznamen – "German Metal Commando". Keine Ahnung, woher das genau kam, aber es blieb hängen und verfolgt uns in Amerika bis heute."

Der Titel passt jedenfalls perfekt zu dieser imponierenden Meisterleistung der schwäbischen Metal-Master.
Produziert hat Mat Sinner abermals selbst, der Mix und das Mastering lag in den bewährten Händen des Sound-Gurus Jacob Hansen (Volbeat).
'Metal Commando' ist das Pflichtalbum des laufenden Monats Juli für den Anhänger traditionellen Metals, daran führt absolut kein Weg vorbei!

(Pit Schneider, Juli 2020)

Tracklist: 1. I Am Alive 2. Along Came The Devil 3. Halo 4. Hear Me Calling 5. The Lost & The Forgotten 6. My Name Is Fear 7. I Will Be Gone 8. Raise Your Fists 9. Howl Of The Banshee 10. Afterlife 11. Infinity