Interpret, Titel: PRIMAL FEAR - Delivering The Black
Medium: CD
Stil: Melodic Power Metal
Erschienen: 24.01.2014
Label: Frontiers (Vertrieb: Soulfood)
Link: www.primalfear.de/
Note:
8,5 von 10 Punkten

Here it is...'Deliverung The Black" das neueste Album der deutschen Power Metal Fraktion PRIMAL FEAR. Wenn ich richtig mitgezählt habe ist dies das zehnte Studioalbum (Live-Alben, EPs und Compilations mal ausgeblendet) dass die Herren seit Gründung der Band im Jahre 1997 aufgenommen haben.
Bei Ankündigungen zu neuen Alben wird ja gerne mal mit markigen Sprüchen wie "das wohl beste Album das wir je aufgenommen haben" ein wenig übertrieben. Und manchmal, ja manchmal bringens solche Aussagen auch auf den Punkt! Wie bei diesem Teil hier. Hier stimmt einfach (fast) alles. Die druckvolle Produktion, das Songwriting, die perfekte Symbiose von Gitarren und Groovefraktion, und über allem der unglaublich variable Gesang des wohl besten Metalsängers den wir hier zu Lande haben dürften, Ralf Scheepers. Produziert wurde 'Delivering The Black' von Mat Sinner und Achim Köhler in den "House Of Music" Studios. Eingetütet wurde das Ganze im September 2013 in Dänemark bei Producer Jacob Hansen (Volbeat, Pretty Maids) Schon der Opener "King For A Day" ist ein Killer und geht sofort ins Ohr. Sägende Gitarren, und ein schöner Doublebass, zaubern direkt ein breites Grinsen ins Gesicht und wärmen die Nackenmuskulatur schonmal für den nächsten Song auf "Rebel Fraction" Ein kleines, aber feines düsteres Keyboardintro kündigt eine Speedgranate an die man selten in dieser Intensität von"Primal Fear erlebt hat. Überhaupt muss ich an dieser Stelle einmal die Gitarrenarbeit von Magnus Karlsson und Alex Beyrodt loben. Die beiden schreddern sich mit einer Perfektion durch das Album wie anno dazumal Arnold Schwarzenegger im Dschungel bei "Predator", dass es eine helle Freude ist zuzuhören, genial! " When Death Comes Knocking", die erste Single- und offizielle Video- Auskopplung konnte man sich ja schon vorab auf Youtube ansehen und hören. Erinnert mich unweigerlich bei den ersten gesungenen Zeilen (abgesehen vom Tempo) an "One With The World" von Gamma Ray, biegt aber dann bei Bridge und Hookline in eine andere Richtung, im Mittelteil leicht orientalische, ab um dann in einem schönen Twin Gitarrensolo und obligatorischen Schlussbombast zu enden. Stark! „Alive & On Fire“ ist ein typischer Primal Fear-Stampfer der auch auf "Nuclear Fire" hätte stehen können. Solide, kommt aber über den Status des Lückenfüllers nicht raus. "Delivering The Black", der Titelsong des Albums, klettert aber direkt wieder drei Stufen höher auf der Leiter und begeistert abermal mit tollem Riffing und Gitarrensoli. Auch "Road To Asylum" schlägt in die gleiche Kerbe wie der Opener des Albums und wird live sicherlich ein Knaller. Ein weiteres Highlight folgt gleich darauf mit "One Night In December" einer der stärktsten Songs auf dem Album. "Never Pray For Justice (mit wunderschönem Kettensägenintro :-)) der Songtext klingt ein wenig abgedroschen, ist er auch, versprüht aber doch einen gewissen Charme, dennoch fällt dieser Song im Vergleich leicht ab. Macht aber nix, denn danach folgt mit "Born With A Broken Heart" die nicht zu vermeidende Ballade die harte Männer weich werden lässt und die mit Liv Kristine von Leaves Eyes weibliche Unterstützung bekommt. Schöner Refrain, schöner Song, aber Ballade halt. Zum Glück schieben die Herren mit "Inseminoid" noch einen Haarschwinger nach und der Hörer wird nicht durch die Ballade emotional verkrüppelt zurückgelassen.
Fazit: Mit "Delivering The Black" ist es Primal Fear" wirklich gelungen eines der stärksten Alben der Bandgeschichte zu veröffentlichen. Top Ten ick hör dir trapsen. Verdient wäre es allemal, es gilt die uneingeschränkte Kaufempfehlung.

(Frank Beck, Januar 2014)

Tracklist: 1. King For A Day 2. Rebel Faction 3. When Death Comes Knocking 4. Alive & On Fire 5. Delivering The Black 6. Road To Asylum 7. One Night In December 8. Never Pray For Justice 9. Born With A Broken Heart 10. Inseminoid