Interpret,
Titel: NECROMANCIA - Check Mate
Medium: CD Stil: Thrash Metal Erschienen: 26.04.2004 Label: Mausoleum Records Link: www.mausoleum-records.com Note: 6 von 10 Punkten |
Die brasilianischen NECROMANCIA sind schon seit sage und schreibe
einundzwanzig Jahren musikalisch aktiv, allerdings auch mit langen Pausen
zwischendurch und somit ist es auch zu erklären das "Check Mate" gerade mal
ihr zweites Full-Length-Album ist. Die Band macht kein Geheimnis daraus,
dass sie sich an Szene-Vorreitern wie SEPULTURA und SOUFLY orientiert,
versuchen wir herauszufinden ob sie mit deren Können aber auch wirklich
mithalten kann.
Gleich der Opener "Greed up to Kill" gibt die Stilrichtung des ganzen Albums
vor und punktet durch sein varibales Midtempo und gutem Solo, ein solches
finden wir auch im zweiten Song "Action / Reaction", auch dieser Track
befindet sich auf einem kopositorisch hohen Niveau. Das folgende "Virus"
baut zu Beginn einen leichten Spannungsbogen auf bevor er loswalzt - aber
falsch gedacht, walzen tut hier nicht allzu viel, dieser Song ist mir
persönlich zu lahm. Auch das nächste Stück "The Blooding" (mit KRISIUN
Sänger als Verstärkung) haut mich nicht vom Hocker genau so wenig wie
"Catastrophe" und "Farsa". "Catch 22" erfreut den Hörer mit einem
interessanten Akustik-Gitarren-Intro und ist auch eher schleppend gehalten,
wie auch der nächste Song "The Riddle". "Scavenger" ist endlich wieder 'ne
Spur schneller, rifft fröhlich vor sich hin und kann gute seperate
Basslinien vorweisen. Der Titeltrack "Check Mate" geht in Ordnung und
erfreut das Ohr mit filigraner Gitarrenarbeit. Dann gibt's noch das
MOTÖRHEAD Cover "Overkill", ob man dies gut findet oder nicht bleibt einem
selbst überlassen, es klingt jedenfalls nicht großartig anders als das
Original und ist deshalb meiner Meinung nach relativ überflüssig.
Um die Musik zu beschreiben bleibt auch mir nichts anderes übrig als die
allgegenwärtigen Vergleiche zu MACHINE HEAD, SEPULTURA und SOUFLY zu
bemühen, es finden sich auch Parallelen zu EMINENCE' Megaknaller
"Humanology", allerdings sind NECROMANCIA 'ne Ecke langsamer als die eben
angesprochenen Truppen. Das Gros des Materials ist schon ganz gut
komponiert, die Devise heißt meistens Groove statt Blast und von ihrer
lockeren Art her erinnert es ein wenig an Italiens Szene Newcomer LAST
RITES, nur hat "Check Mate" auch einige Schwachpunkte.
Da wäre zuerst der Sänger der kraftvoller und tiefer hätte singen müssen um
besser rüberzukommen. Auch sind sie oft einfach zu langsam und es haben sich
einige Längen eingeschlichen und für Thrash Metal dieser Art fehlen die
Riffsalven und dem Sound fehlt es an Wumms - er mag differenziert sein ja -
aber bei groovendem Thrash / Death muss es einfach mehr dröhnen. Was bleibt
ist eine weitere Brasiliano-Thrash-Scheibe mit Stärken aber auch Schwächen.
(Reiner
Behling, März 2005)
Tracklist: 1. Greed up to Kill 2. Action / Reaction 3. Virus 4. The Blooding 5. Catastrophe 6. Farsa 7. Catch 22 8. The Riddle 9. Scavenger 10. Check Mate 11. Overkill 12. Greed up to Kill Video