Interpret, Titel: MEDEIA - Iconoclastic
Medium: CD
Stil: Alternative Death Metal
Erschienen: 25.10.13
Label: Fullsteam/Pias (Vertrieb: Rough Trade)
Link: www.medeiaband.com/   
Note:
7 von 10 Punkten

MEDEIA – wieder eine dieser Bands, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Gegründet anno 2009 in Finnland, genauer Tampere, ist die Alternative Death Combo bestehend aus fünf Jungens und einer Lady bisher auf dem alten Kontinent wohl eher den Metalheads in der nordischen Heimat ein Begriff.
Mit 5000 Facebook-Fans können sie sich trotzdem als Band mittlerer Bekanntheit bezeichnen. Noch!
Denn die Finnen halten zusammen! So werden wir im Spätjahr 2013, pünktlich zum Erscheinen des Albums 'Iconoclastic' Medeia gemeinsam mit Insomnium als Support von Children of Bodom die deutschen Lande unsicher machen!
Wenden wir uns mal Medeia im Detail zu.
Das erste komplette Anhören dieser Scheibe haut mich nicht unbedingt vom Hocker. Es klingt alles stark nach meinem persönlichen Feindbild: Der 0815-Core.
Dennoch: Wir haben eine Frau an Board! Das gefiel mir schon in Runde eins, ihr Gesang lockert ein wenig dieses verbissene, böse Death-Metal-Feeling auf und bringt hier und da auch ein bisschen Weiblichkeit in diese Männer-Mucke.
Runde zwei ging dann schon besser. Bei genauerem hinhören geht der Core-Eindruck stark zurück und der pure Death Metal kommt eher durch, sehr zum Vorteil dieser Band/Scheibe. Vor einem Publikum, das sich wegen COB und Insomnium einfindet ist zuviel Core-Lastigkeit eventuell tödlich. Ich weiß, ich hacke zu sehr auf diesem unsäglichen Core herum, aber wer will einer aus 100.000 sein?
Zu den Tracks ist an dieser Stelle zu sagen: Sie sind alle solide und qualitativ auf hohen Standards angesiedelt, da gibt’s gar nichts zu sagen!
Herausstechend sind ab und zu die Gitarren, wie z.B. in "Iconoclastic". Ich würde sie als Stimmungsträger bezeichnen, insofern man das kann, denn hier bringt nicht wie so oft der Gesang sondern eben jene Gitarren alles rüber, was der Song aussagen soll. Sehr schön! Bei "A waste of skin" wird der Gesang noch einen Tick harsher, wirkt an manchen Stellen sogar fast schmerzhaft für den Sänger und bei allem Mitleid mit den Stimmbändern des Betroffenen gegenüber, hat das ganze doch seinen ganz eigenen Charme. Und wieder hervorragende Gitarren. Es gibt Bands, bei denen das besonders auffällt und hier haben wir eine davon!
"Sleep" beginnt etwas ruhiger und melodiöser, zu meiner persönlichen Freude und mausert sich schnell zu meinem Lieblingstrack auf der Scheibe, was an Lauras Gesang liegen mag, der zum ersten Mal erklingt und das ganze so perfekt verfeinert. Erinnert mich an eine Prise Zimt im Kakao … Einfach geil und in perfekter Harmonie. Lecker.
Also Metalheads, rein ins Netz und Karten bestellen für die Children of Bodom Tour im Herbst. Ihr werdet diese Vorband nicht bereuen! Und vielleicht heißt es dann "Willkommen in der Medeia-Familie"!

(Katrin Erbach, September 2013)

Tracklist: 1. Iconoclastic 2. A Waste of Skin 3. Sleep 4. Dethroned 5. The Dominant Species 6. Prophecy 7. Loyalty Kills 8. Misery Prevails 9. Reverence 10. Redefining Hell