Interpret, Titel: MARILYN MANSON - The Pale Emporer
Medium: CD
Stil: Rock
Erschienen: 13.02.15
Label: Vertigo (Vertrieb: Universal)
Link: www.marilynmanson.com   
Bewertung:
3 von 10

Bei MARILYN MANSON scheiden sich seit 26 Jahren die Geister. Die einen denken an einen seltsam geschminkten Kerl, der ihre Kinder zu Bösem verleitet, die anderen sehen in ihm eine Stilikone und Szenefigur, die mehr inspiriert als schockiert. Damit meinen die meisten wohl eher Brian Hugh Warner alias Mr. Manson persönlich, aber neben der Figur Marilyn Manson existiert noch eine vierköpfige Band aus den USA, die mit Hits wie "The New Shit" oder "(S)aint" schon Generationen alternativer Jugendlicher begeistert und geprägt hat. Eben jene Band bringt im Jahr 2015 ihr sage und schreibe neuntes Studioalbum auf den Markt und ob dieses den extrem hochgesteckten Ansprüchen, entstanden durch 'Antichrist Superstar' oder 'The Golden Age Of Grotesque', standhalten kann, wollen wir an dieser Stelle besprechen.
"Killing Strangers", der Opener, klingt zwar eindeutig nach Manson, was nicht nur an der absolut wieder erkennbaren Stimme des Meisters persönlich liegt, dennoch kommt es ein wenig lustlos daher und schafft es nicht zu zünden. Zumindest bei mir nicht. Danach folgt mit "Deep Six" das erste Highlight und die treffend gewählte Singleuskopplung. Ich spüre den alten Manson-Flair!
"The Third Day Of A Seven Day Binge" liefert leider, leider auch nicht grad ein fulminantes Feuerwerk an Schockrock, sondern eher aufgewärmtes altes Grusel-Gulasch, welches zwar genießbar ist, aber nur den letzten Ausweg vorm Hungertod darstellt.
Schade!
Naja, acht Chancen bleiben noch.
Mit "The Mephistopheles Of Los Angeles" kommts fast noch dicker. Ich höre ganz genau den Anfang von "The Beautiful People" (Antichrist Superstar, 1996), einem echten Megasong von Manson, eins zu eins kopiert. Nur in langsam. Leider hat der Song sonst keinerlei Ähnlichkeit mit dem vorher genannten Ursong. Wieder kein Ohrwurm, wieder kein Reißer.
Und entgegen meiner Erwartungen und vor allem zu meinem Leidwesen und dem der restlichen Fans der alten Zeiten bleibt das Album langweilig und abgelutschtklingend bis zum bitteren Ende mit "Odds Of Even", welches mich aus unerklärlichen Gründen einfach zu sehr an "The Nobodies" ('Holy Wood' v. 2000) erinnert.
Der zweite Lichtblick ist dann fast noch "Cupid Carries A Gun", welches auch noch ein wenig Bewegung in meine alten Glieder zaubert.
Verdammte Axt, diese Mansons waren schon mal geiler.
Kaufempfehlung wird hiermit nur für Fans ausgesprochen.

(Katrin Erbach, Februar 2015)

Tracklist: 01. Killing Strangers 02. Deep Six 03. Third Day Of A Seven Day Binge 04. The Mephistopheles Of Los Angeles 05. Warship My Wreck 06. Slave Only Dreams To Be King 07. The Devil Beneath My Feet 08. Birds Of Hell Awaiting 09. Cupid Carries A Gun 10. Odds Of Even