Interpret, Titel: LAST IN LINE - Heavy Crown
Medium: CD
Stil: Classic Heavy Metal
Erschienen: 19.02.2016
Label: Frontiers (Vertrieb: Soulfood)
Link: www.lastinlineofficial.com/
Note:
8 von 10 Punkten

LAST IN LINE starteten eigentlich als zwangloser und spaßiger Reunion-Jam in Los Angeles, wuchsen dann jedoch zu einem vollwertigem Projekt heran und Frontiers Music slr nahm das Quartett flugs unter Vertrag. Der Name 'Last In Line' stammt von dem zweiten DIO-Album aus dem Jahr 1984. Vinny Appice (Drums), Jimmy Bain (Bass) und Vivian Campbell (Gitarre) waren Ronnie Dios Co-Songwriter & Band bei den Götter-Alben 'Holy Diver' , 'Last In Line' und 'Sacred Heart'. Drei Alben die tatsächlich ein Stück Rockgeschichte schrieben.
Zur zweiten Session in L.A. wurde Sänger Andrew Freeman (ein Freund von Appice) eingeladen. Freeman sang bereits bei der "Raiding The Rock Vault" Produktion in Las Vegas sowie bei "Lynch Mob" und "The Offspring". Freemans Interpretationen der Songs zu hören war für Campbell und die anderen Musiker eine echte Offenbarung. Daher schlug er direkt vor ein paar lokale Show nur so zum Spaß zu buchen. In den folgenden Jahren spielten sie eine Handvoll Shows in der Nähe von LA, gefolgt von ein paar Shows in Großbritannien und Japan und das Bandgefüge wuchs offensichtlich zusammen.
Nun aber zu den Songs, von denen wir das geile Eröffnungsdoppel "Devil In Me" und "Martyr" unten in der Tracklist verlinkt haben. Diese klingen glatt so als wären sie Überbleibsel der "DIO - Last In Line"-Aufnahmen. Sie atmen ohne wenn und aber den Spirit der eingangs erwähnten Klassiker-Alben und der gute Ronnie James Dio dürfte dazu wohl zufrieden aus dem Metal-Heaven nicken. Diese Affinität liegt natürlich auch am Gitarrensound von Viv Campbell, der exakt wie auf den ersten drei DIO-Alben klingt. Nostalgie pur! Fast alle Lieder bewegen sich im Midtempo-Bereich, außer dem flotten "I Am Revolution", das mächtig Arsch tritt, absolut begeistert und klar zu den Highlights von 'Heavy Crown' gehört. Mit "Curse The Day" hat man auch eine sehr gelungene Power-Ballade am Start, welche erneut zeigt das Freeman die richtige Wahl als Sänger war und seine komplette stimmliche Klasse offenbart. Der Mann hat´s einfach drauf. Des Weiteren lege ich euch den stampfenden Titeltrack und den 6-minütigen Rausschmeisser "The Sickness" an´s Herz, sowie einen "Kaufbefehl" für jeden Fan des traditionellen Metal.
Produzent Jeff Pilson (Dokken) hat den 11 Songs schließlich einen Bombensound gezimmert. Dies ist eine wahre Wohltat in einer Zeit in der viele Alben ziemlich gleich bzw. steril klingend daher kommen...
Leider verstarb Bassist Jimmy Bain am 23. Januar diesen Jahres, also noch vor der Veröffentlichung des Albums an Lungenkrebs. Solch eine Promotion wollte man seitens der Band & Plattenfirma sicherlich nicht haben, aber das Leben ist unerbittlich.
Man darf gespannt sein ob die Truppe weiterhin aktiv bleibt und einen Nachfolger sucht, oder ob nach dem Debütalbum schon wieder Schluss ist, was sehr schade wäre.
DIO-Fans können sich diese bockstarke Scheibe jedenfalls ruhigen Gewissens zulegen und für 53 Minuten in Nostalgie schwelgen.

(Pit Schneider, Februar 2016)

Tracklist: 1. Devil In Me 2. Martyr 3. Starmaker 4. Burn This House Down 5. I Am Revolution 6. Blame It On Me 7. Already Dead 8. Curse The Day 9. Orange Glow 10. Heavy Crown 11. The Sickness