Interpret, Titel: LEAVE´S EYES - Symphonies Of The Night
Medium: CD
Stil: Symphonic Metal
Erschienen: 15.11.13
Label: Napalm Records (Vertrieb: Universal)
Link: www.leaveseyes.com/   
Note:
8,5 von 10 Punkten

Manche Ungläubige befinden sich denktechnisch, wenn man sie nach Female Fronted Metal fragt, hauptsächlich in vorgewärmten Schubladen, "die heißen alle gleich, die klingen alle gleich", aber wer mag ihnen das verübeln, immerhin sind es meist Männer, die so reden und irgendwie müssen sie ja ihrre Eier verteidigen, denn in Sachen Symphonic können die Zauberstabträger uns Ladies ja wohl kaum das Wasser reichen.
Heute meldet sich das stärkere Geschlecht mal wieder zu Wort, die holde Weiblichkeit, personalisiert durch Liv Kristine, ihres Zeichens Frontfrau der nordischen Formation LEAVE´S EYES präsentiert uns ihre neue Scheibe 'Symphonies of the Night' und was soll ich sagen? Das Album ist eine Wucht!
Bisher bin ich Leaves Eyes eher selten begegnet, die Alben 'Meredead' und 'Njord' gingen eher spurlos an mir vorbei und mit Liv verband ich immer nur eine gewisse Zusammenarbeit mit Cradle Of Filth. Nicht mehr und nicht weniger.
Dann kam 'Symphonies Of The Night' und damit die Erleuchtung!
"Hell To The Heavens" mag dem ein oder anderen vielleicht schon als erste Singleauskopplung über den Weg gelaufen sein. Ein gut gelungenes Duett von Liv und Ehemann Alexander. Schön gemixt aus metallisch-harten und ruhigen Parts, dennoch nicht der Socken-Auszieher, den ich von einem Opener erwartet hätte. Trotzdem solide und eingängig.
"Fading Earth" erledigt dann den Job. Zwar zum ersten aber nicht zum letzten Mal bekomme ich was ich wollte, einen Ohrwurm, wobei Liv in den tiefen Tönen, die diesen Track dominieren schon ein wenig zu kämpfen scheint.
Danach folgt der Folk-Anteil mit "Maid of Lorraine" und "Galswintha", absolut stimmungstragend, v.a. durch die gesanglichen Variationen Livs, die aber durch die Harsh-Anteile wieder ein wenig abgeschwächt werden. Eine Achterbahnfahrt für den Hörer, was aber unglaublich interessant im Gesamtkonzept gestaltet.
Als nächstes folgt der Namensgeber. "Symphony Of The Night". Ein absoluter Hit, der es ohne Frage in die höchste Klasse der Frauen-Symphonic-Liga schafft und die Band neben Größen wie Nightwish und Within Temptation nicht blasser aussehen lässt.
Abgeschlossen und entsprechend abgerundet wird 'Symphony Of The Night' mit "Ophélia", in dem die Ganze könnerische Bandbreite von Leaves Eyes noch einmal abgedeckt wird. Man kann sagen, Leaves Eyes katapultieren sich langsam aber sicher nach oben, wenn sich auch ein Messerspitzchen mehr Individualität sehr gut in der Suppe gemacht hätte. Aber das ist verzeihbar!

(Katrin Erbach, Dezember 2013)

Tracklist: 01. Hell To The Heavens 02. Fading Earth 03. Maid Of Lorraine 04. Galswintha 05. Symphony Of The Night 06. Saint Cecelia 07. Hymn To The Lone Sands 08. Angel And The Ghost 09. Éléonore De Provence 10. Nightshade 11. Ophelia