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Titel: PHILIPP LAHM - Der feine Unterschied Wie man heute Spitzenfußballer wird Medium: Buch (Gebundene Ausgabe) 272 Seiten Genre: Sachbuch / Fußball Erschienen: 29.08.2011 Verlag: Kunstmann Link: www.kunstmann.de/titel-0-0/der_feine_unterschied-759/ Bewertung: 7 von 10 Punkten (Gut) |
Philipp Lahm, geboren 1983 in München, ist der Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft und des FC Bayern München.
Er gilt als einer der besten Außenverteidiger der Welt. Die Nationalmannschaft führte er bei der WM 2010 in Südafrika mit
begeisternden Auftritten auf Platz 3. Sein faires, verlässliches und intelligentes Spiel machte Lahm zum Führungsspieler und zur
Identifikationsfigur seines Stammvereins Bayern München. Kein Spieler absolvierte mehr Bundesligaspiele ohne Unterbrechung.
Bereits vor Erschienen dieses Buchs hatte sich die Boulevard-Presse u. vor allem
der TV-Sender "Sport 1" das Maul darüber zerrissen. Es wurden Zitate aus dem
Gesamtkontext gerissen um die Auflage bzw. die Einschaltquoten zu steigern.
Ex-Bayern Trainer Ottmar Hitzfeld (der im Buch gar nicht erwähnt wird),
Robin Dutt und Rudi Völler waren die ersten die sich darüber aufgeregt haben.
Aber worüber nur? Man sollte doch meinen dass solch gestandenen Leuten eine
gewisse Gelassenheit und Souveränität inne wohnt, doch weit gefehlt. Völler
schwoll in der Fußball-Sendung "Doppelpass" die Halsschlagader gewaltig an als
er auf Lahms Buch angesprochen wurde, obwohl über ihn vielleicht 5 Zeilen geschrieben
wurde. Ein getroffener Hund bellt, kann man da nur sagen. Wenn er wirklich so
ein lasches Training damals bei der Nationalelf gemacht hat (was der Ausgang
der EM 2004 vermuten läßt) dann ist es besser dass er jetzt nix mehr mit Trainingsarbeit
zu tun hat... Insgesamt muß man sich doch fragen ob die vielen Kritiker das
Buch überhaupt komplett gelesen haben?? Wenn sie das nämlich getan hätten, wäre
ihnen aufgefallen dass dieses relativ harmlos ist. Das einzige was sich Lahm
fragen lassen muß ist warum gerade jetzt, mit erst 27 Jahren? Hätte er gewartet
bis zu seinem Karriereende wären es sicherlich mehr als kümmerliche 272 Seiten
geworden. Auch hat er wohl seine Kooperation bezüglich der Vorabdrucke mit der
Bild-Zeitung total unterschätzt, denen es naturgemäß nur um Schlagzeilen und
Sensationsmache ging. Doch ist man objektiv gibt es für den Fußball Fan viel
interessantes zu erfahren, und auch für die vielen Millionen Jugendfußballer
die einmal Profi werden wollen hat dieses Buch sicherlich einiges zu bieten.
Vor allem kann man sich sehr gut in die nervliche Anspannung vor wichtigen Spielen
und das Leben eines Fußball-Profis hineinversetzen und erfahren dass auch sie
ganz normale Leute sind die ebensolche Ängste und Wünsche wie der Normalbürger
haben. Lediglich das Bankkonto ist um einiges dicker. Respekt vor Lahm für so
manche Offenheit in einigen Kapiteln. Doch insgesamt hätte ich mir noch mehr
Tiefe erwartet, manches Interessante wird lediglich oberflächlich abgehandelt.
Auch sollte man keineswegs unter den Teppich kehren das sich Philip Lahm mit
seiner gleichnamigen Stiftung in Afrika und Deutschland zum Wohl von unterprivilegierten
Kindern engagiert, worüber er in der Öffentlichkeit kein Wort verliert. Darüber
hätten die sensationsgeilen Medien vielleicht auch mal ein Wort verlieren sollen!
Fazit: Viel Wind um fast nix und ein Buch dass sich sehr gut lesen läßt und durchaus seine Daseinesberechtigung hat!
(Pit Schneider, September 2011)