Interpret/Titel: IRON SAVIOR - Rise Of The Hero
Medium: CD
Stil: Melodic Power Metal
Erschienen: 22.02.2014
Label: AFM Records (Vertrieb: Soulfood)
Links: www.iron-savior.com/
Bewertung:
9,5 von 10 Punkten

Es gibt Tage da verfluche ich mich selber und bereue es nicht nach Siegburg zum einzigen in der "relativen" Nähe (ca. 300 Km) stattgefundenen Konzert der hanseatischen Powermetaller IRON SAVIOR gefahren zu sein, das haben die Kollegen besser gemacht, dafür mal den dicken Daumen hoch. Aber das beamen ist ja bekanntlich noch nicht erfunden worden um schnell einmal diese Distanz mit einem Fingerschnipseln zu überbrücken und ein Heli steht auch nicht in der Garage. Naja dann schreib ich halt ein Review für die neue Iron Savior Scheibe 'Rise Of The Hero'. Seit dem Gründungsjahr 1996 begleitet mich diese Band und fast alle Alben haben auch ihren festen Platz im CD Schrank. Vom allerersten Line Up zu dem noch Kai Hansen (Gamma Ray) und Thomen Stauch (ex-Blind Guardian) gehörten ist nur noch Gitarrist, Sänger, Producer, Mastermind Piet Sielck übriggeblieben, der unverkennbar die Strippen bei Iron Savior zieht und mit Jan S. Eckert (Bass), Thomas Nack (Drums) sowie Joachim "Piesel" Küstner (Guitars) seit Jahren eine grundsolide musikalische Basis im Rücken hat. Das 2011er Comeback Album 'The Landing' (nach 4-jähriger Abstinenz) war schon mehr als ein Lebenszeichen der Band, für mich eines der besten Iron Savior Alben überhaupt, das sich qualitativ ohne grosse Mühe zu den ersten drei Alben rechnen lässt. Kann denn 'Rise Of The Hero' besser? Ja, es kann. Von der ersten bis zur letzten Minute der CD spürt man das Herzblut, die Leidenschaft, die viele Arbeit die da drin steckt. Tolle Hooklines, Ohrwürmer, starke Gitarrensoli der unverwechselbare Gitarrensound, die unverwechselbare sehr markante Stimme von Sielck. Das Ganze druckvoll in den eigenen Powerhouse Studios produziert, Metallerherz was willste mehr?
Nach dem obligatorischen atmosphärischen Intro "Ascendance" gibts auch gleich das erste Schädel-Hirn Trauma mit "Last Hero", eine kompromisslose Speedgranate mit Ohrwurmrefrain. "Revenge Of The Bride" erinnert mich textlich unweigerlich an Uma T hurman in "Kill Bill" und wenn nicht dann passts trotzdem wie die Faust aufs Auge. Sehr geil. Es folgt der nächste Kracher "From Far Beyond", der von vielen Rezensenten mit Blind Guardian verglichen wird was ja erstmal nichts schlechtes bedeutet. Für mich klingt der Song so wie Blind Guardian heutzutage eigentlich immer noch klingen müssten, roh, schnell, eingängig, Refrain geht direkt ins Blut und ist nicht mit 200 Gesangsspuren überproduziert. "Burning Heart" konnte man sich schon vor release in den sozialen Netzwerken zu Gemüte führen und besticht wieder mit einem grandiosen Chorus. "From The Mountains" erinnert mich vom Einstieg unweigerlich an Helloweens "Ride The Sky" auch wenn das Riff leicht verändert wurde, trotzdem bleibts ein Kracher. Bisher alles sehr abwechslungsreich und das bleibt auch so. "Iron Warrior" liegt tempotechnisch unter 200 km/h, stampft, rockt und läd zum Fäuste hochstrecken ein. Auch "Dragon King" ist ein straighter moderater Rocker mit wiedermals tollem Chorus. Danach gibts mit dem Mando Diao Cover "Dance With Somebody" einen Song der es leider nicht auf meine Alltime Favorites Iron Savior Playlist schaffen wird, nicht weil der Song schlecht interpretiert wird sondern einfach nur weil mir der Song schon im Original nicht gefällt. Mit "Firestorm" gehts aber zurück auf die Überholspur und mit dem anschliessenden "The Demon" hört man erstmals ein ruhigeres Stück das bei Bridge und Chorus in beste Iced Earth Powerballade-Manier schwenkt, bevor dann "Fistraiser" ein Album abschliesst das mit Sicherheit zum besten zählt was Iron Savior je aufgenommen haben.
80er Metal Liebhaber können sich diese Scheibe getrost blind kaufen. Vorm einlegen in den Player rate ich aber noch zum Kauf einer Halskrause beim Apotheker des Vertrauens.

(Frank Beck, März 2014)

Tracklist: 01. Ascendence 02. Last Hero 03. Revenge Of The Bride 04. From Far Beyond Time 05. Burning Heart 06. Thunder From The Mountains 07. Iron Warrior 08. Dragon King 09. Dance With Somebody 10. Firestorm 11. The Demon 12. Fistraiser