Interpret, Titel: IQ - Dark Matter
Medium: Album/ CD
Stil: Neo-Prog-Rock
Erschienen: 21.06.2004
Label: GEP / Inside Out (Vertrieb: SPV)
Link: www.gep.co.uk/iq/index.html    
Note:
9 von 10 Punkten

Ein neues Meisterwerk der britischen Progger um Martin Orford (key) und Michael Holmes (gtr.) ist Dark Matter geworden, soviel kann man schon mal vorab sagen!
Bereits der 12-minütige Opener „Sacred Sound“ zeigt wo hier der Hammer hängt: geniale Keyboard-bzw. Hammaond-Passagen von Orford, wie immer superber Gesang von Peter Nicholls, eine perfekt eingespielte Rhythmusabteilung (Paul Cook und John Jowitt – mit drahtigem Basssound) und ein bestens aufgelegter Michael Holmes, der seiner Strat mal wieder geniale Hooks und Licks entlockt.
So muss progressive Musik anno 2004 klingen! Frische Ideen, keine staubigen Arrangements.
„Red Dust Shadow“ beginnt verhalten, akustisch wandelt sich aber zum Ende hin zu einem waschechten Progsong im typischen IQ-Sound.
„You Never Will“ wird durch John Jowitt tollen und unvergleichlichen Bass eingeleitet, und entpuppt sich recht schnell, mit Hilfe von Orfords Hammond und Nicholls Supergesang, zu einem echten Ohrwurm – so etwas Unkompliziertes möchte man am besten von allen Proggies hören!
„Born Brilliant“ beginnt ebenfalls ziemlich behäbig, bevor nach knapp zwei Minuten wieder die gewohnte Klangkulisse der fünf Musiker einsetzt und den Hörer erneut in seinen Bann reißt.
Der Song endet ruhig und führt direkt zum Herzstück des Albums, dem 25-minütigen „Harvest Of Souls“ über.
Das Epos beginnt zunächst wieder mit Akustikgitarren, und steigert sich nur langsam, wird im Folgenden aber noch relativ dynamisch, mit halsbrecherischen Soli und Passagen, in denen die Instrumentalisten alle Hände voll zu tun haben!
Die ruhigen Passagen und die, bei denen man nicht weiß wo vorne und wo hinten ist wechseln sich im weiteren Verlauf der knapp 25 Minuten gekonnt ab und am Ende ist klar, dass „Harvest Of Souls“ der beste Track des exzellenten Dark Matter-Albums ist!
Wie bereits angeklungen ist Dark Matter das erste richtige Highlight im Bereich des Progressive Rock, diese Position wird allerdings schwer zu verteidigen sein, kommen doch mit Threshold, den Flower Kings und Dead Soul Tribe noch weitere potenzielle Kandidaten mit Alben heraus.
Abwarten und Tee trinken oder besser: Dark Matter hören!

(Maik Eifländer, August 2004)

Tracklist: 1. Sacred Sound 2. Red Dust Shadow 3. You Never Will 4. Born Brilliant 5. Harvest Of Souls