Interpret, Titel: GARY HOEY - Neon Highway Blues
Medium: CD
Stil: Blues Rock
Erschienen: 15.03.2019
Label: Mascot Label Group (Vertrieb: Rough Trade)
Link: garyhoey.com
Bewertung:
7 von 10

Gary Hoey, Jahrgang 1960 studierte einst am renomierten Berklee College of Music in Boston/USA. Auch hatte er einst Auditions bei Ozzy Osbourne, als dieser einen Nachfolger für Jake E. Lee suchte. Die Stelle bekamm wie allseits bekannt letztendlich aber Zakk Wylde.

Seit fast drei Dekaden fegt der US-Amerikaner Gary Hoey inzwischen als energiegeladener Derwisch an den sechs Saiten durch die Musikszene. Ausgelassen hat er dabei wenig: Hoey spielte harten Rock, Prog und Surfsound, von ihm gibt es Filmmusik, verrückt-verrockte Weihnachtslieder und vieles mehr. Verwurzelt ist der heute 58-Jährige jedoch im Bluesrock, den er gerne kernig und immer wieder einmal mit deutlichem Heavy-Einschlag zelebriert. So auch auf seinem neuen Album 'Neon Highway Blues'. Auf der von ihm selbst produzierten, im eigenen Studio aufgenommenen Platte präsentiert er sich aufs Neue als Meister dieses Faches und Virtuose auf seinem Instrument. Zusätzlich befeuert haben ihn dabei als Gastmusiker nicht nur seine Labelkollegen Eric Gales und Lance Lopez, sondern auch der in Europa noch nicht allzu bekannte, gleichwohl seit langem von Kennern gepriesene amerikanische Jazz- und Bluesgitarrist Josh Smith, sowie – der Apfel fällt nicht weit vom Stamm – sein 17-jähriger Sohn Ian Hoey.

Die elf Titel auf diesem Longaplyer schlagen insgesamt einen breiten musikalischen Bogen. Dieser reicht vom Jeff-Beck-infizierten funkigen Opener "Under the Rug"(mit Eric Gales) über den dynamischen Slow Blues "Mercy of Love" (feat. Josh Smith) und das texanisch-beschwingte "Still Believe in Love" bis zum stampfenden Bluesrocker "Damned If I Do" (mit Lance Lopez). "Almost Heaven", "Waiting On The Sun" und der Titeltrack sind teils majestätisch anmutende Instrumentals, und bei Gary Hoeys persönlichem Highlight "Don't Come Crying" zeigt sein Sohn Ian im Zusammenspiel mit seinem Vater ganz ausführlich, was er schon als Youngster im Teenager-Alter an der Gitarre auf dem Kasten hat. "Mir hat das Freudentränen in die Augen getrieben”, sagt Gary Hoey – ein Effekt, den 'Neon Highway Blues' als Ganzes bei vielen Fans des Genres mit größter Wahrscheinlichkeit ebenfalls auszulösen vermag.
Dies trifft dann auch den Nagel auf den Kopf.

Fans des Ausnahmegitarristen dürften an dieser Platte ihr helle Freude haben, auch wenn sie nicht an das bisherige Karriere-Highlight 'Deja Blues' von 2013 ran kommt.

(Pit Schneider, März 2019)

Tracklist: 1. Under The Rug (feat. Eric Gales) 2. Mercy Of Love (feat. Josh Smith) 3. Your Kind Of Love 4. Don't Come Crying (feat. Ian Hoey) 5. Still Believe In Love 6. Almost Heaven 7. I Felt Alive 8. Waiting On The Sun 9. Damned If I do (feat. Gary Hoey) 10. Living The Highlife 11. Neon Highway Blues