Interpret, Titel: HUMAN FORTRESS - Thieves Of The Night
Medium: CD
Stil: Melodic Metal
Erschienen: 18.03.2016
Label: AFM Records (Vertrieb: Soulfood)
Link: www.human-fortress.de/   
Bewertung:
8,5 von 10

HUMAN FORTRESS gehörten in ihren Anfangstagen zu den vielversprechendsten Melodic Metal Acts Deutschlands. 1989 gegründet mit Original-/Ausnahme-Sänger Jioti Parcharidis, veröffentlichte man mit 'Lord Of Earth And Heavens Heir' (2001) und 'Defenders Of The Crown' (2003) zwei Alben die bis heute zum allerbesten gehören was der deutsche Melodic Metal bis dato hevorbrachte. Nach dem vielversprechenden Wacken-Gig 2003 begann sich allerdings das Besetzungskarusell gewaltig zu drehen und die Band verlor ihren Stil, die nachfolgenden Alben kamen in viel zu großen Abständen und die Gier nach mehr ging auch irgendwie abhanden. Ansonsten hätte man durchaus die Größe erreichen können welche EDGUY inzwischen inne haben!
Erst 2008 erschien das dritte Album 'Eternal Empire', welches bei der Metalpresse & Fans enttäuschte Gesichter hervorrief, da die Band nun in Carsten Frank einen Sänger hatte der aus der härtere Metal-Ecke kam und auch die Songs tendierten mehr in die ungehwohnte harte Power Metal-Ecke. 2009 reformierte sich die alte Bandbesetzung aus den ehemaligen Mitgliedern Jioti Parcharidis, Torsten Wolf, Volker Trost und Apostolos „Laki“ Zaios um weiter Musik im Stil der ersten beiden Alben zu spielen. Der brasilianische Sänger Gus Monsanto stieß 2012 schließlich als Sänger zur Band, nachdem Parcharidis gesundheitsbedingt aufhören mußte. War schon das 2013er Album 'Raided Land' mit Monsanto sehr gelungen ausgefallen, setzen HUMAN FORTRESS mit dem aktuellen Scheibchen gar noch einen drauf. Leider ist man erfolgstechnisch immer noch genau da wo man 2003 mit 'Defenders...' war, doch immerhin spielt die Band wieder den Stil der genau zu ihr passt - und dies auf enorm hohem Nivaeu! Produziert wurde der Longplayer von Seeb Levermann (Orden Ogan) und man muß sagen der Mann hat gute Arbeit geleistet. Kein Wunder, ist er doch mit seiner eigenen Band im selben Stilsegment zu Hause.
Von den Songs her kommen HUMAN FORTRESS mit dem vielleicht bislang stärksten Material seit 2003 um die Ecke. Fast alle Songs sind Melodic Metal der Güteklasse 1 und sollten jeden Fan von Bands wie Avantasia, Edguy, Masterplan, Nocturnal Rites oder Thunderstone begeistern. Gus Monsanto hat eine hochcharismatische Stimme (er erinnert oftmals an Rick Altzi) und veredelt allle 11 Songs auf 'Thieves Of The Nighg'. Ein Genuss! Doch auch instrumental überzeugt das Sextett absolut, der auf den ersten beiden Alben stets präsente Folk-Einschlag ist wieder allgegenwärtig und tritt insbesondere bei den coolen "Gift Of Prophecy" und "Alone" offen zu Tage. Ansonsten lege ich euch als Anspieltipps die Hits "Last Prayer To The Lord", "Hellrider", den (unten verlinkten) Titeltrack und den Weltklasse-Song "Raise Or Fall" ans Metaller-Herz. Solch einen Killer-Refrain hört man auch nur selten!
Also, HUMAN FORTRESS sollten mit diesem bockstarken Album verlorenen Boden wieder gut machen bzw. zur Speerspitze des deutschen Melodic Metal aufschießen können.


(Yvonne Bernhard, März 2016)

Tracklist: 01. Amberstow 02. Last Prayer To The Lord 03. Rise Or Fall 04. Thieves Of The Night 05. Thrice Blessed 06. Hellrider 07. Just A Graze 08. Vicious Circle 09. Smite On The Anvil (Instrumental) 10. Dungeons Of Doom 11. Gift Of Prophecy 12. Alone