Interpret, Titel: Hammerfall - Renegade
Medium: Album CD
Stil: Power Metal
Erschienen: September 2000
Label: Nuclear Blast
Link: www.hammerfall.net   
Note:
7 von 10 Punkten

Nach dem sehr starken Vorgänger "Legacy of Kings" ging die Leistung auf "Renegade" leider ein ganzes Stück nach unten. Als ich das Album das erste mal in den Player schob, hatte ich mich schon auf einen richtig straighten und schnellen Opener gefreut, doch diese Erwartung sollte sich leider nicht erfüllen. Mit "Templars of Steel" macht ein recht durchschnittlicher Mid Tempo Song den Anfang, der durch ein kurzes Intro eingeleitet wird. Als ebenso durchschnittlich habe ich den letzten, ebenfalls mittelschnellen Song "A Legend reborn", empfunden. Überhaupt nicht gefallen hat mir die einzige Ballade auf der Platte, nämlich "Always will be". Was sollte diese viel zu lahme Schmalznummer? Wenn man zur Zeit nun mal keinen guten Weichspüler in der Hinterhand hat, dann packt man auch keinen aufs Album. An die grandiose Ballade "The fallen One" vom Vorgängeralbum kommt dieses Teil zu keiner Zeit heran. So, erst mal genug gemeckert, so ganz schlecht ist "Renegade" ja nun auch nicht. Titel wie die typischen HAMMERFALL Banger "Keep the Flame Burning" und "The Champion", der verdammt starke Midtempo Stampfer "Destined for Glory" mit sehr eingängigen Gesangslinien, das rockende "Renegade" oder auch das gute Instumental "Raise the Hammer" sind schon ganz ordentliche Songs, welche auch ein gewisses Flair ausstrahlen, aber leider entspricht ein nicht unerheblicher Teil des Materials nicht dem hohen Standart, den die Band sonst so zu bieten hat. Der nächste Kritikpunkt ist der Sound. Mit Star Produzent Michael Wagener wollte man ja einen sehr traditionellen, vor allem stark an ACCEPT ausgerichteten Sound erreichen und dies hat man auch geschafft, aber vor allem die Gitarren und die Drums klingen einfach zu drucklos. Auch konnte Sänger Joacim sein Gesangs-Defizit noch nicht ausmerzen. Wenn er in ganz hohen Lagen singt, dann klingen seine Vocals teilweise immer noch etwas schief und zu "eierig". Außerdem fehlt dem Album genau das, was "Legacy of Kings" so stark macht, und zwar die Power! Wo ist diese enorme Energie und Kraft geblieben? Also auf "Renegade" schon mal nicht um diese rhetorische Frage zu beantworten. Über weite Strecken sind die Songs einfach zu lahm, der Funke will einfach nicht richtig überspringen. Ich hoffe, dass "Renegade" nur ein kleiner Ausrutscher ist und nicht schon der Anfang vom Ende dieser sympathischen True Metal Kapelle. Hey Oscar und Joacim, strengt euch für den Nachfolger bitte wieder mehr an und zeigt's all denen, die schon seit Beginn euer Karriere versuchen, euch tot zu reden! So bleibt unterm Strich ein "nur" gutes, traditionelles Heavy Metal Album. Es gibt besseres. (Reiner Behling, September 2002)

Tracklist: 1. Templars of Steel 2. Keep the Flame Burning 3. Renegade 4. Living in Victory 5. Always will be 6. The Way of the Warrior 7. Destined for Glory 8. The Champion 9. Raise the Hammer (Instrumental) 10. A Legend Reborn / 11. Multimedia Track - Renegade Video