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Interpret,
Titel: FLESHGOD APOCALYPSE - Labyrinth
Medium: CD Stil: Technical Death Metal Erschienen: 16.08.13 Label: Nuclear Blast (Vertrieb: Warner) Link: www.fleshgodapocalypse.com Note: 9 von 10 Punkten |
Viele werden sich noch an Fleshgod Apocalypses letztes Studioalbum 'Agony' erinnern. Damals durften wir sogar ein Interview mit
der Band machen und ich fragte Sänger Cristiano, wie die Band denn darauf kam, Death Metal mit Klassik zu paaren. Seine Antwort:
"Wir dachten, die dramatischen Einschläge der klassischen Melodien und Harmonien würden die Gewalt des Death Metals noch
verstärken und zu etwas gewaltigerem werden lassen … und wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen bislang! Natürlich wird
noch einiges auf euch zukommen!!"
"Eine Drohung" dachten vielleicht manche, "eine Revolution" dachten andere, darunter ich!
Wer gibt denn heutzutage schon gern zu ein Freund klassischer Musik zu sein? Natürlich außer die Herren Fleshgod. Wobei klar…
Verdi, Vivaldi, Cavalli … alles Italiener!
Das uns heute vorliegender Werk der jungen Männer nennt sich 'Labyrinth' und behandelt als erstes Konzeptalbum von FA
wie man sich vielleicht denken kann ein Labyrinth. Aber nicht irgendein Labyrinth, weit gefehlt, es geht um das legendäre
Labyrinth des Minotauren.
Neu in diesem Strudel des Wahnsinns ist Sopranistin Veronica Bordacchini, die die klaren Gesangsparts übernimmt, die teilweise
Bassist Paolo Rossi inne hatte. Und man kann getrost sagen, es klingt besser.
Pompöserweise wird im Vergleich zu seinerzeits 'Agony' hier auf jeden Fall und extrem deutlich mehr Wert auf Chor, auf Streicher,
auf die Klassik allgemein gelegt. Mir gefällt das ziemlich gut. Jedoch gibt es zum Death Metal-Teil kaum neues zu sagen, was einerseits
positiv zu bewerten ist, da die Jungs wissen, was sie tun und ihr Schaffen auch eindeutig beherrschen, andererseits fehlt auch ein
wenig die Risikofreude auf Seiten des brutaleren Teils. "Schuster, bleib bei deinen Leisten" ist nicht immer der beste Rat. Dennoch,
mir gefällts.
Auch sind auf dieser Scheibe wesentlich mehr Hooklines und Ohrwurmqualitäten zu finden, genannt seien hier "Elegy" und
"Warpledge", dennoch laufen gerade diese Titel Gefahr, schnell überlastet und überlastend zu wirken, denn der Hörer wird durch
so viele verschiedene Sound-Elemente gefordert und geradezu zum aktiven Zuhören genötigt, denn man könnte ja was überhören!
Das ist gut, wenn man diese Art von Hörer ist und gut für die Band, wenn man darauf abzielt. Doof ist das bei Leuten, die ihren
stumpfen Death-Metal gerne nebenher laufen lassen. Denn 'Labyrinth' ist wahrlich keine Scheibe, die halt mal so läuft. 'Labyrinth'
bohrt sich alles andere als stumpf durch unsere Ohren direkt ins Gehirn und bleibt dort.
Ein schönes Fazit in meinen Worten: Fleshgod Apocalypse kann einiges! BAM!
(Katrin Erbach, September 2013)
Tracklist:
01. Kingborn
02. Minotaur (The Wrath Of Poseidon)
03. Elegy
04. Towards The Sun
05. Warpledge
06. Pathfinder
07. The Fall Of Asterion
08. Prologue
09. Epilogue
10. Under Black Sails
11. Labyrinth