Interpret,
Titel: ENFORCER - Death By Fire
Medium: CD Stil: Heavy/Speed Metal Erschienen: 01.02.2013 Label: Nuclear Blast (Vertrieb: Warner) Link: http://enforcer.se/ Bewertung: 7,5 von 10 Punkten |
ENFORCER wurde 2004 in Arvika, einer Kleinstadt in der schwedischen Provinz, gegründet. Mit dem Release ihres Debüts
'Into The Night' Ende 2008 kreierten ENFORCER ein Album das sich dem Trend von überproduzierten, sterilen Plastikalben
widersetzte und stilistisch an Legenden wie Savage Grace, Exiter und Anvil erinnerte. Ein Jahr später kam der zweite Longplayer
'Diamonds' und erneut waren die Heavy Metal Print- u. Online-Magazine fast durchweg begeistert. Mit ensprechenden Tourneen
hatte man sich eh schon bei den Genre-Fans bekannt gemacht. Nun liegt nach dem Wechsel zu Nuclear Blast das dritte Album vor
und mit dieser Promotionmaschinerie im Rücken und der anstehenden Tour mit Grand Magus und Angel Witch sollten die Schweden
kaum mehr aufzuhalten sein.
Schon der furiose Einstieg mit "Death Rides This Night" (nach einen kurzen obligatorischen
Intro) macht klar wo´s hier lang geht: Furiose Leadgitarren, schneidend hoher
und glasklarer Gesang, eine fulminante Rhythmusfraktion und enorm hohes Tempo,
doch immer sehr melodiös aber dennoch hart. Hier trifft der Begriff Speed Metal
tatsächlich zu. Auch die folgenden "Run For Your Lifes" & "Mesmerized By Fire"
sind ähnlich gestrickt und werden Genre-Fans wie ein frisch gezapftes Pils reinlaufen.
Bei "Take Me Out Of This Nightmare" wird dann erstmals ein Gang runter geschaltet,
bevor mit dem Instrumental "Crystal Suite", welches mit tollen Bassleads beginnt,
wieder auf die Kacke gehauen wird. Ein Song in der Tradition von Maiden´s "Transylvania".
Klasse! Die letzten drei Songs sind zwar nicht schlecht, können jedoch mit der
ersten Hälfte des Albums leider nicht mithalten, sprich der Scheibe geht nach
hinten raus etwas die Luft aus. Doch an einem guten bis phasenweise starken
Gesamteindruck ändert dies nichts. Verbesserungwürdig finde ich aber den Gesang
von Olof Wikstrand, der nach meinem Geschmack zu hoch und kraftlos ist. Da fehlen
oftmals einfach die Eier und die Power. Mit einem entsprechend fähigen/kraftvollen
Sänger der Marke Riley (Steelwing) oder Michalis Rinakakis (Air Raid) wäre ENFORCER
glatt noch ne Klasse stärker und ich hätte mindestens einen Punkte mehr gegeben.
Der zweite Kritikpunkt betrifft die abermals kurz Spielzeit von knapp 40 Minuten.
Dazu äußerste sich die Band wie folgt: "Wir schreiben all unsere Songs im Vinyl
Format und eine normale LP kann niemals länger als 19 Minuten pro Seite sein
ohne Sound Qualität zu verlieren. Von meinen Lieblings Platten ist sowieso keine
länger als 39 Minuten. Das ist sowohl in dieser Hinsicht die perfekte Länge,
als auch um das Interesse des Hörers die ganze Scheibe durch aufrecht zu erhalten.
Die Aufnahme ist dafür gemacht, sie im Ganzen anzuhören und im Hörer eine Gier
nach Mehr zu wecken sobald sie zu Ende ist, nicht nach Weniger. Wir schreiben
keine Lückenfüller."
Fazit: Für viele Fans des traditionellen Metal mit Speed-Einschlag könnte ENFORCER tatsächlich eine Offenbarung sein. Auf jeden
Fall mal reinhören!
(Pit Schneider, Februar 2013)
Tracklist: 1. Bells Of Hades (Intro) 2. Death Rides This Night 3. Run For Your Life 4. Mesmerized By Fire 5. Take Me Out Of This Nightmare 6. Crystal Suite 7. Sacrificed 8. Silent Hour/The Conjugation 9. Satan