Interpret, Titel: ANDI DERIS AND THE BAD BANKERS - Million Dollar Haircuts On Ten Cent Heads
Medium: CD
Stil: Hard Rock/New Metal
Erschienen: 22.11.2013
Label: EarMusic (Vertrieb: Edel)
Link: www.facebook.com/andiderisofficial
Bewertung:
7,5 von 10 Punkten

Andi Deris singt nun schon seit 1994 bei den Power Metal Giganten HELLOWEEN und war zuvor bei PINK CREAM 69, welche einst als kommende Superstars gehandelt wurden und zwei superbe Alben veröffentlichten.
Diese Scheibe mit seiner Begleitband BAD BANKERS ist nun das dritte Soloalbum des Karlsruhers nach 'Come In From The Rain' (1997) und 'Done By Mirrors' (1999) und stilistisch relativ breit gefächert. Neben Deris der auch die Gitarre in die Hand nahm gehören Nico Martin (Gitarre), Jezoar Marrero (Bass) und Nasim López-Palacios (Drums) zum Line-Up.
Tönt der Einstieg mit "Cock" noch ziemlich agressiv und rifflastig, also in die New Metal-Ecke driftend, so geht´s mit dem folgenden "Will We Ever Change" direkt in Gefilde die seine Fans eigentlich von ihm hören wollen: Ohrwürmer mit starken Refrains. Dieser Song hätte auch auf einem Album der eingangs erwähnten Pink Cream 69 stehen können. "Bankers Delight" ist dann abermals ein Ausflug in die New Metal-Richtung und läuft mir ehrlich gesagt nicht so gut rein. Zu abgehackt, zu konfus ... anyway, "Blind" (Video ganz unten!) ist dann wieder wieder so gestrickt wie man Deris mag und könnte glatt auf einem Helloween-Longplayer stehen: Ruhiger Songaufbau, top-Refrain, sehr guter Gesang, na geht doch! In die selbe Kerbe schlägt der Ohrwurm "Don't Listen To The Radio". Auch das starke "Who Am I" und das absolute Album-Highlight "EnAmoria" möchte ich noch als Anspieltipps erwähnt wissen. So könnte man jetzt weiter referieren. Insgesamt klingt diese CD wesentlich rotziger, dreckiger als die Ergüsse seine ehemaligen und Hauptband, aber das im Übermaß vorhandene Songwritingtalent von Deris ist nahezu permanent präsent!
Andi Deris äußert sich über die Entstehung des Bandnamen und der Intention des Albums wie folgt:
"Natürlich verachten wir alles was mit Banken, Managern und Bankern zu tun hat, die ganz offensichtlich die Schuld an dem ganzen ökonomischen Mist dieser Tage tragen (plus das was in naher Zukunft mit uns passieren wird). Also hat es sich erstmal sehr gut angefühlt einfach zu sagen, was wir wirklich von ihnen halten. Sicher ist es ein heikles Thema, aber... who gives a fuck - sie haben es nicht besser verdient und der Musik ist es auch sehr zuträglich."
Anhänger von Deris können mit dem Erwerb dieses absolut gutklassigen, phasenweise gar starken Silberlings eigentlich nichts falsch machen, obwohl die erwähnten New Metal-Einflüsse sicherlicht nicht jedem gefallen werden.

(Pit Schneider, November 2013)

Tracklist: 1. Cock 2. Will We Ever Change 3. Banker's Delight (Dead Or Alive) 4. Blind 5. Don't Listen To The Radio (TWOTW 1938) 6. Who Am I 7. Must Be Dreaming 8. The Last Days Of Rain 9. EnAmoria 10. This Could Go On Forever 11. I Sing Myself Away