Interpret, Titel: DEAD SOUL TRIBE - A Murder Of Crows
Medium: Album/ CD
Stil: Progressive Metal
Erschienen: 27.07.03 bei Inside Out (Vertrieb: SPV)
Link: www.deadsoultribe.com 
Note:
9,5 von 10 Punkten

Bereits das letztjährige Comeback des Herrn Buddy Lackey (oder besser: Devon Graves wie der Gute sich jetzt hier nennt) war nicht von schlechten Eltern, aber was der Ami und seine drei Österreicher Adel Moustafa (Drums), Roland Ivenz (Bass) und der neu hinzugestoßene Rhythmusgitarrist Rolls Kerschbaumer auf dem neuen Album ´A Murder Of Crows´ zelebrieren hat man schon lange nicht mehr gehört!
Bereits das Opener-Duo "Feed - Part I: Stone By Stone" und "Feed - Part II: The Awakening" beschreiben die Marschrichtung der folgenden musikalischen Stunde: teils recht harter, bassorientierter (sanft-metallischer Music Man-Sound; sorry, da kam jetzt der Bassist in mir hoch…), experimenteller Progressive Metal, der auf (überflüssigen) Keyboardeinsatz weitestgehend verzichtet.
"Stone By Stone" überbietet von der Härte und der Produktion locker alle Songs von Dead Soul Tribe, besonders gut ist die Rhythmussektion und der ausgesprochen ausdrucksstarke Gesang von Devon.
Der zweite Part "The Awakening" ist der erste Song bei dem Devon mal wieder zur Flöte greift, zur Hälfte der knappen drei Minuten bekommt man dann allerfeinste Gitarrenharmonien, und -soli (unterlegt von Keyboards - jetzt schon…) vor den Latz geknallt. Wunderschön!
"The Messenger" - ohne Worte! Drummer Adel hämmert sich die Arme vom Körper, die Gitarren fahren ein unglaublich filigranes (und hartes) Brett auf und Bassist Roland spielt sich in einen wahren Rausch, und dazu diese Stimme: gottgleich und irgendwie das geilste was ich seit langem gehört habe!!
Das zunächst ruhig beginnende "In A Garden Made Of Stones" bleibt über die kompletten 6:30 recht ruhig, hat nur im Chorus-Part einige härtemäßige Ausbrüche, auch nicht ohne…
"Some Things You Can´t Return" wird durch Bassist Roland eingeleitet, der Gitarrensound bleibt zunächst zurückhaltend ruhig doch dann erhebt sich Devons Organ mit dem Sound seiner Gitarre, sehr gelungen arrangiert das Ganze. Ebenfalls besonders abwechslungsreich ist das folgende "Angels In Vertigo", das auch auf den Wechsel zwischen ruhigen, leicht verschwörerisch anmutenden Parts und wahren Eruptionen setzt.
Auf den Namen "Regret" hört ein Song bei dem ausnahmsweise einmal ein Piano dominant ist, dieser Song besticht durch seine Eingängigkeit (mag am ausgesprochen geilen Refrain liegen), auch nicht zu verachten sind die superben Gitarrenarrangements des Herrn G. - Hammer!
"Crows On The Wire" - Roland leitet, begleitet von wunderbaren tribal-mäßigen Drums und debilen Gitarren (plus vom Vorgänger bekanntem Film-Sample), ein ehe das Götterorgan von Devon zu vernehmen ist und der Song mal wieder ordentlich nach vorne losrockt, so gefällt´s…
…und noch besser kommt´s dann mit dem Break in der Mitte des Songs, dort wird vorrübergehend auf die Akustische umgestellt was dem Song mit seinem vorzüglichen Ende zusätzlich an Klasse und Tiefgang verleiht!
Track Nummer 9: "I´m Not Waving" gehört für mich zu den stärksten Songs des Albums und besticht gerade durch seinen wundervollen Chorus und (mal wieder oder besser: wie immer) durch den umwerfend geilen Gesang. Ein Doublebass-Hammer kommt dann gegen Ende der Scheibe dann auch noch mal, für all die Leute, die´s etwas härter mögen.
Aber nicht in diesem Bereich hat "Flies" einiges zu bieten, denn auch hier wird fleißig gebreakt und auch hier kommt kurzzeitig die Akustikgitarre zum Einsatz, natürlich darf Überbasser Roland Ivanz da nicht fehlen und empfiehlt sich durch sein erneut gleichzeitig druckvolles wie sanftes Spiel, well done!
Mit "Black Smoke And Mirrors" kommt dann soetwas wie die Jethro Tull-Nummer von Dead Soul Tribe als regulärer Abschluß der CD.
Durch das feine Gitarrenspiel und die eingesetzte Flöte wird man, ganz dezent, an die Mannen um Ian Anderson erinnert.
Als Bonustrack präsentieren uns Dead Soul Tribe das ordentliche und akustisch gehaltene "Time" - ein prima Abschluß einer saugeilen CD.
Aufgrund der Tatsache, daß es zwischen dem Erstling und A Murder Of Crows einen relativ hohen Qulitätsunterschied gab und in der Hoffnung, daß der Nachfolger dieses Meisterwerks diesen Trend fortsetzt, erlaube ich mir einen halben Punkt unter der Traumnote zu bleiben!
(Maik Eifländer, Juli 2003)

Tracklist: I.Feed Part I: Stone by stone II. Part II:The awakening III. The Messenger IV. In a Garden Made of Stones V. Some Things You Can´t Return VI. Angels in Vertigo VII. Regret VIII. Crows on the Wire IX. I´m Not Waving X. Flies XI. Black Smoke and Mirrors XII. Time (Bonus Track)