Interpret, Titel: DEAD SOUL TRIBE - A Lullaby For The Devil
Medium: CD
Stil: Prog Metal
Erschienen: 24.08.2007
Label: Inside Out (Vertrieb: SPV)
Link: www.deadsoultribe.com 
Note:
7,5 von 10 Punkten

Kinder, wie die Zeit vergeht. Mit 'Lullaby for the Devil' erschien unlängst schon das fünfte Album der in Wien ansässigen Progressive-Metaller Deadsoul Tribe, um Mastermind und Exilösterreicher Devon Graves. Das Album erregte schon zuvor für Skepsis, da es eine kleine Stiländerung vorzuweisen hat. Ob und wie die Progger den hinbekommen haben? Wirklich ganz gut.
Mit "Goodbye City Life" ist auch bereits der erste Höhepunkt des Albums erreicht. Ein groovender, doomiger Beginn, darauf folgend beruhigendes melodiöses Klavierspiel mit einer ruhigen Stimme, was sich jedoch recht bombastisch, vor allem durch das perfekt getimte Schlagzeug, entwickelt. Hier kommt auch die Querflöte wieder zum Einsatz, zusammen mit Trommeln, wodurch man schnell das Gefühl bekommt einer Opernovertüre zu lauschen.
"Here come the Pigs" zeigt große Einflüsse aus dem Speed-Metal Bereich, bei dem während der kompletten vier Minuten Länge eine astreine Doublebasse den Hörer begleitet. Devon´s Gesang ist überwiegend sehr leise, insofern er nicht gerade von einem verzerrten Sprechgesang abgelöst, bis der Refrain einsetzt, der an RAGE zu Unity oder Soundchaser- Zeiten erinnert.
Der Song "Lost in you" scheint ein Art Vorwurf an eine egoistische Person zu sein, da der Refrain aggressiver, sowohl stimmlich als musikalisch, als der melodiöse Start.
Das Stück "A Staiway to Nowhere" hat auch mich sehr überrascht. Auch wenn es kein Wunder ist, dass erst inmitten des Lieds richtig zur Sache gegangen wird, war ich vollkommen perplex, als bei einem Lied, welches mir doch eher ruhig erschien, mir solch knallige Riffs im Industrial-Stil an den Kopf geworfen werden, die auch das ganze Stück über (Ausnahme hier lediglich der Refrain) anhalten; Weltklasse!!!
Bei dem folgenden Lied "nur" von einem Instrumental zu sprechen wäre eine schwere Sünde. "The Gossamer Strand" überzeugt durch ein träumerisches Intro mit der Querflöte. Allmählich setzen Gitarre und Schlagzeug ein, wobei das Blechblasinstrument dominant bleibt. Nach heftigem schnellem Spiel der drei Instrument kommt es einem so vor, als sprächen die nun abwechselnd eingesetzte Flöte und das Schlagzeug miteinander, was nicht nur in klassischen Werken, sondern auch im Prog mehr als vorstellbar ist. Ein erneutes rasantes Zusammenwirken der drei schon genannten Instrumente, staccato-artige Trommeln und ein vibrierender, gehaltener End-Ton der Querflöte beenden das sechsminütige Stück, das auch ohne Gesang tiefe Spuren hinterlässt.
"Any Sign at All" wechselt sich mit Doom-Elementen und einer harten Gitarre ab; der Gesang ist recht aggressiv.
Da ist "Fear" schon ruhiger, unterstützt durch eine ebenso angenehme Stimme, kommt es einem sehr balladesk vor, doch Deadsoul Tribe wären kein Progressive-Metal, wenn da nicht noch ein orchestraler Part mit einem einmalig arrangierten Gitarrensolo wäre und der geneigte Hörer mit einem Orgel-Intermezzo im Seventies-Feeling erst von diesem Ohrenschmaus entlassen wird.
Ganz anders ist da "Further Down", dass sich tortz seinen nur knapp drei Minuten als wahrer Nackenbrecher mit hämmernder Doublebasse entpuppt.
Das letzte Lied, der Titelsong "A Lullaby for the Devil" kann auf der ganzen Linie überzeugen. Von der ersten Sekunde an immer härter werdend, sind das markante Gitarrenspiel, das kurze Klavier-Intermezzo, die gewaltige Stimme, kurz die ganze bedrohliche Stimmung die dieser Song aufweist ein "Ohrgasmus" par exellence.

(David Paul, September 2007)

Tracklist: 1. Psychosphere 2. Goodbye city life 3. Here come the pigs 4. Lost in you 5. A stairway to nowhere 6. The gossamer strand (instrumental) 7. Any sign at all 8. Fear 9. Further down 10. A lullaby for the devil 11. Multimedia Part