Das Album des Monats April 2017

Interpret, Titel: CLOVEN HOOF - Who Mourns For The Morning Star?
Medium: CD
Stil: Traditional Heavy Metal
Erschienen: 21.04.2017
Label: High Roller Records (Vertrieb: Soulfood)
Link: www.clovenhoof.net/
Bewertung:
8,5 von 10

CLOVEN HOOF aus England zählen unter Szenekennern zweifellos zu den legendärsten Bands der ebenso legendären New Wave Of British Heavy Metal (NWOBHM). Ursprünglich 1979 als Nightstalker gegründet, benannte man sich zwei Jahre später in CLOVEN HOOF (gespaltener Huf) um. Originalsänger David Potter, Gitarrist Steve Rounds, Drummer Kevin Poutney und (das einzige verbliebende Urmitglied & Mastermind) Lee Payne am Bass nahmen einst die Bühnencharaktere der Grundelemente Erde, Feuer, Wasser & Luft an. Ein Konzept, das seiner Zeit wahrlich um viele Jahre voraus war. Das selbstbetitelte Debütalbum von 1984 blieb jedoch bis dato der einzige größere Erfolg. Damals waren gar Robert Plant von Led Zeppelin und Metalgod Rob Halford (Judas Priest) derart begeistert dass sie das erste Demotape der Truppe in diversen Radiostationen spielen ließen. Die Nachfolger 'Fighting Back' (1986), 'Dominator' (1988) und 'A Sultan s Ransom' (1989) konnten jedoch weder qualitativ noch erfolgstechnisch eine Scheibe Wurst vom Teller ziehen. In den frühen 1990ern lösten sich die Gruppe dann vorübergehend auf. In den 2000ern versuchte man es noch einmal mit neuer Besetzung. Das vorletzte gutklassige Studioalbum stammt von 2014 und ist mit 'Resist Or Serve' betitelt.
Vor allem die deutsche Undergroundszene hat bis dato aber einen Narren an CLOVEN HOOF gefressen. 2004 gab es ein Reunionkonzert im Rahmen des damaligen "Keep It True-Festivals", 2009 spielte die Band auf dem "Bang Your Head!!!"-Festival", abermals auf dem "Keep It True" sowie dem "Headbangers Open Air".
Nun liegt mit 'Who Mourns For The Morning Star?' ein brandneues Album vor und man muss konstatieren das Lee Payne in den letzten Monaten alles richtig gemacht hat. Mit Ausnahmesänger George Call und Drummer Danny White verpflichtete er zwei Musiker der phantastischen US-Metaller ASKA. Des Weiteren agieren Chris Coss & Luke Hatton als versiertes Gitarrenduo und tatsächlich ist es der Band gelungen einen absolut unerwartenden Quantensprung hinzulegen. Das sieht auch Lee Payne so: "Das neue Album enthält sämtliche Trademarks von Cloven Hoof. Der Unterschied zu unserem vorangegangenen Material ist die technisch stark verbesserte Darbietung. Zudem ist die Gesangsleistung beispiellos. Die Platte exploriert die komplette Bandbreite unserer Sounds: von epischen Kompositionen bis zu knallhartem Heavy Metal wird das gesamte Spektrum von verschiedenen Stimmungen abgedeckt."
Dem kann man nur beipflichten, denn typischer US-Metal wie "Time To Burn" wechselt sich mit urigem britischen Metal der Marke "Go Tell The Spartans" gekonnt ab und als weiteren Anspieltipp knalle ich euch den geilen Opener "Starrider" vor den Latz! Doch auch die anderen enthaltenen Songs weisen ein verdammt hohes Niveau auf, decken die Bandbreites unseres geliebten Heavy Metal gekonnt ab und über allem schwebt der kraftvoll/charismatische Weltklassegesang von George Call.
'Who Mourns For The Morning Star' ist sicherlich die Überraschung des Monats. Wahrhaft ein echter Geheimtipp für alle Anhänger der NWOBHM und des US Metal!

(Pit Schneider, April 2017)

Tracklist: 01. Star Rider 02. Song Of Orpheus 03. I Talk To The Dead 04. Neon Angels 05. Morning Star 06. Time To Burn 07. Mindmaster 08. Go Tell The Spartans 09. Bannockburn