Interpret, Titel: BONFIRE - Byte The Bullet
Medium: CD
Stil: Hard Rock/Melodic Metal
Erschienen: 24.03.2017
Label: UDR Music (Vertrieb: Warner Music)
Link: www.bonfire.de/    
Bewertung:
8,5 von 10

Nachdem die Zusammenarbeit mit David Reece trotz des guten Albums 'Glörious' (2015) offensichtlich nicht geklappt hat, sind BONFIRE nun mit dem neuen Sänger Alexx Stahl (ex-Viron, Roxxcalibur) und dem vorliegenden neuen Longplayer zurück. Dies ist bereits Studioalbum Nummer 15 der Ingolstädter und es ist zu hoffen das nun Kontinuität auf dem Sängerposten einkehrt. Eigentlich sollte Stahl lediglich als Interimslösung fungieren bis Wunschkandidat Michael Bormann (ex-Jaded Heart) zur Verfügung steht, doch Stahl konnte bei seinen Live-Gigs und von seiner Persönlichkeit wohl derart überzeugen das er als Endlösung in der Band blieb. Ein exzellente Entscheidung wie ich finde, hat er doch Power & Range ohne Ende und kommt der Stimme von Originalsänger Claus Lessman sehr nahe, was beim interpretieren der Klassikersongs bei den Konzerten von immensem Vorteil sein dürfte. Zudem gehört Stahl sicherlich zu den stimmgewaltigsten Frontmännern der deutschen wenn nicht gar europäischen Hartwurstszene.
Gleich vorweg, BONFIRE haben mit dieser Scheibe eine gehörige Schippe an Härtegrad draufgelegt, ohne jedoch ihre Melodiösität und den so typischen BONFIRE-Gitarrensound von Mastermind Hans Ziller zu verlieren. Schon der grandiose Einstieg mit dem über 7-minüten(!) "Power Train" lässt aufhorchen: So flott, metallisch und abwechslungsreich hat man die Truppe bis dato noch nicht gehört. Alles gepaart mit einer gehörigen Portion Frische und Tatendrang. Es schein als habe Stahls Einstieg ungeahnte Kräfte und Spielfreude freigesetzt. Insgesamt erwartet die Fans hier tatsächlich ein Sack voller superber Songs mit absoluten Killer-Hooklines von denen neben dem erwähnten "Power Train" das direkt nachfolgende "Stand Up 4 Rock", der cool dahin groovende Stampfer "Some Kinda Evil", und "To Far From Heaven" nochmals herausstechen. Mit "Lonely Nights" und "Without You" werden natürlich auch die Anhänger von hochklassigen Balladen bedient. Hier zeigt Stahl dass er´s auch gefühlvoll (und dennoch immens kraftvoll) kann. Der einzige Kritikpunkt einer bockstarken CD ist das total unnötige knapp einminütige Gequatsche "Friedensreich", welches den flow von 'Byte The Bullet' total stört und einfach nur absoluter Stuss ist! Ansonsten wurde (wie schon beim Vorgänger) mit "Sweet Obsession" ein Bandklassiker vom 'Fireworks'-Album neu eingespielt, wohl um den Fans zu zeigen wie die alten Hits mit dem neuen Sänger klingen.
Fazit: 'Byte The Bullet' ist das beste BONFIRE-Album seit 'Point Blank' (1989) und wird so manchen alten und neuen Fan aus den Stiefeln kicken!

(Pit Schneider, März 2017)

Tracklist: 1. Power Train 2. Stand up 4 Rock 3. Praying 4 A Miracle 4. Some Kinda Evil 5. Lonely Nights 6. Byte The Bullet 7. Locomotive Breath (Jethro Tull Cover) 8. Reach For The Sky 9. Sweet Surrender 10. Friedensreich 11. InstruMetal (Instrumental) 12. Too Far from Heaven 13. Without You 14. Sweet Obsession