Interpret, Titel: BARONESS - Gold & Grey
Medium: CD
Stil: Progressive Rock
Erschienen: 14.06.2019
Label: Abraxan Hymns (Vertrieb: ADA)
Link: yourbaroness.com/   
Bewertung:
7,5 von 10

Dies ist bereits das fünfte Studioalbum des 2003 gegründeten Progressiv-Quartetts BARONESS aus Savannah/Georgia/USA. Der Vorgänger 'Purple' wurde vom deutschen Musikmagazin "Visions" zum Album des Jahres 2015 gewählt und konnte beachtliche Chart-Notierungen einheimsen. Der Song "Shock Me" wurde gar für den Grammy in der Kategorie "Best Metal Performance" nominiert.
Der neue Longplayer 'Gold & Grey' sprengt nun in der Tat alle Genre-Barrieren und enthält doch glatt 17 Songs. Hieraus machen andere Bands ein Doppelalbum!
Stilistisch treffen hymnische Alt-Metal-Hooks auf knisternden Prog und Jazz, stimmungsvollen Spacerock und Noise, hypnotisch pulsierenden Trip Hop und den Minimalismus des 20. Jahrhunderts. "Dieses Album ist die klarste künstlerische Vision von BARONESS, die wir jemals erschaffen haben", sagt John Baizley, Sänger, Gitarrist und Gründer der Band. "Ich bin immer noch überrascht, wie weit wir gekommen sind."
Einzelen Songs herauszuheben wird dieser CD eigentlich nicht gerrecht, denn in der Gesamtheit klingt 'Gold & Grey' wie aus einem Guss und strahlt eine ungemeine Komplexität aus, gekrönt vom gewohnt charismatischen Gesang von Baizley. Nichtsdestotrotz gebe ich euch mal das bereits vorab veröffentlichte "Borderlines" sowie die ganz unten in der Tracklist verlinkgen Tracks an die Hand.
Auch textlich lotet 'Gold & Grey' ähnlich tiefe Emotionen aus. Auf den früheren Alben ging Baizley mutig und offen mit seiner psychischen Gesundheit und dem Genesungsprozess des traumatischen Busunfalls um, den Band und Crew im Jahr 2012 erlitten hatten.
"Auf 'Purple' versuchte ich herauszufinden, wie ich mich an eine neue Normalität gewöhnen kann. Bei 'Gold & Grey' ist es ein erwachsener und subtilerer Versuch, mit den schrecklichen Dingen, die ich erlebt habe, auf Dauer umgehen zu können", erklärt der Sänger. "Es ist eine physische Komponente: ich versuche, die Band als den Ort zu nutzen, an dem ich all diesen Stress, Schmerz, die Angst und die Realität ertragen und aus ihnen etwas Gutes machen kann."
Fazit: Das Album besticht und überzeugt durch eine immense Vielfältigkeit, Songwriting-Können und eine Top-Instrumentierung. Das alles muss der geneigte Hörer aber ert einmal verdauen, es sind also zweifellso mehrere Durchgänge notwendig um das gesamte Werk zu erfassen. Und nicht nur einmal schimmern die großen Vorbilder Pink Floy - wie beispielsweise bei der Eingangssequenz von "Tourniquet" - durch.
Alle Prog-Freunde sollten zumindestens mal ein Ohr riskieren!

(Yvonne Bernhard, Juni 2019)

Tracklist: 1. Front Toward Enemy 2. I’m Already Gone 3. Seasons 3. Seasons 4. Sevens 5. Tourniquet 6. Anchor’s Lament 7. Throw Me An Anchor 8. I’d Do Anything 9. Blankets of Ash 10. Emmett-Radiating Light 11. Cold Blooded Angels 12. Crooked Mile 13. Broken Halo 14. Can Oscura 15. Borderlines 16. Assault on East Falls 17. Pale Sun