Interpret, Titel: Alice Cooper - Dragontown
Medium: Album CD
Stil: Melodic Metal
Erschienen: 08.10.2001
Label: Eagle Rock (Vertrieb: Edel)
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Note:
5 von 10 Punkten

Hier hat man es zwar mit einer lebenden Legende zu tun, aber trotzdem ist dieses Album eine absolute Enttäuschung, sorry - aber es ist so. Gleich der erste Song „Triggerman“ erinnert wegen des Gesangs fatal an Marilyn Manson, kommt direkt zum zugegebenermaßen ganz guten Refrain, ohne jedoch eine gewisse Spannung aufbauen zu können, die nun mal nötig ist um einen Hörer zu fesseln. Dasselbe gilt für Song Nummero zwei „Deeper“, wobei auch noch der Gitarrensound vom letzten Manson-Album stammen könnte! Nicht zu fassen, der Altmeister Cooper kopiert teilweise Stimme und Industrial-Sound-Anleihen von seinem Schüler! Dies ist besonders deutlich in „Sister Sara“ festzustellen. Will er sich etwa so neuen Käuferschichten öffnen, oder was? Wenn´s nicht so traurig wäre müsste ich jetzt lauthals loslachen, aber es bleibt mir im Halse stecken. Die Mehrzahl der hier dargebotenen Tracks sind schwerfällige, zähe Stampfer, denen zudem noch jeder Hauch einer ohrwurmmäßgen Hookline fehlt, die Klassiker von Alice Cooper wie „Bed Of Nails“ oder „Poison“ zweifelsohne vorzuweisen hatten. Zudem ist die Produktion von Bob Marlette u. Bob Ezrin auch nicht gerade das Gelbe vom Ei geworden, denn z.B. die Snare vom Schlagzeug klingt teilweise wie ´ne umfunktionierte Waschmittel-Papp-Trommel! Der einzige Song der hier aufgrund seiner Ungewöhnlichkeit Spaß macht, und nicht von dieser Industrial-Kacke verseucht ist, ist das wirklich gute „Disgraceland“ dass Boogie-mäßig loslegt und einen Abgesang bzw. ´ne Hommage an Elvis Presley darstellt. Cooper ist sich auch nicht mehr zu schade mit der absoluten Schmalzbalade „Every Woman Has A Name“ in Richtung Charts und 13-jährige Taschentuchvollheulerinnen zu schielen - Oh Shit! Bezeichnend für dieses Album ist der letzte Song „The Sentinel“ der alle oben aufgeführten negativen Trademarks beinhaltet, und dermaßen überladen wirkt, dass man meinen könnte hier hätten Marlette u. Ezrin alles produktionstechnische involvieren wollen, was zur Zeit machbar ist! Fazit: Allen Alice Cooper-Fans sei empfohlen erst mal reinzuhören, oder doch besser gleich das aktuelle Manson-Album zu kaufen, der macht wenigstens ordentlich Power! Teilweise hörbar. (Pit Schneider, Oktober 2001)

Tracklist: 01. Triggerman 02. Deeper 03. Dragontown 04. Sex, Death And Money 05. Fantasy Man 06. Somewhere In The Jungle 07. Disgraceland 08. Sister Sara 09. Every Woman Has A Name 10. I Just Wanna Be God 11. It´s Much To Late 12. The Sentinel