Interpret, Titel: ALICE IN CHAINS – Black Gives Way To Blue
Medium: CD
Stil: Grunge / Alternative Hard Rock
Erschienen: 25.09.2009
Label: Virgin (Vertrieb: EMI)
Link: www.myspace.com/aliceinchains   
Note:
8,5 von 10 Punkten

14 geschlagene Jahre musste man sich als Fan gedulden um die neue Platte, die den unscheinbaren Namen 'Black Gives Way To Blue' trägt, in den Händen zu halten. Ein kurzer Rückblick der letzten Jahre: Mit dem Drogentod des charismatischen Frontmanns Layne Staley im Jahre 2002 wurde auch jede noch so kleine Hoffnung auf ein neues Album in Originalbesetzung zerstört. Nach Widerzusammenkünften der Pumpkins, Guns'n Roses oder Faith No More im letzten Jahr stellt man sich die Frage: Wer braucht noch eine Grunge Reunion und vor allem wird sich der gute Layne Staley nicht besser im Grabe umdrehen?
Die erleichternde Antwort: Nein, denn Neu-Vokalist Duvall macht einen hervorragenden Job. An manchen Stellen erinnert er sogar an seinen Vorgänger, schafft es aber gleichzeitig nicht als Kopie dessen abgestempelt zu werden.
Gewohnt düster geht es mit dem Opener "All Secrets Known" los. Dieser erinnert mich schwer an die letzte selbstbetitelte Platte aus dem Jahre 1995. Die erste ausgekoppelte Single "Check My Brain" lässt es danach richtig krachen. Starkes Gitarrenhalsbending und die Drums von Sean Kinney, was will man mehr?
Weiter geht es mit dem gitarrenlastigen "Last Of My Kind", Hard Rock der 80er Jahre lässt grüßen und dem eingängigen "Your Decision", welches stellenweise sehr melancholisch rüberkommt, was die Band ja auch schon bei früheren Alben wie 'Jar Of Flies' und 'Sap' bewiesen hat. Das schon vor ein paar Wochen veröffentlichte "A Looking In View" konnte auch schon live erprobt werden (Fazit: Feuertraufe bestanden) und glänzt mit heftigem Stakkato-Riff und dem so typischen doppelten Gesang, wie es zu ihrem Zenith in den 90ern nie besser dargeboten wurde.
''In Your Darkest Hour You Strike Gold'' heißt es in "Lesson Learned". Welche Zeile könnte die von so vielen Tiefen geprägte Geschichte der Band besser darstellen.
Weitere Juwele des Albums sind das psychedelisch anmutende "Acid Bubble" und das Highlight des Albums "Private Hell". Als könne man Layne Staley diese Zeile singen hören. Zu guter letzt den ruhigeren Titelsong, wohl eine Hommage Cantrells an seinen verstorbenen Kollegen, der auch ohne das Piano eines Elton John ausgekommen wäre.
Seht euch die Band bei einem ihrer raren Konzerte in Deutschland selbst an und erlebt die Wiedergeburt des Grunge. Ihr werdet nicht enttäuscht, ihr werdet es lieben. Bleibt nur noch eins zu sagen: Grunge ist tot, lang lebe der Grunge!

(Peter Buchheit & Sebastian Denzer, September 2009)

Tracklist: 1. All Secrets Known 2. Check My Brain 3. Last Of My Kind 4. Your Decision 5. A Looking In View 6. When The Sun Rose Again 7. Acid Bubble 8. Lessons Learned 9. Take Her Out 10. Private Hell 11. Black Gives Way To Blue