Interpret, Titel: AGRYPNIE - Asche
Medium: CD
Stil: Black Metal
Erschienen: 09.12.2011
Label: Supreme Chaos Records
Link: www.agrypnie.de  
Bewertung:
7 von 10 Punkten

AGRYPNIE aus Hessen verursachen mit ihrer neuesten Veröffentlichung 'Asche' zwar nicht zwingend Schlafstörungen, aber ein wohliges Gefühl beim Hören ihrer knapp 47 Minuten langen Scheibe, stellt sich schon ein.
Die Band, die dem Hirn des Nocte Obducta-Sängers Torsten entsprungen ist, zeigt hier eine äußerst gelungene Mischung aus Avantgarde und klassischem Black Metal, die zu überzeugen weiß. Stellenweise erinnert das ganze zwar entfernt an Nocte Obducta, was aber definitiv am Gesang, und nicht der Musik liegt, und diese Ähnlichkeit so minimal ist, daß sie kein Kritikpunkt dieses Werkes sein soll.
Wunderbar hämmernd beginnt das ganze mit der "Gnosis", die sich wie alle religiösen Lehren erst einmal gewaltsam Zugang zum Hörer verschafft und sich, nachdem sie Selbigen erreicht hat, mächtig und erhaben über ihn stellt und beherrscht, jedoch den Nachdruck nicht vergisst, der nötig ist, die Menschen in ihrem Bann zu halten. Danach folgt, wie im wahren Leben auch, das "Erwachen". Auch wieder sehr eingängig gespielt, mehr verträumt als aggressiv, aber dennoch immer mit einer gewissen härte, die bei keinem der Lieder fehlt. Sogar das Instrumentalstück „1.10#06+0.35“ bei dem eigentlich das Piano im Vordergrund steht, verfügt dank der elektrischen Percussion und Synthi-Elemente über ein gewisses Maß an Bums.
Weiter geht es dann mit der neuen Version des Liedes „Augenblick“, welches mich vom Aufbau her ziemlich stark an Metallica´s "One" erinnert. Nicht nur wegen der düsteren, von der Gitarre vollzogenen Einleitung, sondern auch deshalb, da bei beiden Stücken nach ca. 50 Sekunden das erste mal das Schlagzeug einsetzt. Will hier aber nix unterstellen, bin nur ein wenig pedantisch. A uf jeden Fall bollert "Augenblick" nach knapp 1:20 Minuten so richtig schön los, und lässt sich nach 4:20 Minuten erst einmal von einem Knaller Intermezzo eine gute Minute voran tragen, bis es orchestral weiter gehämmert wird. Danach folgt das letzte der neuen Lieder dieser CD "Kosmos [Omega]" wobei es sich um ein Outro handelt, welches keinen Trugschluss zulässt, daß es sich um ein Outro handelt und sonst nichts. Das letzte Lied der CD an sich ist dann die Demo-Version des zuvor schon besprochenen Stückes "Augenblick". Nicht so kraftvoll, ohne Gesang, die Gitarren fast schon schmerzhaft schrill, und allgemein vom Sound her nicht so Vollmundig wie der Rest der CD; ist aber eben auch eine Demo-Version und darf das.
Abschließend muss ich sagen, alles in allem eine geile Scheibe. Das einzige, daß mich etwas stört ist, daß der Gesang leider bei allen Liedern durchgehend gleich klingt und die CD eigentlich nur 3 richtige Lieder beinhaltet. Na gut 3,5 Lieder, aber Instrumental-Stücke nehme ich nicht für voll.


(René Baumann, März 2012)

Tracklist: 1. Gnosis 2. Erwachen 3. 1.10#06+0.35 4. Augenblick 5. Kosmos [Omega] 6. Augenblick (Demo Version)