Interpret, Titel: AC/DC - Rock Or Bust
Medium: CD
Stil: Classic Hard Rock
Erschienen: 28.11.2014
Label: Sony BMG
Link: www.acdcrocks.com  
Bewertung:
7 von 10

Secks Jahre nach 'Black Ice' kommen AC/DC endlich mit einem neuen bzw. dem 15ten Studioalbum um die Ecke. Rhythmusgitarrist Malcolm Young wurde aufgrund seiner Demenz-Krankheit instrumental von seinem Neffen Stevie Young ersetzt. Beim Songwriting ist Malcolm natürlich von niemandem zu ersetzen. Das wird der Band zukünftig extrem fehlen. Auch wer auf der nächsten Tour hinterm Schlagzeug sitzt ist noch nicht bekannt. Phill Rudd wird es wohl kaum sein, von dem man fast täglich neue Nachrichten rund um seinen anstehenden Gerichtsprozess in Neuseeland hört. Der Gute hat zudem offensichtlich Drogenprobleme.
Anyway, kommen wir zu den Songs. Soundttechnisch gibt´s rein gar nichts zu mäkeln. Die Scheibe klingt dynamisch, wuchtig und schön fett. Da haben Brendan O´Brian & Mike Fraser klasse Arbeit geleistet. Insgesamt ist ein gehöriger Boogie-Anteil im Sound festzustellen, also ging man back to the roots, wenn man so will. Brian Johnson klingt jedenfalls wieder besser als noch auf 'Black Ice'. Es bleibt zu hoffen das er diese Leistung auch live umzusetzen vermag. Highlights der disc sind das hitverdächtige "Rock The Blues Away", das höllische groovende "Dogs Of War", "Baptism Of Fire", das gehörig Drive & Energie hat und das lässige "Sweet Candy". Den Opener und Titelsong kann man auch noch dazuzählen. Dann wird´s aber eng, denn der Rest haut mich nicht gerade aus den Socken (diese Tracks sind aber auch nicht wirklich schlecht). Nehmen wir mal "Rock The House", das monoton dahinwabbert und der Refrain gefühlte 100 Mal wiederholt wird - einfach langweilig. In dieselbe Kerbe schlägt der entbehrliche Rausschmeisser "Emission Control". Bei vielen Songs fehlen die großen Melodien, welche im Hirn hängen bleiben und die von jeher die Magie der AC/DC-Songs ausgemacht haben...
Fazit: 'Rock Or Bust' ist objektiv gesehen noch ein gutes Album und knapp sieben Punkte wert, es fällt aber in der AC/DC-eigenen Diskographie in´s letzte Drittel zurück und ist für eine Legende eigentlich viel zu wenig. Also bleibt 'The Razors Edge' das beste Album der jüngeren Bandhistorie, aber das ist mittlerweile auch schon 24 Jahre her!
Gegen die Speerspitze der nachrückenden jüngeren Generation wie AIRBOURNE und vor allem die fantastischen BULLET zieht man songtechnisch, von der Spielfreude und dem Enthusiasmus klar den Kürzeren.
Sind wir doch mal ehrlich: Hätte eine Newcomerband diese Scheibe veröffentlicht, würden wohl nicht viele Hähne danach krähen... so aber hat man schon jetzt alleine in Germoney für über 250.000 verkaufte Exemplare Platin eingeheimst.

(Pit Schneider, Dezember 2014)

Tracklist: 01. Rock Or Bust 02. Play Ball 03. Rock The Blues Away 04. Miss Adventure 05. Dogs Of War 06. Got Some Rock 'n' Roll Thunder 07. Hard Times 08. Baptism By Fire 09. Rock The House 10. Sweet Candy 11. Emission Control