VAN CANTO
ORDEN OGAN & IN LEGEND
28.12.2011
Pirmasens, "Quasimodo"
Band-Links:
www.vancanto.de
www.ordenogan.de
www.inlegend.de
VAN CANTO begeisterten ihre Fans beim Tourneeauftakt!
Beide Vorgruppen hatten einen schwachen Sound!
360 Fans waren ins Pirmasenser "Quasimodo" gepilgert um ihre Helden VAN CANTO beim Auftakt der Deutschland-Tour zu sehen
und wurden nicht enttäuscht. Unglaublich, was Inga Scharf und ihre vier männlichen Kollegen lediglich vom Schlagzeug begleitet
da aus ihren Stimmbändern herauszuholen vermochten. Die Supportbands ORDEN OGAN und IN LEGEND hatten dagegen mit
einem relativ schwachen Sound und sich selbst zu kämpfen.
Es war schon sehr gewöhnungsbedürftig was die erste Band des Abends IN LEGEND, die Formation von
VAN CANTO-Drummer
Bastian Emig, da auf der Bühne veranstaltete. Ausgestattet mit Schlagzeug, zwei Keyboards, sowie Bassgitarre spielte man einen
Sound der wohl am ehesten in die Ghotic/Dark Wave-Ecke passt aber von den Musikern selbst als Piano-Metal bezeichnet wird.
Emig bedient bei seiner Zweitband ein Keyboard und ist für den Leadgesang zuständig. Dabei wurde er von Bassist Daniel Wicke
gesanglich unterstützt. Lieder wie "Pandemonium" und "The Healer" strahlten zentnerweise Melancholie aus und so manchem
jungen Mädel direkt vor der Bühne wurde es warm ums Herz, aber der zweistimmige Gesang und auch viele Piano-Intermezzos
klangen im Gegensatz zu den CD-Aufnahmen verdächtig schief.
Nichtsdestotrotz geizten die Fans keineswegs mit Beifall für dieses VAN CANTO-Sideproject.
Die Power Metaller ORDEN OGAN aus dem Sauerland hatten in der ersten viertel Stunde ihres Programms nicht nur mit
dem doch
sehr bescheidenen Sound zu kämpfen, sondern auch mit sich selbst. Irgendwie kam man nicht richtig in die Gänge, die anfängliche
Songauswahl war auch relativ unglücklich und Sänger/Gitarrist Sebastian Levermann konnte seine gute Gesangsleistung auf dem
aktuellen Album 'Easton Hope' nur teilweise bestätigen. So kamen Spielfreude und absolute Live-Höhepunkte z.B. "We Are Pirates",
das wie eine gelungene Mischung aus dem Liedgut von RUNNING WILD und BLIND GUARDIAN anmutete, sowie das flotte "Angels War"
erst am Schluss des Auftrittts. Doch jetzt gerade richtig in Fahrt gekommen und die Fans letztendlich doch noch mitgerissen musste
man ohne die Möglichkeit einer Zugabe schon wieder runter von der Bühne, da die 45 Minuten Spielzeit schon vorbei waren. Auch
das kurze aber dennoch überflüssige Drum-Solo wirkte in diesem Gesamtkontext wie unnötiger Ballast, den es für die folgende
Gigs der Tour abzuwerfen gilt.
Im Gegensatz
dazu war der Headliner VAN CANTO von der ersten Sekunde an voll bei der
Sache. Ständig in Bewegung und sämtliche Posen des Genres auspackend, wechselten
sich Inga Scharf und Dennis Schunke gekonnt am Leadgesang ab, während die ebenfalls
unermüdlich Show machenden Ross Thompson, Stefan Schmidt und Ingo Sterzinger
mit ihren Stimmen in absolut überzeugender Manier Gitarren und Bass nachahmten.
Das muss man einfach mal gehört/gesehen haben! Das Programm bestand aus elf
eigenen Songs und sieben vorzüglich ausgewählten Heavy Metal Songs bekannter
Bands, die dann in a capella-Versionen den vor der ersten Minute an begeisterten
Fans dargeboten wurden. Mit "Wishmaster" (NIGHTWISH) als zweiter Song wurde
sofort ein absolutes Highlight und natürlich ein Paradestück für die zierliche
Sängerin ausgepackt, bevor mit "Neuer Wind" vom aktuellen Album 'Break The Silence'
auch ein eigenes deutschsprachiges Stück zu Ehren kam, welches an die Mittelalter-Rocker
SALTATIO MORTIS erinnerte. Die folgende Hymne "Rebellion" von GRAVE DIGGER ließ
den Fans abermals keine Zeit zum Luft holen und wurde gebührend bejubelt.
Nun folgten fünf eigene Songs am Stück. Dass die Stimmung hierbei nicht abflaute
spricht für die Güte und Popularität dieser Lieder. Zudem fegten die fünf Stimmakrobaten
noch immer wie Derwische über die Bühne und ließen keine Gelegenheit aus um
ihre Anhänger zu animieren, allen voran Schunke. In den ersten Reihen vor der
Bühne war der Teufel los, das sehr junge Publikum stand dicht an dicht gedrängt
um auch ja keine noch so kleine Geste ihrer Helden zu verpassen. Ein absoluter
Höhepunkt des Abends war das begeistert aufgenommene "Bards Song" (BLIND GUARDIAN).
Nicht nur hier waren bis hoch auf die hufeisenförmige Empore des Musikklubs
hunderte hochgereckte Arme zu sehen.
Auch "Master Of Puppets" von METALLICA im a capella-Sound begeisterte die Zuschauer
ebenso wie die Zugaben "Fear Of The Dark" (IRON MAIDEN). Absolut erwähnenswert/erstaunlich
war hier das "stimmliche" Gitarrensolo von Stefan Schmidt. Den Schlusspunkt
bildete die MANOWAR-Ballade "Master Of The Wind", welche Inga Scharf lediglich
begleitet von Piano und Hintergrundgesang vortrug und tonnenweise Applaus dafür
einheimste.
Es herrschte insgesamt eine tolle Atmosphäre im gut gefüllten "Quasimodo“ und die zahlreich erschienenen Musikfreunde gingen
mit wie selten zuvor. In dieser Form ist den eh schon sehr erfolgreichen VAN CANTO an der Live-Front wie kommerziell noch einiges
zuzutrauen.
Bericht: Pit Schneider
Photos: Pit Schneider (4), Marco Schneider (1)