U.D.O.
SISTER SIN & SISTER

25.11.2011
Pirmasens, "Quasimodo"

Band-Links:
www.udo-online.de/
www.sistersin.com/
www.sisteronline.net/

U.D.O begeistert die Heavy Metal-Anhänger im "Quasimodo"!
Die Altmeister zogen viele Fans an und hatten starke Vorgruppen dabei!

Bereits seit exakt 40 Jahren steht Sänger Udo Dirkschneider auf den Bühnen dieser Welt. Als er sich 1987 von der Legende ACCEPT trennte, rief er seine eigene Band U.D.O. ins Leben. Doch von Abnutzungserscheinungen ist nichts zu merken, dieser Mann liebt seinen Job. Auch mit den Support Bands wurde eine gute Wahl getroffen. SISTER SIN, welche sich dem melodischen Power Metal verschrieben haben und die Glam-Rocker SISTER machten ihre Sache gut.

Letztere Band kam gegen 20:30 Uhr auf die Bühne und feuerte ihren Rotzrock in die schon sehr gut besuchte Halle. Die vier total geschminkten Burschen aus Stockholm/Schweden zählen offenbar vom Aussehen die frühen Mötley Crüe und vom Sound Hardcore Superstar zu ihren Vorbildern. Songs wie "To Bad For You" kamen recht gut an und vor allem Sänger Jamie rannte wie ein Derwisch umher und erledigte seine Aufgabe als Frontmann schon beeindruckend routiniert.

SISTERS Landsmänner von SISTER SIN kamen mit ihrem Stil den musikalischen Vorlieben der mittlerweile 400 Fans dann schon wesentlich näher. Allen voran Sängerin Liv Jagrell, welche eine Bühnenshow auf die Bretter legte die an Enthusiasmus, Leidenschaft, Bewegungsradius sowie der Kommunikation mit den Fans kaum zu überbieten war. Zudem hat sie noch eine sehr kraftvolle Stimme. Doch auch die Instrumentalisten und das Songmaterial überzeugten absolut. Mitreißende und melodische Hymnen wie "Outrage" oder das flotte "Sound Of The Underground" brachten viele Fans schon erheblich in Wallung. Und als SISTER SIN dann noch das U.D.O.-Cover "24/7" spielten gab es kein Halten mehr. Die Band wurde nach 45 Minuten mit großem Applaus verabschiedet.

Punkt 22:30 Uhr war es dann soweit. Die fünf Musiker von U.D.O. betraten die Bühne, die nun mit einem großen Schlagzeug-Podest beeindruckte welches in spektakuläre Lightshow-Wände links und rechts integriert war. Sofort wurde der Sound eine ganze Ecke lauter aber glasklar und es ging ein Ruck durch das Publikum. Besonders erfreulich war die Tatsache, dass aufgrund des guten Besuchs endlich mal wieder die hufeisenförmige Empore im "Quasimodo" geöffnet wurde. Dies bringt ein tolles Flair in die Halle und ist absolut beeindruckend. Natürlich ließen sich Dirkschneider & Co. nicht lumpen und schmetterten Bandklassiker wie "Screaming For A Lovebite", "Vendetta", "Up To The Limit" oder "Leatherhead" vom aktuellen Album 'Rev-Raptor' in die begeisterte Menge. Die Band strotzte vor Spielfreude und dem Sänger merkte man seine 59 Jahre nicht an. Er röhrte noch genau so wie zu seinen besten Zeiten und ist nach wie vor in Tarnkleidung gehüllt. Beeindruckend wie er auch Balladen der Marke "I Give As Good As I Get" interpretierte. Besonders begeistert wurden die alte Accept-Hits "Princess Of The Dawn" und "Neon Nights" abgefeiert. Da liefen den vielen Metal Fans eiskalte Schauer über den Rücken und die Refrains wurden lauthals mitgesungen. Doch es fiel auch auf, dass Igor Gianola die klassisch angehauchten Gitarrenleads dieser Songs nicht mit dem feinen Anschlag bzw. dem Gefühl eines Meisters wie Wolf Hoffmann (Accept) zu spielen vermag. Doch dies ist jetzt auch Meckern auf relativ hohem Niveau. Insgesamt war die Mischung der gespielten Songs nämlich hervorragend gelungen: Lieder im mittleren Tempo wechselten sich mit kraftvollen Balladen sowie schnellen Stücken ab. So wurde die Spannung stets hoch gehalten. Natürlich bot die Band auch etwas fürs Auge. Vor allem die Gitarristen Stefan Kaufmann, Gianola und Bassist Fitty Wienhold warfen sich zusammen mit dem legendären Frontmann immer wieder in Posen nach traditioneller Heavy Metal-Manier a la Accept oder Scorpions. Einzige Kritikpunkte stellten die zu langen und eigentlich überflüssigen Gitarren- und Schlagzeug-Soli dar. Dafür drei oder vier Songs mehr zu spielen wäre wohl nicht nur meiner Person wesentlich lieber gewesen. Doch ansonsten muss man U.D.O. ein tolles knapp 2-stündiges Konzert attestieren das die Fans absolut begeisterte und eine großartige Stimmung in diesem vom Ambiente her großartigen Musikklub etablierte. Auch die Zugaben "I´m A Rebel" und "Balls To The Wall" wurden gierig aufgesogen und viele Zuschauer schwebten jetzt gar im sogenannten siebten Metal-Himmel.
In der Tat war dies eines der bislang besten Heavy Metal Konzerte im "Quasimodo". Bleibt zu hoffen dass U.D.O. bei der nächsten Tournee wieder Station in Pirmasens macht.

Bericht & Photos: Pit Schneider