THE PINK FLOYD PROJECT (Pink Floyd Tribute Band)

17.11.2017
Pirmasens, "Quasimodo"

Bandlink:
www.pinkfloydproject.de/

Bereits vor fast exakt einem Jahr spielte THE PINK FLOYD PROJECT im Pirmasenser Musik Club "Quasimodo" auf der Husterhöhe ein Konzert. Leider kamen auch am vergangenen Freitagabend lediglich 120 Zuschauer in die 800 Leute fassende Location mit ihrer beeindruckenden Hufeisenförmigen Empore. Das sah dann einfach ziemlich leer aus und wurde der musikalischen Leistung der Musiker um ihren Mastermind, den Sänger und Gitarristen Frank Altpeter, in keinster Weise gerecht.

Pünktlich um 21 Uhr begann die saarländische Großformation mit zwei Schlagzeugern, Bassist, Keyboarder, Saxophonist, zwei Gitarristen und drei Backgroundsängerinnen ihr dreistündiges Konzert und dies zu einem schmalen Eintrittspreis von 16,- Euro an der Abendkasse. Die PINK FLOYD-Fans bekamen also einen großen Sack voll mit ihrer Lieblingsmusik für vergleichsweise wenig Geld geboten. Value für money, würde der Amerikaner dazu sagen. Die Setlist unterschied sich jedoch nur sehr geringfügig von der letztjährigen. Als Einstieg wurden "Shine On Your Crazy Diamond" und "Welcome To The Machine" aus dem legendären 'Wish You Were Here'-Album höchst authentisch serviert, bevor Altpeter die Zuschauer relativ kurz aber auf sehr sympathische Art und Weise begrüßte. Er und seine Musikerkollegen präsentierten sich von Beginn an hochkonzentriert, voller Spielfreude und nahezu perfekt aufeinander abgestimmt.

Mutet eine zehnköpfige Bandbesetzung im Vorfeld doch etwas übertrieben an, so hatte in der Live-Situation jedes Bandmitglied absolut seine Daseinsberechtigung und trug sein persönliches Mosaiksteinchen zu einer tollen Live-Show bei. Wenn eine Band mit zwei synchron agierenden Schlagzeugern spielt, könnte man ebenfalls nach dem Sinn und Zweck dieser Konstellation fragen. Doch diese Vorgehensweise bringt zweifellos einiges mehr an Wucht und Durchschlagskraft in die Performance und macht zudem für das Auge des Betrachters einiges her. Zweifellos ist es auch möglich der Versuchung zu erliegen am gespielten Programm herumzumäkeln, aber bei der Anzahl an hochklassigen Songs der gehuldigten Supergroup um die beiden Hauptprotagonisten David Gilmour und Roger Waters ist es schier unmöglich jedem Fan-Wunsch gerecht zu werden. Bei "High Hopes", einem der Höhepunkte von Abschnitt eins, glänzte Leadgitarrist Uwe Sicks mit einem längeren sehr authentischem Solo, untermalt von einer sphärischen Lightshow. Ein weiteres Glanzlicht war sicherlich die fulminante Version von "Hey You". Hier griff Schlagzeuger Thomas Luther zur Gitarre und agierte neben Altpeter und Sicks an vorderster Front. Die Magie der Rockmusik der 1970er Jahre war nun förmlich greifbar. Das absolute Highlight stellte jedoch die famos interpretierte Trilogie "Another Brick In The Wall Part I", das nachfolgende "Helikopter"-Intro "The Happiest Days Of Our Lives" sowie das abschließende "Another Brick In The Wall Part II" dar. Insbesondere hier konnten die Background-SängerInnen ihr ganzes Können zeigen und Sicks kredenzte den Fans abermals ein feines Gitarrensolo. Das war schon erste Sahne was der Progressiv-Rock-Anhänger bis dahin geboten bekam.
Um nochmals auf Uwe Sicks zurück zu kommen: Er präsentierte sich als hervorragender Leadgitarrist, der die Musik von „Pink Floyd“, sprich das einzigartige Spiel eines David Gilmour, absolut verinnerlicht hat. Altpeter hingegen überzeugte mit seinem Gesang und dem Spiel auf der Rhythmus- respektive Akustikgitarre ebenfalls durchweg. Gesanglich hatte er zudem die Unterstützung der gut harmonierenden Backgroundsängerinnen Jennifer Mittermüller, Sabine Simmet-Raber, Anne Kessler und Gerhard Bleich. Letzt genannter übernahm zudem das Saxofon-Spiel bei einigen Songs.
Nach einer etwa zehnminütigen Pause folgte Teil zwei eines enorm starken Konzertabends. Nach dem Intro "Speak To Me" vom 'Dark Side Of The Moon'-Album setzte die Band bei "Breath", dem ersten richtigen Song des genannten Klassikers, ein. Außer dem Synthesizer-Instrumental "On The Run“ wurde den Zuschauern nun das komplette zuvor genannte Meisterwerk von 1973 am Stück dargeboten, was natürlich für helle Begeisterung und glänzende Augen in der Location sorgte. Danach läutete "Echoes" vom 'Meddle'-Longplayer und die absolut unverzichtbare Hymne "Wish You Were Here“" das Ende des regulären Programms ein. Natürlich ließen die begeisterten Fans THE PINK FLOYD PROJECT nicht ohne Zugabe von den Bühnenbrettern des "Quasimodo".
"In The Flesh", "Comfortumbly Numb" sowie das ebenfalls grandios interpretierte "Run Like Hell", allesamt vom Jahrhundertalbum 'The Wall', beschlossen dann endgültig ein dreistündiges großartiges Progressiv-Rock-Konzert inklusive durchgehend psychedelisch anmutender, beeindruckender Licht- und Laser-Show.

Die Leistung der exzellenten Formation aus St. Wendel wurde von den Fans mit reichlich Applaus und lautem Gejohle quittiert. Dies war quasi ein vorweihnachtlicher Feiertag für alle PINK FLOYD-Anhänger, welche hochzufrieden und immer noch von der nahezu perfekten Darbietung beschwingt den Heimweg antraten

Bericht & Photos: Pit Schneider