THE PINK FLOYD PROJECT (Pink Floyd Tribute Band)
25.11.2016
Pirmasens, "Quasimodo"
Bandlink:
www.pinkfloydproject.de/
THE PINK FLOYD PROJECT um den Mastermind, Sänger & Gitarristen Frank Altpeter wurde im Pirmasenser Musik Club "Quasimodo" den Vorschusslorbeeren vollends gerecht. Die zehnköpfige Formation aus St. Wendel zelebrierte am vergangenen Freitagabend die Songs der britischen Legende Pink Floyd regelrecht. Leider waren lediglich 130 Zuschauer in die 800 Leute fassende Location gekommen...
Doch für die Besucher dieses Konzerts war erst einmal langes warten angesagt … Entgegen den Infos auf den Werbeplakaten und
der Internetseite des "Quasimodo" begann der Gig nicht um 20 Uhr, sondern erst eine Stunde später. Solch ein Anfängerfehler
darf weder einer professionellen Band noch einem Veranstalter passieren!
Pünktlich um 21 Uhr startete die saarländische Tributeband den Gig schließlich mit "Shine On Your Crazy Diamond" und "Welcome
To The Machine" aus dem legendären 'Wish You Were Here'-Album aus dem Jahr 1975. Danach begrüßte Altpeter die Zuschauer
und die Gruppe präsentierte sich von der ersten Minute an hochkonzentriert, voller Elan und nahezu perfekt aufeinander eingespielt.
Vor einigen Tagen noch schmunzelte der Verfasser dieser Zeilen über das Großaufgebot an Instrumentalisten und Vocalisten, um
diese Art von Musik zum Leben zu erwecken. Denn die Originale bekamen dies einst als Quartett auf die Reihe und auch eine
weitere hochklassige deutsche Pink Floyd-Tributeband wie Echoes ist mit lediglich vier Mann bei Konzerten zugange.
Aber man kann es schon jetzt vorweg nehmen, jeder Musiker beziehungsweise Sängerin hatte seine Daseinsberechtigung auf der
Bühne und trug sein Puzzleteil zu einem exzellenten Konzert bei. Lediglich bei zwei synchron agierenden Schlagzeugern
könnte man nach dem Sinn und Zweck dieser Konstellation fragen...
Natürlich ist es auch möglich der Versuchung zu erliegen am gespielten Programm herumzumäkeln, aber bei der Anzahl an
hochklassigen Liedern, welche die Gruppe um David Gilmour und Roger Waters einst komponierte, ist es nahezu unmöglich jedem
Fan-Wunsch gerecht zu werden. Einer der Höhepunkte des ersten Teils der Show
war sicherlich die fulminante Version von "Hey You", bei welcher Schlagzeuger Thomas Luther ebenfalls zur Gitarre griff und
zusammen mit Frank Altpeter und Uwe Sicks an vorderster Front ein Sechs-Saiten-Trio bildete. Die Magie der Rockmusik der 1970er
Jahre war hier förmlich greifbar und einige Leute in der Hallenmitte schienen zu diesem Zeitpunkt schon in Hippieartige Trance
gefallen zu sein. Das absolute Highlight stellte jedoch die superb interpretierte Trilogie "Another Brick In The Wall (Part 1)", das
nachfolgende Helikopter-Intro "The Happiest Days Of Our Lives" - inklusive Lichtkegel eines Suchscheinwerfers im Publikum -
sowie der abschließende Track "Another Brick In The Wall (Part 2)" dar. Dies alles war erste Sahne und wenn der
Progressiv-Rock-Anhänger die Augen für einige Sekunden schloss, konnte er doch glatt der Illusion verfallen Pink Floyd selbst
wären im "Quasimodo" zugange. Um nochmals auf Uwe Sicks zurück zu kommen, er präsentierte sich als ganz hervorragender
Leadgitarrist, der die Musik von Pink Floyd sprich das einzigartige Spiel von David Gilmour zutiefst verinnerlicht hat und mit feinem
Spiel und originalgetreuen Soli glänzte.
Altpeter hingegen überzeugte mit seinem Gesang und dem Spiel auf der Rhythmusgitarre
ebenfalls auf ganzer Linie. Gesanglich hatte er zudem die Unterstützung der gut harmonierenden Backgroundsänger Jennifer
Mittermüller, Sabine Simmet-Raber und Gerhard Bleich. Letzt genannter war zudem für das Saxofon-Spiel bei einigen Songs zuständig.
Nach einer fünfzehnminütigen Pause folgte Teil zwei eines tollen Konzertabends. Das Intro "Speak To Me" vom 'Dark Side Of The
Moon'-Album spielte die Technik von der CD ein und die Band setzte bei "Breath", dem ersten richtigen Song des genannten
Klassikers, ein. Außer dem Synthesizer-Instrumental "On The Run" wurde den hocherfreuten Musikfreunden nun das komplette zuvor
genannte Pink Floyd- Meisterwerk von 1973 am Stück dargeboten, was natürlich für helle Begeisterung sorgte. Mit "In The Flesh",
dem Opener von 'The Wall' und der unverzichtbaren Hymne "Wish You Were Here" endete das reguläre Konzertprogramm.
Selbstredend würde THE PINK FLOYD PROJECT nicht ohne Zugaben von den Bühnenbrettern gelassen. "Comfortumbly Numb"
und das famose "Run Like Hell", beide vom Jahrhundertalbum 'The Wall', beschlossen dann endgültig ein nahezu dreistündiges
großartiges Rock-Konzert inklusive psychedelisch anmutender Lightshow plus permanent laufender Nebelmaschine,
welches für die anwesenden Genre-Fans quasi ein vorweihnachtliches Präsent darstellte und mit großen Applaus und glänzenden
Augen quittiert wurde.
Bericht & Photos: Pit Schneider