THE PERFECT CRIME (Guns N' Roses Tributeband) &
HALF CENTURY (Classic-/Blues Rock)

12.12.2015
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Band-Links:
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In einer Zeit, in welcher die Gerüchteküche um eine Wiedervereinigung der Originalbesetzung der Megastars GUNS N' ROSES unaufhörlich brodelt, kommt ein Konzert der Vorderpfälzer Tributeband THE PERFECT CRIME in der Pirmasenser "Schwemme" doch gerade recht. Im Schlepptau hatten die Sleazerocker ihre Supportband HALF CENTURY, die sich dem Classicrock und Bluesrock verschrieben hat.

Die Musiker von HALF CENTURY kamen gegen halb zehn auf die Bühne und begannen ihr etwa 75-minütiges Konzert mit dem treibenden "L.A. Woman" der legendären The Doors. Wahrlich ein guter Auftakt und auch eine ungewöhnlich lange Spielzeit für eine Vorgruppe. Die Band zeigte sich gut eingespielt und scheute nicht davor zurück auch relativ unbekannte Songs wie "Don´t Believe A Word" (Gary Moore) oder "Jealous Again" (The Black Crowes) zu spielen. Auf der einen Seite löblich, da sie damit aus dem altbekannten Schema ähnlicher Coverbands ausbricht, auf der anderen Seite aber ein Risiko, weil die meisten Zuschauer diese Lieder gar nicht kannten und das Feedback dementsprechend flau war. Als Höhepunkte des Gigs sind aber sicherlich das absolut cool mit dominantem Bass gespielte "After Dark" (Tito & Tarantula), die knackige Interpretation des Christopher Cross-Hits "Ride Like The Wind" und "Hush" von Deep Purple zu nennen. "Purple Rain" von Prince sowie "Rock´n Roll" (Led Zeppelin) sollte man sich zukünftig jedoch verkneifen, denn hierfür braucht man einen Frontmann der extrem hoch singen kann. Apropos: Franjo Heid muss wesentlich extrovertierter werden und Kontakt zum Publikum suchen, wenn HALF CENTURY aus der unüberschaubaren Masse an Coverbands hervorstechen möchte.
Dennoch ein kurzweiliger und Laune machender Auftritt dieser Gruppe.

Probleme dieser Art hat Phil Axl Lechner von THE PERFECT CRIME nun wirklich nicht. Motiviert bis in die Haarspitzen und positiv provokant auftretend stürzte sich das Axl Rose-Double mit seinen vier Bandkumpanen in ihr Debütkonzert in der "Schwemme". Die Band hat sich nicht nur vorgenommen die größten Hits ihrer Vorbilder zu spielen, man will den Zuschauern auch eine richtige Show bieten. Zwar hatte die Truppe im Vorfeld des Gigs mit zwei verletzungsbedingten Ausfällen am Schlagzeug und an der Rhythmusgitarre zu kämpfen, doch dies wurde mit den starken "Ersatzspielern" Pete "The Beast" Luitz (Brotherhood & Nasty Bulletz) sowie Justin König (Half Century) sehr gut kompensiert.
Um GUNS N' ROSES bzw. derem Frontderwisch gerecht zu werden, war Lechner wie dieser gekleidet, hielt alle Ansagen in englisch, lief singend und animierend mitten im Publikum umher und interpretierte schon mal ein komplettes Lied direkt vor anstatt auf der Bühne. Der Mann ist ein hyperaktives Energiepaket! Ein weiterer Blickfang war Leadgitarrist Andreas Kuntz alias Randy Rock, der stilgerecht als Axls kongenialer "Partner in crime" Slash angezogen war. Doch auch an seinem formidablen Gitarrenspiel war nicht zu meckern, denn er meisterte die wohlbekannten Leads & Soli von Saul Hudson alias Zylinderträger Slash problemlos.
Insgesamt dreizehn Lieder der L.A.-Sleazerocker hatte sich THE PERFECT CRIME auf ihre Setlist geschrieben. Natürlich alles ehemalige Superhits, welche die Stimmung in der Rockkneipe permanent nach oben schraubten. Herausragend waren sicherlich die eigenen Versionen von "My Michelle", das aus dem Kino-Blockbuster "Terminator 2 - Tag der Abrechnung" bekannte "You Could Be Mine" und natürlich das in diesem Genre-Segment unübertreffliche Abschlussquartett "Welcome To The Jungle", "Sweet Child ‚O Mine", "Knockin’ On Heaven´s Door", sowie die ultimative Sleazerock-Hymne "Paradise City".
Die Rockmusikfreunde in der gut gefüllten "Schwemme", etliche davon stilecht in Guns N’ Roses-Shirts gekleidet, waren jedenfalls vollauf zufrieden und sparten nicht mit johlendem Applaus.
Das war eine richtig starkes Konzert inklusive einer sehr unterhaltsamem Show von THE PERFECT CRIME.

Bericht & Photos: Pit Schneider