Schon ab dem Einlass um 19 Uhr hatte sich eine erwartungsfrohe Feierstimmung unter den Fans verbreitet und mit dem flotten Gute-Laune-Tandem "Ask The Lonley"/"Only The Young" legte das
Lauterer Quintett dann auch direkt los wie die Feuerwehr. Das immens rockige nicht so bekannte "Line Of Fire" vom 1980er 'Departure'-Album und "After All These Year", ('Revelation', 2008)
dem einzigen Stück auf der Setlist mit dem aktuellen Journey-Sänger Arnel Pineda, waren dann in der Tat zwei Schmankerl für die Fans. Apropos Fans: Die weiteste Anreise zum Konzert
hatte das Ehepaar Anja und Matthias Fischer aus Soest in Nordrhein-Westfalen. 430 Kilometer nahmen die beiden Journey-Fans auf sich, um die Journey-Nachlassverwalter abermals zu genießen.
"Wir haben die Band im September vorigen Jahres während unseres Urlaubs bei einem Open-Air in Bernkastel-Kues gesehen und es hatte uns direkt emotional gepackt", so Matthias Fischer zum Schreiber dieser Zeilen.
"Wir wurden direkt verzaubert", fügte seine Frau hinzu
Konzertabschnitt zwei hatte es dann wahrlich in sich, denn es wurde insgesamt rockiger, Ohrwurm reihte sich an Ohrwurm, das heißt die Gruppe hatte clevererweise die größten Journey-Hits hier platziert und
die Stimmung der Zuschauer näherte sich gen Siedepunkt. Dieser wurde spätestens bei "Anyway You Want It" erreicht, denn nun waren die Fans nicht mehr zu halten und sangen jeden Refrain lauthals mit.
Ganz zu schweigen von der Resonanz bei den AOR-Hymnen "Wheel In The Sky" und der ersten Zugabe "Don´t Stop Believin'". Vor letztgenanntem spielten Benzell & Co. als Gag etwa eine Minute lang
"Bohemian Rhapsody" von Queen an und der Feiersaal explodierte fast, bevor dann die fließende Überleitung in den genannten Übersong folgte. "Faithfully" markierte schließlich den
stürmisch umjubelten Schlusspunkt eines immens spielfreudigen, teilweise gar furiosen Auftritts. Frontmann Benzell war die erst kürzlich überstandene Grippe nicht anzumerken,
das heißt er meisterte auch die schwierigsten Gesangspassagen mit Bravour und Leadgitarrist Knut Bausch sorgte aufgrund seiner Virtuosität fast durchgehend für offene Münder im Auditorium.
Die Band-Kollegen standen ihren Aushängeschildern kaum nach.
The THE JOURNEY EXPERIENCE bot dem begeisterten Publikum eine absolute Vollbedienung was Songauswahl, Performance und Sound betrifft und wurde regelrecht abgefeiert. Da auch in punkto Location, sprich Gastronomie und Gemütlichkeit alles im dunkelgrünen Bereich angesiedelt war muss von einem glänzend bestandenen Feiersaal-Live-Debüt in Sachen Rockmusik gesprochen werden.
Chapeau!