Eine tolle Veranstaltung auf der größten Burganlage der Pfalz stand bevor. Die Metal Queen DORO, SUPERIOR
aus Pirmasens/Kaiserslautern, sowie die Funk/Indie-Rocker APETRAP aus München
waren die Attraktionen.
APETRAP haben wir uns verkniffen, da die Kombination aus Funk und Indie Rock doch sehr gewöhnungsbedürftig ist und mit dem ansonsten Metallastigen Restprogramm aber auch gar nix gemein hatte. So spielten die Münchener gerade ihren letzten Song als wir auf dem Burggelände eintrafen...
Nach 15-minütiger Umbaupause ging es dann weiter mit den Traditionsmetallern
SUPERIOR, welche nach ihrem Comeback im Jahr 2009 für ihren dritten Gig ein
ganz besonderes Ambiente gewählt hatten. Und dann auch noch im Vorprogramm von
DORO, viel besser gehts ja gar nicht mehr! Nun war es soweit, das obligatorische
Intro "Carmina Burana" ertönte aus den Boxen gefolgt von "City´s Burning" und
"Fire Child". Nach anfänglichen Problemen mit einem nicht funktionierenden Mikrofon
zauberte der Soundmann einen druckvollen und dynamischen Sound für die Pfälzer
Truppe. Nach und nach zog der traditionelle Metal immer mehr Leute vor die Bühne
und spätestens bei "Far Away" konnte man im Publikum viele begeisterte Headbanger
entdecken, und besonders diejenigen die "Old" SUPERIOR noch nicht kannten, standen
nicht selten mit offenen Mündern da. Das lag nicht allein am gewohnt starken
Gesang von Frontmann Tangermann, dem druckvollen Groove der Rythmussektion oder
den oft abwechselnd gespielten Gitarrensoli von Walzer und Sing, sondern vor
allem an der offensichtlichen Spielfreude der Truppe, die sich auf das mehr
und mehr werdende Publikum übertrug. Mit "Strength In The Dark" gabs dann eine
kleine Verschnaufpause für die Nackenmuskeln, denn dieser Song ist eine Powerballade
mit sehr balladeskem Beginn. Doch schon mit "Overlord" gabs den nächsten uptempo-Kracher
welcher sich auch vor Großtaten der alten HELLOWEEN oder GAMMA RAY nicht zu
verstecken braucht. Auch der nun einsetzende starke Regen konnte die gute Laune
der Band und Fans keineswegs trüben. Man war schließlich hierher auf die Burg
Lichtenberg gekommen um zu feiern! "Lights Burn Out" ist dann eher ein melodischer
Groover mit Hitpotenzial bzw. einem superben Refrain und wurde ebenfalls lautstark
bejubelt. 
Nun gab es eine Premiere, Gitarrist Jürgen Walzer kündigte den brandneuen Song
"Superior (Here I Am)" an, der extra für dieses Konzert komponiert wurde und
stilistisch natürlich ganz in der Tradition des legendären 'Moral Alliance'-Demos
steht. Einige Iron Maiden-Einflüsse sind jedoch nicht zu leugnen, anyway, der
Song hat einen guten drive, ne gute Melodie und einen Mitsingrefrain der für
die Live-Situation wie geschaffen ist. Klasse! Das Tangermann glatt bei deutschen
Vorzeigebands wie BRAINSTORM oder PRIMAL FEAR hinters Mirko steigen könnte stellte
der Hüne dann bei der bravorös dargebotenen Version von QUEENSRYCHES "Queen
Of The Ryche" eindrucksvol unter Beweis. So manchen Leuten links und rechts
von uns klappte bei dieser Gesangsleistung glatt die Kinnlade runter! Auch "Moral
Alliance" und das über 9-minütige Epos "Odyssey" wurden von einem Großteil der
ca. 2.000 Zuschauern begeistert aufgenommen, bevor mit "Wasted Years" (IRON
MAIDEN) der Stimmungshöhepunkt erreicht wurde: Wie auf Kommando wurden die Fäuste
und "Pommesgabeln" gen Himmel gereckt und mitgesungen. Bei einem solchen Klassiker
geht natürlich jeder steil. 
Doch SUPERIOR hatten auch noch einen Überraschungs-Gast im Petto: Für den letzten
Song "Fighters For Rock" setzte sich mit André Hilgers (RAGE, SINNER) einer
der besten deutschen Metal-Drummer hinter das Schlagzeug und begeisterte mit
seinem gewohnt kraftvollen, präzisem und hochdynamischem Spiel das Publikum,
so dass dieses auf seine Verabschiedung "Prost, ihr Säcke!", ein hundertfach
gebrülltes "Prost, du Sack!" erwiederte. Fazit: Ein tolles Konzert der alten SUPERIOR, die noch voll im Saft stehen und mit enormer Spielfreude suggerierten dass dies wahrlich nicht das letzte Konzert gewesen sein kann. Wie eingangs schon erwähnt war auch der Sound den die Band bekam exzellent. Also weit und breit nix zu merken von einer evtl. Benachteiligung der Vorband seitens DORO. Dieser Gig wurde übrigens von 3 Kameras für eine DVD mitgeschnitten, die im laufe des Dezembers 2011 veröffentlicht werden soll. Na, da freuen wir uns doch schon jetzt drauf!
Leider können wir an dieser Stelle über den DORO Gig nicht berichten, da ich aus gesundheitlichen Gründen früher als geplant gen Heimat kutschiert werden mußte. Shit happens!