SUPERIOR
20 Jahre 'Moral Alliance' Jubiläumskonzert

18.12.2009
Kaiserslautern "Kammgarn (Kasino)"

Bandlink: www.myspace.com/oldsuperior

Im Jahr 1989 veröffentlichten SUPERIOR aus Kaiserslautern ein Demo, welches Sie in der damaligen deutschen Metal-Szene auf einen Schlag in aller Munde brachte.
'Moral Alliance' hieß die Kassette mit 5 superben Songs, die heutzutage Kultstatus genießt und in einem Atemzug mit stilistisch ähnlich gelagerten Klassikern wie das erste Queensryche Lebenszeichen 'Queen Of The Reich' (EP) oder der ersten Helloween LP 'Walls Of Jericho' genannt wird! Zuvor teilte man bereits bei einem Benefizkonzert für die Opfer des Flugtages Ramstein mit BON JOVI, LITA FORD & CRAAFT die Bühne. Nun war es an der Zeit diese ereignisreiche Epoche mit einem Jubiläumskonzert zum 20-jährigen Erscheinen von 'Moral Alliance' gebührend zu feiern. Da ließen auch wir uns nicht zweimal bitten!

Trotz eisiger Kälte und dem bereits zentimeterhohem Schnee (Aussicht auf ein Ende der Schneefälle war nicht absehbar) machte sich unser Team bestehend aus Sandy, Pit, Yvonne, Marion & Norbert auf den Weg nach Kaiserslautern. Tja, wahre Headbanger lassen sich eben auch nicht vom Wetter abhalten! Zumal man sich dieses einmalige Ereignis ja nicht entgehen lassen konnte. So war die Kammgarn bei unserem Eintreffen mit einigen Hundert Fans auch beachtlich gefüllt. Als Support Band fungierten an diesem Abend IVORY NIGHT, ebenfalls aus Kaiserslautern, deren kraftvoller Metal allerdings einen wesentlich moderneren Touch hat als das SUPERIOR Songmaterial und auch um einiges heftiger daher kommt. Allerdings war der Sound absolut übersteuert, viel zu laut und auch die meisten Songs liessen an Eingängigkeit sprich Refrains oder Melodien die im Ohr blieben zu Wünschen übrig. Also kein Wunder dass sich die Stimmung in Grenzen hielt, denn hier wartete fast jeder nur auf eines, nämlich drei fünftel der legendären Urbesetzung von SUPERIOR wieder live on stage bestaunen zu dürfen (Drummer Mike Bellum war unauffindbar u. Gitarrist Michael Müller beruflich verhindert um mitzuproben, jedoch im Publikum). Also eine relativ undankbare Aufgabe für die Mannen von IVORY NIGHT.
Viele bekannte Gesichter hatten den Weg in die Kammgarn gefunden. Mancher ein wenig fülliger als früher, einige haben in den letzten 20 Jahren etliches an Haupthaar eingebüßt und auch einige Mädels müssen heutzutage mehr Make Up auftragen als damals, doch eines hatten alle gemeinsam: die Liebe zum ursprünglichen Heavy Metal wie ihn SUPERIOR einst zelebriert hatten!

Als dann endlich die Lichter ausgingen und das Intro ertönte, gab es für die Anwesenden fast kein Halten mehr. Als die lang erwarteten Heroen die Bühne betraten wurde sie lauthals begrüßt. Man hätte meinen können, es wären gerade Iron Maiden auf die Bretter getreten. Dann ging es auch schon direkt los mit "Cities Burning", "Vikings Fall" und "Fire Child". Schnell wird klar, die Jungens sind gut drauf und haben zwar etwas Haarpracht verloren, aber nicht ihr Können und auf keinen Fall den Spass. Auch das Posen hat man nicht verlernt und besonders die beiden Gitarreros Jürgen Walzer und Wolle Sing wechseln oft auf die andere Bühnenseite und posen mit Basser & Konzert-Initiator Sweety um die Wette. Zudem lassen die beiden erstklassige Leads & Soli vom Stapel. Michael Tangermannn fühlt sich pudelwohl und füllt die Frontmannrolle gekonnt sprich mit sehr viel Spass, Enthusiasmus und seiner gigantischen Stimme vollends aus. Auch mit solch ähnlich klingenden Ausnahmesängern wie Ralf Scheepers (Primal Fear) Michael Kiske (ex-Helloween) oder Geoff Tate (Queensryche) kann er locker mithalten. Dies wird insbesondere beim genialen Queensryche Coversong "Queen Of The Reich" mehr als deutlich, zumal Tate vor einigen Jahren in einem Interview zugab diesen Songs einfach nicht mehr bringen zu können, da er nicht mehr so hoch komme wie einst. Im Gegensatz zu Herrn Tangermann... auch Drummer Mario Walther überzeugte mit seinem kraftvollen Spiel und legte zusammen mit Bassmann Sweety einen exakten Rythmus-Teppich.
Höhepunkte des Gigs waren natürlich die fünf Songs des Kult-Demos, wobei insbesondere die Granate "Overlord" und das epische "Odyssey" frenetisch vom Publikum abgefeiert wurden. Die Fans waren also gut drauf, die Band enthusiastisch, spielfreudig und absolut tight im Zusammenspiel. So bleibt zu hoffen das es nicht bei diesem einen Gig bleiben wird, denn wir wollen mehr!!!
Abschließend soll noch erwähnt werden dass die Band an einer DVD arbeitet welche während des Konzerts mitgeschnitten wurde, einem Konzert das jedem noch lange in Erinnerung bleiben wird der es miterleben durfte! Nicht nur mir kamen bei einigen Songs vor Freude fast die Tränen...
welcome back SUPERIOR!

Setlist SUPERIOR:
1. Intro – Carmina Burana
2. City’s Burning
3. Vikings Fall
4. Fire Child
5. Far Away
6. Strenght In The Dark
7. Overlord
8. Lights Burn Out
9. Against The Grain
10. Queen Of The Reich (Queensryche)
11. Moral Alliance
12. Odyseey
Zugabe:
13. For Whom The Bell Tolls (Metallica)
14. Enter Sandman (Metallica)
15. Fighters For Rock

Bericht: Pit Schneider & Yvonne Bernhard
Photos: Yvonne Bernhard