SUPERIOR & PANAMA! 30.11.01 in Pirmasens, Quasimoto Music Hall
Links: www.meet-superior.de; www.panama-online.de 

SUPERIOR - endlich "Live on Stage" in Pirmasens!

Endlich war in der Quasimoto Music-Hall mal wieder Metal angesagt, und zwar mit den zwei talentiertesten Bands der Region - dem Haupt-Act SUPERIOR und der Vorgruppe PANAMA!. Den Anfang machten letztere, die ich schon Anfang November ebenfalls in Pirmasens im JACK-INN erlebte, und die Jungs konnten tatsächlich nochmals eine Schippe drauflegen, wobei ihnen die Akkustik und relativ große Bühne im Quasimoto entgegenkam. Doch auch spielerisch lies der Fünfer aus dem Saar-/ Pfälzischen Grenzraum nichts anbrennen. Es wurden alle Songs der im kommenden Jahr erscheinenden CD gespielt (Preview-CD-Kritik in unserer Rubrik Demos). Auf Cover-Songs wurde gänzlich verzichtet, zumal die Auftrittszeit als Vorgruppe natürlich begrenzt ist.

Wiederum hinterließen der Ohrwurm „One Life Apart“ und das variable „Second Tree in Paradise“ die stärksten Eindrücke. Einmal mehr wurde deutlich dass die Band mit Sänger Thomas Sorge einen absoluten Glücksgriff gelandet hat und die mehrstimmigen Vocal-Parts von Sorge und den Gitarristen Patrick Fey und Dirk Mautes ein eindeutiges Plus darstellen.So hatten PANAMA! das als kritisch bekannte Pirmasenser Publikum schnell überzeugt und konnten weitaus mehr als nur Höflichkeitsauplaus ernten.

Nach einer kurzen Umbaupause war es nun an SUPERIOR - den Prog-Metallern aus Kaiserslautern die erstmals seit etwa zwei Jahren wieder in der Region auftraten - den ca. 200 Fans Songs der im März nächsten Jahres erscheinenden neuen CD Ultimate Ratio zu präsentieren. Den Anfang machten sie mit dem brandneuen Song „Ratio“. Sofort wurde klar dass die einst mit der zweiten Platte Younique eingeschlagene experimentellere Richtung zugunsten eingängigerer Kompositionen korrigiert wurde.

Dies steht der Band sehr gut zu Gesicht, zumal auch Sänger Michael Tangermann ungleich besser zur Geltung kommt und endlich wieder vollends zeigen kann was er stimmlich drauf hat. Insbesondere bei dem ebenfalls neuen Track „You Are Resistance“ gelang dies vortrefflich. Natürlich wurden auch Kracher der Marke „The Truth Ain´t Kind“ und das famose „Why“ - welches von Keyboarder Jan-Marco Becker mit einem feinen Keyboard-Intro eingeleitet wurde - gespielt. Beide Songs stammen vom Debut-Album Behind (siehe Rubrik Klassiker Part 4), und diese Klassiker trieben so manch einem angereisten Fan die Freudentränen in die Augen! Die Band war ständig in Bewegung und absolut tight aufeinander eingespielt. Drummer Thomas Mayer und Bassist Martin Reichhart sorgten für ein absolut sicheres Rhythmus-Fundament, der Sound war optimal fett abgemixt und die Riffs der Gitarristen Bernd Bassmer und Michael Müller kamen exakt. Besonders das Wechselspiel in den Songs, über jenes harte Gitarrenbrett bis hin zu verspielten atmosphärischen Passagen ist ein Markenzeichen der Truppe.

Natürlich war man durch die kürzlich absolvierten, erfolgreichen Gigs bei den Prog-Festivals in Atlanta/USA und Baarlo/Holland sehr motiviert, und selbstredend auch gespannt welche Reaktionen die neuen Songs vor heimischem Publikum hervorrufen würden. Ich denke diesbezüglich kann man durchaus zufrieden sein, hat man doch eindeutig wieder den richtigen Weg eingeschlagen und erneut bewiesen, dass man zur absoluten Speerspitze der deutschen Prog-Metal Bands gehört und mit Tangermann einen Ausnahmesänger - quasi die deutsche Antwort auf QUEENSRYCHE´s Geoff Tate - in den eigenen Reihen hat! 

Als einziges "Manko" ist zu erwähnen dass ich mir noch weitere Titel von Behind oder den epischen Demo-Klassiker „Odyssey“ anstatt METALLICA´s „Sad But True“ in der Set-List bzw. im Zugabeteil gewünscht hätte, aber dies ist nur meine rein subjektive Meinung und bei der Masse an Klasse-Songs im Repertoire kann man es schließlich nicht jedem recht machen! Alles in allem ein Prog-Metal-Konzert das die Fans und mich eingeschlossen sehr neugierig und erwartungsfroh auf die neue CD machte, welche der Band hoffentlich einige Türen öffnen wird. Zudem wäre den Jungs eine adäquate Tournee seitens der Plattenfirma zu wünschen.

Ein exklusives Interview mit den sympathischen Jungs demnächst auch hier bei Schweres Metall.de

(Pit Schneider, November 2001)