SRAINED & SONS OF SOUNDS
29.12.2012
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"
Band-Links:
www.facebook.com/SRAINED?fref=ts,
www.facebook.com/sonsofsounds?fref=ts
Kontinuität und Qualität zahlen sich eben doch aus. Bereits das zweite Konzert in Folge in der "Schwemme" zu Pirmasens konnte
sich das Etikett "ausverkauft" anheften, bzw. die exzellente saarländische Heavy Metal Coverband SRAINED kann diesen Erfolg auf
der Habenseite verbuchen. Schon seit einigen Jahren gehört diese zu den absoluten Publikumsmagneten der beliebten Rockkneipe.
Doch zuerst einmal stand der Debütauftritt des Brüder-Trios SONS OF SOUNDS aus Karlsruhe bevor. Vom instrumentalen Standpunkt
her ist die Band eigentlich sehr gut eingespielt und auch die Bühnenpräsenz hatte schon professionelle Züge. Doch mit ihrer Mischung
aus High Energy Rock und Metal setzt sie sich nicht nur meiner unmaßgeblichen Meinung nach zwischen alle Genre-Stühle.
Es machte oftmals den Eindruck als wolle man viel zuviel in jeden einzelnen Song hineinpacken und die unbändige Energie der drei,
allen voran Bassist/Sänger Roman Beselt, war förmlich greifbar, doch sie sind noch nicht in der Lage diese optimal zu kanalisieren.
Es fehlt großteils noch der gewisse Groove, eine gewisse Eingängigkeit, welche den Zuschauer sprichwörtlich am Kragen packt.
Nichtsdestotrotz kam die Band bei vielen Besuchern gut an und konnte einiges an Applaus einheimsen. Am besten gefielen
"High Speed Rock´n Roller Girl" sowie "Are You Ready" und auch für eine Zugabe wurden die drei jungen Musiker von den
vordersten Reihen der Fans animiert. Wenn sich die Band beim Songwriting für das nächste Album auf das wesentliche konzentriert,
sprich den überflüssigen Ballast von Bord wirft, sollte eine klare Steigerung die logische Folge sein.
Was nun folgen sollte war ein Erlebnis!
Mit dem Wort furios muss man das Konzert von SRAINED ohne wenn und aber beschreiben. Und dies obwohl im Vorfeld der
etatmäßige Bassist Thomas Weber aufgrund einer schweren Verletzung von Addy (der auch bei der Gruppe JOHN BOY aktiv ist)
ersetzt, bzw. eingespielt werden musste und Ausnahmesänger Frank Beck von einem Magen/Darm Virus geplagt wurde. Doch schon die
ersten Takte des Running Wild-Songs "Raise Your Fist" machten deutlich, dass alle fünf Musiker dieser vorzüglichen Coverband des
traditionellen Heavy Metal trotz der wahrlich ungünstigen Vorzeichen einen absoluten Sahnetag erwischt hatten.
Schon beim folgenden Metallica Superhit "Creeping Death" brachen bei den 180 Fans in der proppenvollen "Schwemme" ob der
Spielfreude und Energie die von der Bühne schwappte alle Dämme. Auch etliche sogenannte Headbanger rotierten mit ihren Mähnen
und die knisternde Spannung war bis in die hintersten Winkel der Kneipe spürbar.
Ohne Unterbrechung folgte das rasante "Electric Eye" der britischen Judas Priest, bevor mit der Kult-Hymne "Balls To The Wall" den
deutschen Accept gehuldigt wurde.
Erstaunlich dabei wieder einmal die stimmliche Wandlungsfähigkeit von Vorzeigefrontmann Beck, der den klaren Gesang eines
Biff Byford fast original interpretieren kann und die knarzige Stimme eines Udo Dierkschneider ebenfalls erstaunlich gut hinbekommt.
Die gigantischen "The Trooper" (Iron Maiden), "Carry On" von Manowar und der rasante Knüller "Princess Of The Night" (Saxon)
setzten dem Ganzen dann vorläufig die Krone auf, obwohl nun gerade einmal ein Drittel des Konzerts absolviert war. SRAINED
agierte mit einer Spielfreude und Präzision welche man eigentlich nur von einheimischen Top-Bands wie Gamma Ray, Rage, oder
eben Accept gewohnt ist. Kompliment! Die Band hatte zudem das Kunststück fertig gebracht das vielleicht beste Programm ihrer
Laufbahn zusammen zu stellen. Superhit folgte auf Superhit und der Schweiß floss auf und vor der Bühne in Strömen.
Auch die Soli von Leadgitarrist Michael Müller sind eine besondere Erwähnung wird. Der Mann zelebrierte diese förmlich und hat die
Genreklassiker wohl einst mit der Muttermilch aufgesaugt.
Mit dem kantigen "Symphony Of Destruction" (Megadeth) und "Under Jolly Roger"
(Running Wild) hatte man dann noch zwei Zugaben im Petto die bei den Fans die
letzten Kraftreserven mobilisierten, bevor die Saarländer mit tosendem Applaus
in die Nacht entlassen wurden.
Dies war neben dem Iron Maidnem-Gig sicherlich das Konzerthighlight des Jahres 2012, von einer der absoluten Vorzeigebands der
Saar-/Pfalz-Region.
Bericht & Photos: Pit Schneider