SRAINED & JOHNBOY

28.12.2013
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Band-Links:
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Wie schon ein Jahr zuvor hat das Quintett SRAINED aus dem Saarland ihren Ruf als exzellente Heavy Metal-Coverband mit enormer Spielfreude sowie großer Authentizität alle Ehre gemacht und die Pirmasenser "Rockkneipe Schwemme" platzte schier aus allen Nähten. Mehr als 180 Fans wollten sich das abwechslungsreiche Programm der Mannen um Ausnahmesänger Frank Beck zu Gemüte führen.

Als Vorgruppe war diesmal das Trio JOHNBOY aus St. Ingbert/Saarland am Start und diese Band konnte absolut überzeugen. Stilistisch ging es in die Richtung kraftvoller Alternative-/Stoner-Rock der Marke Kyuss mit kernigem Gesang und ausschließlich eigenen Songs, die allesamt über gute Melodien, sprich eingängige Refrains, verfügen und die zahlreichen Musikfreunde schon sehr gut für die Hauptgruppe des Abends anheizten. Die meisten Songs stammen von dem im Januar in Eigenproduktion veröffentlichten Album 'Custom', welches in der Fachpresse durchweg sehr gute Kritiken erhielt.

Nach einer Viertelstunde Umbaupause war es dann Zeit für den Headliner. Doch schon kurz nachdem die Vorgruppe die Bühne verließ hatten sich die Metal-Fans dicht an den Bühnenrand gedrängt, um eine gute Sicht auf ihre Helden zu haben. Srained startete mit dem obligatorischen Intro "Dragonborn", welches in die ersten Riffs des Saxon-Klassikers "Princess Of The Night" überging. Dieser fulminante Einstieg sorgte sofort für hochgereckte Fäuste und wehende Mähnen wohin man auch blickte. Instrumental agieren die Musiker von Srained schon seit längerem auf einem enorm hohen Niveau, d.h. man kann locker mit den meisten Bands der deutschen Power Metal-Speerspitze mithalten. Das Gitarrenduo Michael Müller/Christian Lautemann überzeugte mit präzisen Riffs, starken Leads und melodischen Soli. Aber auch Bassmann Thomas Weber brillierte vor allem bei den gar nicht so einfach zu spielenden Iron Maiden-Tracks. Doch über allem thront der hochklassige und charismatische Gesang von Frank Beck, der beispielsweise einen Biff Byford bei Saxon locker ersetzen könnte.
Höhepunkte eines vor Genre-Superhits strotzenden Programms waren sicherlich "Balls To The Walls" der deutschen Accept und die nicht tot zu kriegende Über-Hymne "Crusader" von Saxon aus England, ein absolutes Paradestück von Srained. Weitere Highlights waren das vor allem vom Gesang her brillant vorgetragene "Heaven And Hell" der legedären Black Sabbath zu ihrer Dio-Phase und "Fear Of The Dark" (Iron Maiden). Bei diesem Titel sang tatsächlich die gesamte Kneipe den Refrain mit und man fühlte sich wie in einem Kino mit 5.1 Dolby Surround Sound inklusive einem in Hochform agierenden Beck als Dirigent. Gänsehaut pur! Doch auch das treibende "Carry On" von Manowar, der unverwüstliche Klassiker "Breaking The Law" (Judas Priest) und "Perfect Strangers" von Deep Purple wurden auf beeindruckend Art und Weise interpretiert und brachten alle Anwesenden schwer in Feierlaune.

Mit der Iron Maiden-Hymne "Number Of The Beast" und dem Rausschmeißer "Seek And Destroy" von Metallica servierte man den Fans dann noch zwei frenetisch gefeierte Zugaben, welche die letzten Kraftreserven der Metal-Jünger mobilisierten, bevor die Saarländer mit tosendem Applaus in die Nacht entlassen wurden bzw. das letzte Konzert Anno 2013 in der "Schwemme" ein fulminantes Ende fand.
Fazit: Zweifellos war dies eines der besten Konzerte des nun bald zu Ende gehenden Jahres in Pirmasens.

Bericht: Pit Schneider
Photos: Marco Schneider (2) & Pit Schneider (3)