SRAINED
26.12.2015
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"
Bandlinks:
www.srained.net/
facebook.com/SRAINED/?fref=ts
Traditionell spielt die saarländische Heavy Metal-Coverband SRAINED jedes Jahr am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Pirmasenser
"Rockkneipe Schwemme".
Hatte man in der Vergangenheit jeweils eine Vorgruppe im Schlepptau, so servierte das Quintett in
diesem Jahr den zahlreich erschienenen Fans stattdessen zwei Konzertabschnitte inklusive kurzer Pause mit insgesamt sage und
schreibe 27 Szene-Klassikern.
Man kann es vorwegnehmen, dieses Konzert war ein Fest für jeden Genre-Freund.
Als um 22 Uhr das obligatorische Intro ertönte lag eine knisternde Spannung in der Luft, die Leute standen dicht gedrängt
vor der Bühne und es schien so, als hätte das Engagement von SRAINED-Sänger Frank Beck bei der deutschen Metal-Institution
GAMMA RAY und deren kürzlich zu Ende gegangener Europa-Tournee noch mehr Fans auf die vorzügliche Coverband aufmerksam
gemacht.
SRAINED startete mit einem furiosen Eröffnungs-Tripple, das auch aufgrund der ungeheuren Spielfreude von Beck, Müller,
Lautemann & Co. seinesgleichen sucht: "Princess Of The Night" (Saxon), das treibende "Creeping Death" aus den glorreichen
Zeiten von Metallica, sowie das anbetungswürdige "Electric Eye" der britischen Szene-Götter Judas Priest ließ so manchem
Zuschauer, der diese fünf Saarländer noch nie zuvor hörte/sah, die Kinnlade runterklappen. Alle Eingeweihten hingegen
schüttelten sich genüßlich die Weihnachtslethargie aus den Gliedmaßen. Nun begrüßte Frontmann Beck das schon mächtig in
Fahrt gekommene Publikum standesgemäß sympathisch und konnte es sich nicht verkneifen, die "Schwemme" als Heimat zu
bezeichnen.
Dies sah das Publikum ebenso und feierte SRAINED im Laufe des Abends bis zum Abwinken. Der neue Bassist Franky R.
(ex-Michael Schenker Group) gab sein "Schwemme"-Debüt und überzeugte auf ganzer Linie. Zwar hielt er sich auf der Bühne
optisch im Hintergrund, doch spielerisch stellten selbst anspruchsvolle Iron Maiden-Songs inklusive ihren sogenannten Lead-Bass-Parts
wie "Two Minutes To Midnight" oder "The Trooper", welches den zweiten Teil des Konzerts einläutete, kein Problem dar.
Der Mann hat alles top gespielt.
War Teil eins des Gigs schon erste Sahne gewesen, legte SRAINED von der Songauswahl, der Spielfreude und dem immensen
Enthusiasmus nun unglaublicher Weise gar noch einige Schippen drauf! Bei der unübertrefflichen Hymne "Fear Of The Dark"
(Iron Maiden) band Frank Beck die Fans gekonnt ins Geschehen mit ein bzw. diese sangen schon bei den ersten Tönen des
Songs die Eröffnungsmelodie lautstark ganz alleine - Gänsehaut-Feeling pur! Was diese Formation auf die Bühne brachte war vom
punktgenauen dynamischen Drumming eines Norman Steißlinger, über den bereits erwähnten Franky R. bis hin zum exzellenten,
teils furios agierendem Gitarrentandem Michael Müller/Christian Lautemann absolut top.
Nun fehlt lediglich noch eine Einschätzung von Frontmann Beck. Bei solch unterschiedlichen und hochklassigen Originalsängern
der gespielten Lieder wie Ronnie James Dio, Rob Halford, Bruce Dickinson, Biff Byford, Udo Dirkschneider oder James Hetfield
steht der Frontmann einer Coverband einer schier unlösbaren Aufgabe gegenüber. Doch dies war für Beck keine wirkliche Hürde,
er verfügt über eine dermaßen wandlungsfähige und überragende Stimme, dass er allen gespielten Songs seinen eigenen
Stempel aufzudrücken vermochte.
Eine umwerfend gespielte Version von "Ace Of Spades" (Motörhead) mit jaulender Leadgitarre wie beim britischen Trio um Lemmy
Kilmister und der Jahrhundertsong "Number Of The Beast" (Iron Maiden) plus Original-Intro beendeten dann ein dreistündiges Konzert,
welches absolut keine Wünsche offen ließ.
Fazit: Was SRAINED am Samstagabend ablieferten war von vorne bis hinten absolut professionell und für jeden Anhänger des
sogenannten traditionellen Heavy Metal eine Offenbarung.
In dieser Form gehört SRAINED zweifellos zur Elite deutscher Coverbands.
Bericht & Photos: Pit Schneider