SRAINED & THE RAGDOLLS

27.12.2014
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Bandlinks:
www.srained.net/
www.the-ragdolls.de/

SRAINED & THE RAGDOLLS begeistern in der "Schwemme"!

Leider machte permanenter Schneefall und glatte Straßen den beiden saarländischen Bands SRAINED und THE RAGDOLLS am Samstagabend einen Strich durch die Rechnung bezüglich einer ausverkauften Rockkneipe. Nichtsdestotrotz kamen 110 Musikfreunde zum Jahresabschlußkonzert, um sich kurz nach Weihnachten mal so richtig die Ohren freipusten zu lassen.

Die Musiker von THE RAGDOLLS aus Saarbrücken sind mittlerweile Stammgäste in der "Schwemme". Bereits zum vierten Mal gab man nun seine musikalische Visitenkarte ab, und die hat es wahrlich in sich. Stilistisch bewegt sich die Band in der Schnittmenge von Hard Rock-Gruppen wie Gotthard oder Bonfire sowie Alternative Metal der Marke Alter Bridge. Die Ragdolls haben jedenfalls ein gutes Händchen für eingängige Refrains und nach wie vor stellen eine Handvoll starker Songs des selbstbetitelten Debütalbums 'Day One' von 2012 das Grundgerüst des Konzertprogramms. Darunter sind richtig starke Lieder wie der Titelsong, "So What" oder "Belong And Come". Die Spielfreude und instrumentale Leistung der Band war jedenfalls richtig klasse und die Performance von Sänger Patrick Jost schlichtweg überragend. Er erinnerte nicht nur einmal an ganz große Genre-Sänger wie Graham Bonnet (ex-Rainbow) oder Myles Kennedy (Alter Bridge). Insbesondere beim Kiss Coversong "Detroit Rock City" kam Jost ganz nahe an Originalsänger Paul Stanley heran und die Band spielte wie aus einem Guss. Kein Wunder also, dass diese tolle Truppe von den Zuschauern mit großem Applaus verabschiedet wurde.

Nach vorbildlich kurzer Umbaupause ertönte nun das obligatorische Intro mit dem SRAINED ihre Konzerte beginnen. Die Spannung bei den Metalfans stieg augenblicklich an und fast jeder machte einen Schritt in Richtung Bühnenrand. Man kann es vorweg nehmen, die Besucher wurden keineswegs enttäuscht, im Gegenteil. Srained startete mit "Bad To The Bone" von Running Wild, gefolgt vom Klassiker "Holy Diver" (Dio) und einer furiosen Version von "Princess Of The Night" (Saxon), bevor Sänger Frank Beck das Publikum standesgemäß begrüßte.
Apropos Beck: Bei der diesjährigen Europa-Tournee des sehr erfolgreichen Quartetts Gamma Ray wurde er als temporärer Sängerersatz für den damals erkrankten Kai Hansen engagiert und machte seine Sache famos. Das heißt, er sprang quasi aus dem Stand in die erste Gilde der deutschen Metalsänger. Als nächstes Lied stand "Metal Heart" der deuschten Ikonen von Accept auf dem Programm bevor "2 Minutes To Midnight" von Iron Maiden und Metallicas "Creeping Death" in die Menge gefeuert wurde.
Der Kenner bemerkt schon jetzt, dass bei solch unterschiedlichen Originalsängern wie Ronnie James Dio, Udo Dierkschneider, Biff Byford, Bruce Dickinson oder James Hetfield der Frontmann einer Metalcoverband eine wahre Herkules-Aufgabe vor sich hat. Doch dies ist für Beck keine wirkliche Hürde. Er hat eine dermaßen wandlungsfähige und doch überragende Stimme, dass er allen gespielten Song seinen eigenen Stempel aufzudrücken vermag. Doch auch das Gitarristenduo Michael Müller/Christian Lautemann und die exakt pumpende Rhythmusfraktion mit Bassist Thomas Weber und dem neuen Drummer Dominik Kockler standen dem keineswegs nach. Was Srained auf die Bühne bringen ist absolut professionell und für jeden Anhänger des sogenannten traditionellen Metals eine Offenbarung. Weitere Highlights waren "We´re Not Gonna Take It" von Twisted Sister, bei welchem die komplette Kneipe mitsang, das unvermeidliche Crusader” (Saxon) und die Hymne "Fear Of The Dark" (Iron Maiden). Mit "Number Of The Beast" (ebenfalls Iron Maiden) endete dann ein exzellentes Konzert mit 23 Songs, das wohl alle Anwesenden restlos begeisterte.
Zweifellos ist Srained die beste Heavy Metal Coverband in der Saar-/Pfalz-Region.

Bericht & Photos: Pit Schneider