"Hexenrock" feat. SIN CITY & HARDBONE
30.04.2017
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"
Band-Links:
www.sin-city.de/
www.hardbone.net/de/
Beim traditionellen "Hexenrock" am vergangenen Sonntagabend platzte die Rockkneipe "Schwemme" in Pirmasens schier aus allen
Nähten. SIN CITY aus Zweibrücken und das Quintett HARDBONE welches gar aus Hamburg anreiste, sorgten mit enormer Spielfreude
und tonnenweise Enthusiasmus für ein wahres Hardrock-Live-Inferno.
Etliche Zuschauer mussten gegen 22 Uhr im Eingangsbereich abgewiesen werden, da absolut kein freies Plätzchen mehr vorhanden
war. Beste Voraussetzungen also für einen hochklassigen Live-Event mit stampfenden vor Testosteron nur so triefenden
Genre-Hymnen.
Den Anfang machte HARDBONE und als die Hanseaten ihren Song "Cannonball" aus dem aktuellen Longplayer 'Tailor Made' (2016) in
die vor Spannung knisternde Zuschauermenge feuerte gab es für diese absolut kein Halten mehr. „100 Prozent sind nicht genug, wir
geben 110 Prozent Rock´n Roll!“ lautet das Motto der Gruppe um Sänger Tim Dammann, der wie ein Derwisch über die Bühne fegte,
fast keine Sekunde stillstand und wie eine Mixtur aus ex-AC/DC Shouter Brian Johnson und Miles O´Keefe (Airbourne) klang.
Und dies sind ja beileibe keine schlechten Referenzen.
Der Frontmann animierte seine Mitstreiter Benjamin Ulrich am Schlagzeug,
Bassist Tim Schwarz und das exzellente Gitarristenduo Sebastian Kranke/Tommy Lindemann permanent, sprich Dammann verschmolz
mit den Instrumentalisten zu einer fast schon hypnotisch groovenden Einheit, welche sich bei ihrem "Schwemme"-Debüt offensichtlich
einiges vorgenommen hatte.
In das etwa 70-minütige Programm hatte HARDBONE dreizehn repräsentative Eigenkompositionen aus
den bislang vier veröffentlichten Studioalben gepackt. Von der aktuellen Scheibe spiele man fünf Songs, von
denen das bereits erwähnte "Cannonball", das flotte "No Man´s Land" mit seinem eingängigen Refrain und der brachiale Stampfer
"Barfly" heraus stachen. Des Weiteren sorgte das schnelle „Neckbreaker“ und der kleine Zugabeblock mit "Girls & Gasoline" sowie
"Bottlemate" von der zweiten CD 'This Is Rock´n Roll' für mächtig Laune und schweißnasses Rock´n Roll-Feeling in der rustikalen
Location. Was neben der routinierten Darbietung der Songs beeindruckte war die immense Leidenschaft mit der HARDBONE zur
Sache gingen. Die fünf hyperaktiven Burschen lieben zweifellos ihren Hardrock, der sicherlich in ihrem genetischen Erbgut fest
verankert ist. So entließ das Quintett nach einem frenetisch bejubelten Auftritt das ausgelaugte und glückliche Publikum in eine
wohlverdiente Verschnaufpause.
Wer nun glaubte dieses Konzert könnte man nicht mehr toppen, der kennt SIN CITY nicht.
Mit "Tires On Fire" von der noch immer aktuellen Platte 'Th13teen' (2013) demonstrierte die seit nunmehr satten 24 Jahren
aktive Band nach einer relativ kurzen Umbaupause ihre Spielfreude und Klasse.
Der ungemein starke Gig der Kumpels von HARDBONE hatte SIN CITY wohl einen zusätzlichen Kick zur ursprünglichen Motivation
gegeben dass man schon seit ewigen Zeiten nicht mehr in der "Schwemme" gespielt hatte.
Zusätzlich kann die Formation die Erfahrung von mehr als Eintausend Konzerten vorweisen, so dass die Show der
Zweibrücker Hardrock-Urgesteine zu einem wahren Triumphzug wurde.
Sänger Porty Portner machte seinem Ruf der deutsche
Brian Johnson zu sein wieder einmal alle Ehre, präsentierte sich in ungemein starker Tagesform und grölte neben AC/DC-Klassikern
aus der Johnson-Ära wie "Shoot To Thrill" oder "You Shook Me All Night Long" auch ältere Tracks der Marke "Dirty Deeds Done Dirt
Cheap", "Touch To Much", "Highway To Hell" ebenso souverän in die zwei Hundertschaften Fans. Nicht zu vergessen die hochklassigen
Eigenkompositionen "Harder Than A Stone" sowie "Rock The Nations" aus dem Jahr 2014.
Dieser Song wird in der Originalversion von superben Gastsängern wie Pontus Snibb (Bonafide), Pasi Rantanen (Thunderstone), Olavi Tikka (The Milestones), Sean
Mulivihill (Bonfire), Tim Dammann (Hardbone) Grant Foster (Barock) interpretiert und feierte in besagtem Jahr beim
Zweibrücker Stadtfest auf der Rockbühne seine Premiere.
Aber auch in der Live-Version wo nun lediglich Portner hinter dem
Mikrofon stand, begeisterte dieser unermüdlich nach vorne stampfende Ohrwurm die heftig applaudierenden und johlenden
Hardrock-Anhänger in der Rockkneipe. Beim Jahrhundertsong "Back In Black" stieg dann erneut Tim Damman von HARDBONE auf
die Bühne um in überzeugender Manier als Gastsänger zu agieren. Weitere Highlights wie die Bandhymne "Sin City", das unkaputtbare
"Whole Lotta Rosie", "Let There Be Rock" mit seinem unsterblichen Text, der einen Teil des Rock´n Roll-Evangeliums darstellt,
oder "T.N.T." steigerten den Stimmungspegel in der "Schwemme" unaufhörlich.
Natürlich ist so eine exzellente Darbietung nur möglich wenn man solch erfahrene Musiker wie Frank "Eule" Seiler,
Jürgen "Dschürgen" Gegner an den Gitarren und ein Rhythmusduo mit Bassist Patrik Apel und Lars "Dr. Pank" Lunova an den
Drums vorweisen kann.
Im frenetisch geforderten Zugabeblock mit "Hells Bells" und dem doch eher unbekannten aber nichtsdestotrotz abgefeierten
AC/DC-Lied "Up To My Neck In You" aus dem 'Powerage'-Album von 1977 mobilisierten Band und Fans dann ihre letzten Kräfte.
Fazit: Ein Klasse-Konzertabend von zwei extrem spielfreudigen Bands, die eindrucksvoll zeigten wo der Hardrock-Hammer hängt!
Bericht & Photos: Pit Schneider