SICKING HIGH ROCK Open Air 2019
mit DOUBLE CRUSH SYNDROME, STOP STOP, EMERALD, JUNKYARD DRIVE, LICENCE, BAD BUTLER & ROCK MEETS BRASS

22.06.2019
Weselberg, Vereinsgelände Musikverein Laetitia Weselberg e.V.

Festival-Link:
www.sicking-high-rock.de

In der zwischen Pirmasens und Kaiserslautern gelegenen 1.300-Einwohner-Gemeinde Weselberg ging am Samstag die vierte Auflage des SICKING HIGH ROCK Open Air über die Bühne. 400 Anhänger des Hard Rock und Heavy Metal hatten sich Tickets besorgt und insgesamt waren laut dem Veranstalter rund 500 Leute vor Ort.

Als die Blaskapelle ROCK MEETS BRASS gegen 14:30 Uhr das Festival eröffnete war das idyllische Gelände des Musikverein Laetitia Weselberg e.V. schon gut besucht. Die Jungs und Mädels an ihren Blasinstrumenten erhielten viel Beifall für ihre knapp halbstündige Interpretation von diversen Rockklassikern im "Blechgewand".

Danach enterte BAD BUTLER aus Saarbrücken die Bühne und servierte den Genre-Freunden ihren melodischen Heavy Metal, sprich das komplette gute Debütalbum "Not Bad At All" am Stück. Insbesondere "Burning World", das offensichtlich stark von Metallica beeinflusste "Nameless Thing" und der brandneue Song "Black Church" wurden heftig bejubelt.

Das Quartett LICENCE aus Ludwigsburg um die Front-Lady Jacky Thiess mit ihrer knarzigen Stimmlage hat sich dem Heavy-Rock verschrieben. Natürlich spielte man auch einige Songs des erst im August erscheinenden zweiten Albums 'Never To Old To Rock' wie "Line Of Fire" oder "Hot4ever" auf der Sickinger Höhe. Auch diese Band kam recht gut an, doch das relativ gleichförmige Songmaterial könnte durchaus etwas mehr Abwechslung vertragen.

JUNKYARD DRIVE aus Dänemark entpuppte sich mit unfassbarer Spielfreude und Enthusiasmus pur zum heimlichen Headliner des Events!
In bestechender Form, mit einem überragenden Frontmann und Sänger namens Kristian Johansen und Hardrock-Hits am Fließband wie das gigantische "Sweet Little Dreamer" spielte sich der Fünfer in einen wahren Rausch, welcher erst nach einer frenetisch geforderten Zugabe und einem Ausflug des Gitarrentandems Emil Birkmose/Benjamin Høyer ins Publikum ein Ende fand. Der Jubel der Fans kannte nach diesem überragenden Konzert keine Grenzen und die Skandinavier bedankten sich freudestrahlend für den Beifall und die große Zuneigung der Fans.

Die sechs Tradtionsmetaller EMERALD aus der Schweiz gaben zwar alles, konnten die Qualität der Dänen aber nicht erreichen. Rein instrumental gab´s zwar kaum etwas auszusetzen, aber der lediglich ordentlich singende Mace Mitchell kommt einfach zu brav rüber und hat leider nur wenig Ausstrahlung für eine Band die Vorbildern wie Judas Priest, alten Pretty Maids und Iron Maiden nacheifert. Lediglich die Zugabe "Wasted Years" von der letztgenannten britischen Legende lockte den Großteil der Anwesenden aus der Reserve.

Das größte Überraschungspaket im Vorfeld war sicherlich die in Birmingham/England beheimatete Formation STOP STOP.
In der internationalen Hardrock-Szene sind die gebürtigen Spanier noch ein recht unbeschriebenes Blatt, auf der Bühne entpuppten sich Sänger und Bassist Jacob A.M., Vega (Gitarre und Gesang) sowie Danny Spasov (Drums und Gesang) als in goldene Anzüge gekleidete Paradiesvögel und wahre Energiebündel. Die unbändige Bewegungs- und Spielfreude übertünchte das phasenweise etwas flache Songwriting. Lediglich der kleine Hit "Living A Lie" und das galoppierende "The Last Call" überzeugten vollends.
Hier muss das Trio noch an sich arbeiten, denn ansonsten bleiben die offensichtlichen großen Vorbilder Mötley Crüe und Twisted Sister unerreichbar.
Ebenso wie zuvor JUNKYARD DRIVE stürmten STOP STOP urplötzlich von der Bühne, um einen kompletten Song inmitten der Zuschauer zu spielen. Das war natürlich ein Heidenspaß, sorgte für mächtig Stimmung und das Trio wurde mit viel Beifall verabschiedet.

DOUBLE CRUSH SYNDROME (D.C.S.) aus dem Ruhrpott hatte schon vor zwei Jahren mit einem grandiosen Auftritt für prächtige Laune bei den Genre-Fans gesorgt und so war es nur logisch die Truppe um den höchst charismatischen Sänger und Gitarristen Andy Brings diesmal als Headliner zu buchen.
In Slick Prolidol (Bass und Gesang) sowie dem Schlagzeuger Markus Herzog hat der Bandchef exakt die richtigen Partner an seiner Seite. Songs wie "I Don´t Like You", "Refuse To Kick Ass" oder "Die For Rock´n Roll" brachten die Festivalbesucher mächtig in Fahrt und man darf das Konzert getrost als Triumphzug für die drei Vollblutmusiker beschreiben. Stilistisch geht D.C.S. quasi als eine Mixtur aus Ramones, Kiss und Motörhead durch. Die Zugaben "Riot Act", "Tonight" und ein Medley aus den Klassikern "Breaking The Law" und "Ace Of Spades" beendete schließlich unter tosendem Applaus und lautem Gejohle des diesjährigen SICKING HIGH ROCK standesgemäß.

Fazit: Das Ziel der Veranstalter um Chef-Koordinator Matthias "Luly" Walz ein familiäres Festival zu bieten wurde abermals erreicht. Die Bands und Besucher zeigten sich durchweg begeistert von der Atmosphäre auf dem Gelände, welches das Flair eines urgemütlichen großen Biergartens mitten im grünen ausstrahlt.
An der tollen Stimmung konnte auch ein etwa viertelstündiger Regenguss während des EMERALD-Gigs nichts ändern.
Wie schon seit der Debüt-Veranstaltung 2016 wird auch in diesem Jahr pro verkaufter Eintrittskarte ein Euro für eine Kinderhilfsorganisation gespendet.
Wer will da noch behaupten, dass Metaller kein Herz hätten?

Ach ja, die Planungen für das SICKING HIGH ROCK am 20. Juni 2020 laufen schon jetzt auf Hochtouren ...
Laut Aussage von "Luly" darf man sich schon jetzt auf ein hochklassiges Line-Up freuen!

Bericht & Photos: Pit Schneider, Yvonne Bernhard & Sweety