Saarbangers Metal Festival VIII
feat. PALACE, SANDSTONE, SHAKRA, VOODOO CIRCLE, PRIMAL FEAR & MESSENGER

11.05.2013
Schiffweiler, "Werkstatt"

Band-Links:
www.palace-music.de/
www.sandstonerocks.com/
www.shakra.ch/
www.voodoocircle.de/
www.primalfear.de/
www.messengerband.de/

Circa 500 Metal-Fans fanden am Samstagabend den Weg in die geräumige Backsteinhalle "Werkstatt" in Schiffweiler bei Neunkirchen um sich am zweiten Tag des Festivals nach der sogenannten "Metalbörse" (Flohmarkt mit Heavy Metal-Utensilinen wie CDs, Band-Shirts, etc.) sechs weitere Bands anzuschauen, bzw. ausgelassen zu feiern.
Die Veranstalter von MESSENGER spielten erst gegen Mitternacht das letzte Konzert des Events.


Nach lästigem, sprich zu langem, Soundcheck-Geplänkel kamen gegen 20.15 Uhr die Musiker von SHAKRA aus der Schweiz auf die Bühne. Dies war der erste echte Höhepunkt des Festivaltages, denn das Quintett gehört in ihrem Genre, dem hochmelodischen aber immer knackig frischen Hard Rock, zu den besten Bands überhaupt. Dies machten die Eidgenossen sogleich mit "Life Is Now" & "The Mask", einem Doppelpack des aktuellen Albums 'Powerplay', mehr als deutlich. Kaum ein Rock-Act groovt sich derart souverän und mitreißend wie Shakra durch ein Konzert. Da kann eigentlich nur AC/DC mithalten. Zudem ist das Gitarrenduo Thom Blunier und Thomas Muster mit seinen hynotischen Riffs und Leads fast unerreicht. Die begeisterten Fans dankten es mit tosendem Beifall. Höhepunkte war das treibende, mit süchtig machendem Refrain versehene "Ashes To Ashes" und das abschließende "Rising High".
Frontmann John Prakesh wirkte trotz seines sehr guten Gesangs etwas unsicher und unterhielt sich kaum mit den Fans, was vielleicht aber an der sehr kurzen Spielzeit von lediglich 45 Minutenlag. Eindeutig zu wenig Zeit für eine Band dieser herausragenden Qualität.

Als nächstes stand VOODOO CIRCLE auf dem Programm, die Band von Gitarrist Alex Beyrodt, welcher hier unweit von seinen Heimatort quasi ein Heimspiel hatte und später auch noch mit Primal Fear auf der Bühne stand. Mit dem Einstieg ihres neuen Albums 'More Than One Way Home' auf Position 54 der deutschen Albumcharts sorgte man Anfang März für eine kleine Sensation, denn Musik der Marke Whitesnake oder Rainbow ist heutzutage kaum mehr angesagt. Schon der Beginn des Gigs mit dem famosen "Heart Of Babylon" von besagtem Album sorgte für Gedränge vor der Bühne und Begeisterung pur ob der Spielfreude und überrragenden Verfassung der Band. Sänger David Readmann zeigte eindrucksvoll, dass er zu den besten seines Fachs zählt und auch einem David Coverdale, wohlgemerkt zu dessen besten Zeiten, durchaus ebenbürtig ist. Auch seine Einbindung der Fans ins Geschehen war vorbildlich. Weitere Höhepunkte waren das fantastische "Tears In The Rain", sowie die Zugaben "Alissa" und das Led Zeppelin-Cover "Rock´n Roll". Bei ersterem steigerte sich Readman gar zu einer absoluten Weltklasseleistung, und der exzellent spielende Beyrodt lächelte zufrieden in sich hinein. In dieser Verfassung ist Voodoo Circle die momentan vielleicht heißeste Band in der Sparte klassischer Blues-angehauchter Hard Rock.

Wenn die Sprache auf das Genre Power Metal kommt, führt kein Weg an PRIMAL FEAR vorbei. Diese deutsche Gruppe hatte den Headlinerstatus inne und die Tiefe der Bühne vergrößerte sich entsprechend um das Doppelte. Auch soundmäßig war nun endlich internationale Klasse angesagt und die Schwaben um Mat Sinner und Ausnahmesänger Ralf Scheepers legten ein Konzert auf die Bretter, an welches die Zuschauer wohl noch lange denken werden. Angetrieben vom furiosen Schlagzeuger Randy Black setzte man zu einem wahren Triumphzug an. Insbesondere die aufeinanderfolgenden Übersongs "Nuclear Fire", "Seven Seals", "Angels In Black" sowie "Chainbreaker" wurden dermaßen spielfreudig dargeboten, dass nun eine Stimmung wie in der Lauterer Westkurve herrschte. Einziges Manko: Ein Schlagzeugsolo bei einer Spielzeit von lediglich einer Stunde ist absolut überflüssig. Doch mit den Hymnen "Metal Nation", "Metal Is Forever" und der starken Zugabe "Unbreakable" hatte man genügend heiße Eisen im Feuer um fast jedem der Anwesenden ein zufriedenes Grinsen ins Gesicht zu meißeln.

Erstaunlicherweise blieb nach dem Headliner die große Abwanderungswelle zunächst aus, obwohl man natürlich sagen muß dass MESSENGER an der ursprünglich geplanten Auftrittszeit (der v. PRIMAL FEAR) sicherlich weitaus mehr Zuspruch erhalten hätten. Auf jeden Fall spielten die Lokalmatadore mit sehr viel Biss und versuchten alles um die Fans nach einem sehr langen Konzerttag "im Boot zu halten".
Das Gitarrenduo Deckarm/Kette spielte sich den Arsch ab und Songs wie "See You In Hell" oder "Prophecy" kamen richtig gut an. Zudem hat man mit Frontmann Siggi Schüssler einen Sänger vorzuweisen der nicht nur eine verdammt gute Stimme hat sondern offensichtlich auch dereinst alle Posen des Heavy Metal quasi mit der Muttermilch aufsog. Das Highlight des Show war sicherlich "KiIl The DJ", bei welchen stilecht ein Plattenspieler zertrümmert wurde. Nach diesem Song lichteten sich dann die Reihen naturgemäß, denn es war schließlich schon fast 2 Uhr. Allerdings blieb eine Schar der Härtesten vor Ort um auch noch die Zugaben von MESSENGER gebührend abzufeiern. Darunter befant sich mit dem Epikmonster "Valkyries" der vielleicht beste Song welchen man bis dato komponiert hat.

Fazit: Ein Festivaltag mit einigen unnötigen Längen während der Umbaupausen, ansonsten aber richtig geil! Die Leute am Getränkestand waren nett sowie sehr flott, für die Verpflegung stand ein Imbisswagen am Haupteingang und die Preise waren wirklich okay.
Wir freuen uns schon auf 2014!

Bericht & Photos: Pit Schneider