THE RAGDOLLS
16.02.2013
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"
Band-Links:
www.the-ragdolls.de,
www.facebook.com/ragdolls.rock?ref=ts&fref=ts
THE RAGDOLLS aus Saarbrücken spielten am vergangenen Samstag erstmals als Hauptgruppe in der angesagten Pirmasenser
"Rockkneipe Schwemme". Das Quintett machte mit instrumentalem Können und ansteckender Spielfreude klar, dass man zu den
besten Hard Rock-Bands der Region gehört.
Doch fangen wir von vorne an. Die geplante Vorgruppe musste leider krankheitsbedingt absagen, so dass die fünf Musiker verstärkt
von zwei Backgroundsängerinnen erst gegen 22 Uhr auf die Bühne kamen. Und sie ließen nach dem vom Album 'DayOne' bekannten
Intro mit "Angel" gleich mal einen ihrer besten Songs von der Leine: fetzige Gitarren-Riffs/Leads, cooler Groove, klasse Refrain und
Top-Gesang. Dies zeigte gleich mal die Marschrichtung für die kommenden 90 Minuten auf. Stilistisch geht die Gruppe etwa in
Richtung Alter Bridge mit einem Schuss Bad Company. Aber auch die Band von Slash, dem ex-Gitarristen von Guns´n Roses
könnte man als Referenz nennen.
Mit Patrik Jost hat die Band einen Sänger in den eigenen Reihen, der unglaublicher
Weise nicht nur locker auf internationalem Niveau singt, sondern auch noch alle
Frontmann-Qualitäten mitbringt die alle großen Sänger intus haben. Das heißt,
er war ständig in Bewegung, einmal mit, dann wieder ohne Gitarre und der Mann
erzählt quasi die Texte der Songs mit seiner überzeugenden Mimik und Gestik.
Klasse! Das kann man eigentlich nicht erlernen. Er hat zweifellos puren Rock´n
Roll im Blut und seine Stimme strotzt vor Kraft, Feeling und Umfang. Viel besser
geht’s in diesem Genre kaum noch. Dem standen die Instrumentalisten nicht viel
nach. Drums und Bass groovten um die Wette und die Gitarristen Sascha Vollmar
und Marc Hellenthal schüttelten sich ein starkes Riff nach dem anderen aus den
Fingern.
Natürlich spielte man alle Songs des eingangs erwähnten Albums von 2012.
Herausragend dabei der Titelsong "DayOne", das heftige aber dennoch hochmelodische "So What", die Powerballade "Pride",
sowie "White Lightnin'", welches Jost abermals in Hochform zeigte. Hier konnte er alles rauslassen was er so drauf hat, und der ein
oder andere Konzertbesucher bekam den Mund nicht mehr zu. Doch nicht nur instrumentales Können, sondern auch die
Präsentation in der Live-Situation unterscheidet eine "nur" gute von einer sehr guten Band. Hier setzte The Ragdolls
die Messlatte ebenfalls hoch an, denn alle Musiker, den Drummer natürlich ausgenommen, sind ständig in Bewegung und
präsentieren sich in den Posen welche man von einer Rock-Show erwartet. So bietet man dem Zuschauer auch etwas fürs
Auge und das Gefühl, soeben etwas besonderes erlebt zu haben. Es gibt schon genügend Bands die bei Live-Konzerten eine gewisse
Proberaummentalität an den Tag legen.
Im Zugabenblock befand sich auch der Foreigner-Superhit "Juke Box Hero", welcher absolut ins Programm der Saaländer passt und
nochmal für Hochstimmung unter den leider nur ca. 70 Besuchern sorgte. Darüber sollte man sich bei den Ragdolls allerdings nicht
den Kopf zerbrechen. Das aller Anfang als Headliner in der "Schwemme" schwer ist haben auch schon Top-Bands wie Iron Maidnem
oder Srained feststellen müssen. Heutzutage ist die Hütte voll wenn diese Gruppen spielen.
Fazit: Eine exzellente Leistung einer Top-Band, die bewusst auf ihre eigenen Songs setzt und den Rock-Fans augenscheinlich
viel Spass bereitete.
Bericht & Photos: Pit Schneider