PRIMAL FEAR & MYSTIC PROPHECY

27.04.2008
Pirmasens, "Quasimodo"

Bandlinks:
www.primalfear.de/
www.mysticprophecy.net

"10 Years of Metal Anniversary Tour" lautet das Motto der aktuellen Tour von PRIMAL FEAR, die natürlich auch im "Quasimodo" zu Pirmasens Station machte. Als Support hat man MYSTIC PROPHECY im Schlepptau, die als Live Band ebenfalls einen ausgezeichneten Ruf haben. Gute Voraussetzungen also für einen schweisstriefenden Power-Metal-Abend!

Als MYSTIC PROPHECY um Sänger R.D. "Lia" Liapakis schon um 20:30 Uhr die Bühne entern müssen sind viele Fans noch gar nicht eingetroffen, bzw. einige machen es sich gerade in der "Raucher-Zone" im Eingangsbereich bei einer Kippe & Bierchen gemütlich... Ja ja, das diskriminierende Nichtrauchergesetz hat mittlerweile auch Rheinland Pfalz erreicht - Fuck of that shit!
Doch nichtsdestotrotz kann die Band nach und nach die hungrigen Metal-Fans vor die Bühne ziehen und wird ihrem Ruf als überzeugender Live-Act durchaus gerecht, obwohl natürlich in punkto Licht und vorallem Sound einige Abstriche gemacht werden müssen. Doch Hammer-Songs wie "Savage Souls" und die neueren Datums vom aktuellen Album 'Satanic Curses' werden sehr gut aufgenommen und die Jungs legen sich in den 45 Minuten mächtig ins Zeug, so das man für PRIMAL FEAR sehr gut vorgelegt hat und die Stimmung schon prächtig ist.

Kurz nach dem Erklingen des Intros der schwäbischen Power-Metaller stürmt dann fast alles press vor die Bühne und der Sound ist pünktlich für den Headliner endlich glasklar und äußerst druckvoll, so dass der Opener von aktuellen Album 'New Religion' sehr dynamisch in die Location geballert wird. Denn merke: Wenn die Hosenbeine der Jeans bedenklich flattern ist´s ein geiler Sound! Bemerkenswert schon nach den ersten vier Songs, insbesondere der Granate "Nuclear Fire", mit welcher Spielfreude PRIMAL FEAR hier und heute agieren. Das nennt man wohl profesionell, angesichts der doch leider nicht so gut gefüllten Halle. Doch weder Band noch die ca. 150 Fans liessen sich davon beeindrucken, sondern feierten eine klasse Metal Party bei der auch der neue Gitarrist aus Schweden Magnus Karlsson (welcher die feinen Songs der beiden Allen/Lande Scheiben komponiert bzw. gitarrentechnisch eingespielt hat) sofort überzeugen konnte. Auch das Gitarrenduell mit ex-Thunderhead Henny Wolter war einfach klasse und wesentlich unterhaltsamer als so manches Ego-Gefiedel bei anderen Bands.

Da die Setlist keine Wünsche offen liess stieg das Stimmungsbarometer minütlich an und Sänger RalfScheepers zeigte sich äußerst angetan von der tollen Atmosphäre und den bis zum Anschlag aufgedrehten Fans. Insbesondere bei der gigantischen Interpretation der Power-Ballade "Fighting The Darkness" blieben keinerlei Wünsche offen und Scheepers zeigte eindrucksvoll warum er einst unter den letzten drei Kanditaten für die offene Sängerposition bei Judas Priest war!
Doch auch der kanadische Ausnahmetrommler Randy Black zeigte nicht nur beim Solo, dass er mit seinem variablen Spiel seit seinem Enstieg eine große Bereicherung für das Quintett darstellt. Nicht viele Bands können auf einen solch virtuosen Drummer zurückgreifen. Nach dem energisch dargebotenen "Metal Is Forever" verabschiedeten sich die Schwabenpfeile vom Publikum, doch die überschwenglichen Zugabe-Rufe brachten Sinner & Co. schnell wieder on stage zurück, wo man mit vier weiteren Hammer-Songs die Anhänger dann vollends in den Metal-Heaven katapultierte. Danach war endgültig Schicht im Schacht und Primal Fear verliessen nach der obligatorischen Band-Verbeugung mit einem breiten Grinsen und dem Versprechen das "Quasimodo" zukünftig fest in die Tourpläne einbeziehen zu wollen die Bühne.

Dieser Abend hat verdammt viel Spaß gemacht und erneut gezeigt das die Primal´s absolut zu den Metal-Vorzeige-Bands Deutschlands gehören!

Setlist PRIMAL FEAR:
Intro
Sign Of Fear
Silver & Gold
Running In The Dust
Nuclear Fire
Guitar-Solo Magnus
Face The Emptiness
Seven Seals
Angel In Black
Guitar-Solo Henning
Under Your Spell
Battalions Of Hate
Drum-Solo
Demons & Angels
Fighting The Darkness
Final Embrace
Metal Is Forever
Zugabe:
Iron Fist In A Velvet Glove
Chainbreaker
Blood On Your Hands
Rollercaster

Bericht: Pit Schneider
Photos: Yvonne Bernhard