OZZBURN (Ozzy Osbourne & Black Sabbath Tributeband) & DISTINCT HEADS
17.02.2018
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"
Bandlinks:
http://ozzburn.jimdo.com/
facebook.com/liveandloudzw/?ref=br_rs
OZZBURN präsentiert sich in der "Schwemme" in Hochform!
Trotz einer gerade überstandenen Erkältung von Frontmann und Sänger Markus Wille bot die Ozzy Osbourne & Black Sabbath Tribute Band OZZBURN
am vergangenen Samstagabend in der der Rockkneipe "Schwemme" ein Konzert par excellence. Auch die Vorgruppe DISTINCT HEADS konnte bei ihrem
Pirmasens-Live-Debüt zumindest phasenweise überzeugen.
Leider war die Location nur etwa zur Hälfte gefüllt, was wohl vor allem der winterlichen Witterung geschuldet war.
In eine eindeutige stilistische Schublade kann man DISTINCT HEADS aus Zweibrücken nicht hineinstecken. Das Cover-Programm der vier Musiker um Sänger Peter "Pepe" Pirmann
bestand aus Songs welche man noch am ehesten den Segmenten Independent- und Alternative-Rock zuordnen kann. Mit "Dakota" der Waliser Formation "Stereophonics" begann die Gruppe
locker und fluffig ihren Gig und schob den Ohrwurm „Dance With Somebody“ der schwedischen Pop-Rocker Mando Diao nach. Nun wusste der anwesende Rockmusikfreund in etwa wo die
musikalische Reise hingehen würde. Insbesondere an Kings Of Leon aus Tennessee/USA haben die DISTINCT HEADS wohl einen Narren gefressen, denn neben "Waste A Moment" wurden
im Laufe des knapp einstündigen Auftritts auch noch "Notion" und "Use Somebody" gespielt.
Man muss sagen das die Songs dieser Truppe Pirrmann & Co. gut liegen. Auch "Space Lord" der Psychedelic-Hardrocker Monster Magnet kam noch adäquat aus den Lautsprechern,
doch man bemerkte hier schon das die Truppe mit geradlinigen und sehr harten Rocksongs in punkto Pepp und Geschwindigkeit so ihre Probleme hat.
So sollte man das sehr anspruchsvolle "Give It Away" der Red Hot Chilli Peppers um Ausnahme-Bassist Michael "Flea" Balzary und das
eigentlich hochagressive "Killing In The Name Of" (Rage Against The Machine) eher sein lassen, oder diese Songs nochmal intensivst im Proberaum zocken. Denn hier fehlte unter
anderem die fetzige treibende Gitarrenarbeit, das Feuer und die überbordende Emotionalität der Originalsongs. "Come As You Are" (Nirvana) oder "The Only Way Out" (Bush) hingegen
Letztendlich heimste DISTINCT HEADS trotz der genannten Schwächen viel Applaus für ein nichtsdestotrotz ordentliches Konzert ein.
Die Hauptgruppe OZZBURN bedient zweifellos eine ganz andere Zielgruppe, nämlich die des traditionellen Heavy Metal, ist aber spieltechnisch auch von einem ganz anderen Kaliber.
Nach einem obligatorischen Intro begann die famose Tribute Band ihre Show mitdem Klassiker "I Don´t Know" vom ersten Osbourne Solo-Album 'Blizzard Of Oz' (1980) und schob
direkt das nur unwesentlich jüngere "Bark At The Moon" nach, bevor Wille die Fans sympathisch begrüßte und mit "Shot In The Dark" direkt den nächsten Hit der lebenden Metal-Legende folgen ließ.
Das Programm legte den Schwerpunkt eindeutig auf die Historie von Ozzy, doch auch die größten Lieder von Black Sabbath, seinem langjährigen Brötchengeber, fanden ihren Platz in der enorm
abwechslungsreichen Setlist. "Children Of The Grave" ist eines davon und wer es dann vermag dessen hypnotisch/galoppierenden Rhythmus, dieselbe Geschwindigkeit, das Riff-orientierte Spiel eines
Tony Iommi und natürlich den ureigenen Gesang, Mimik sowie Gestik von Ozzy zu kreieren, gehört wahrlich zu den momentan besten deutschen Tribute-Bands im Heavy Metal-Zirkus. OZZBURN sind in
allen Belangen superb aufgestellt und demonstrierten in der "Schwemme" ein Zusammenspiel sowie eine Spielfreude die den stets heftig Beifall spendenden Anwesenden augenscheinlich einen Riesenspaß
machte und für so manches verblüffte Gesicht im Auditorium sorgte. Neben Wille muss man vor allem den Gitarristen Hakan Yusufoglu hervorheben. Er ist hochtalentiert und muss immerhin die Leads und
Riffs von Weltklassemusikern wie Randy Rhoads, Jake E. Lee, Zakk Wylde und dem schon genannten Iommi meistern, was er mit Bravour und Esprit tat. Doch auch seine Kollegen Horst Ludwik (Bass), Sven Bußemer
(Keyboard) und der versierte Günth Rombach am Schlagzeug standen ihm kaum nach und zusammen servierte man allen Ozzy- und Sabbath-Anhängern quasi einen Feiertag.
Mit "Gets Me Through" bot man gar ein wenig bekanntes Bonbon aus dem Ozzy-Longplayer 'Down To Earth'.
Weitere Höhepunkte einer durchweg exzellenten und wahrhaft enthusiastischen Live-Show waren das siebeneinhalbminütige Epos "No More Tears",
das unabdingbare "Crazy Train" und die Black Sabbath-Urgesteine "Iron Man" sowie "Paranoid".
Letztgenanntes Lied diente als einzige Zugabe und ließ hochzufriedene und lange anhaltend applaudierende und johlende Zuschauer zurück.
Bericht & Photos: Pit Schneider