ODIUM, BLESSED HELLRIDE & THORNY ROSES

18.06.2014
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

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Drei Metalbands rockten die "Schwemme"!
ODIUM war der heimliche Headliner!

Ein richtiges Schmankerl mit drei Bands aus drei verschiedenen Untergruppierungen der Rubrik Heavy Metal präsentierte die Pirmasenser "Rockkneipe Schwemme" am vergangenen Mittwochabend den Genre-Fans. Doch aufgrund diverser zeitgleich stattfindender Open Airs wie dem "Metal Fest", der gerade laufenden Fußball WM und letztendlich dem schönen Wetter v erloren sich nur etwa 50 Zuschauer im beliebten Musikclub.


Den vier Saarländern von THORNY ROSES fiel die Aufgabe zu, den Konzertabend zu eröffnen. Stilistisch geht es bei diesem Quartett in Richtung kerniger, schwerer Heavy Rock mit ausdrucksstarkem bis brutalem Gesang von Jörg Groß und Udo Löws schneidender Leadgitarre. Bei so manchem Song wie etwa "Resurrection" wurden Erinnerungen an die ersten Alben von Skid Row aus den USA wach. Die Bühnenpräsenz der Musiker war insgesamt gut, die instrumentale Umsetzung ordentlich, doch es hapert noch erheblich am Songwriting. Die meisten Lieder kommen einfach nicht auf den Punkt, bzw. man hat das Gefühl, die Burschen wollen immer zu viel in einen einzigen Song rein packen. Bis der Refrain dann endlich kommt, haben die meisten Songs den roten Faden schon verloren, ergießen sich in Belanglosigkeit und der geneigte Zuhörer ist eher befremdet denn begeistert. Schade eigentlich, aber da bleibt nur gehörig an den zukünftigen Songs zu feilen, sprich diese entsprechend zu straffen.

BLESSED HELLRIDE aus Trier machten da schon eine ganz andere Figur. Die fünfköpfige Truppe hat sich dem brachialen aber dennoch hochmelodischen Groove-Metal der Spielart Black Label Society oder Motorjesus verschrieben. Die Musiker zelebrieren und leben diesen Stil augenscheinlich mit jeder Faser ihrer Körper. Unermüdlich angetrieben von Schlagzeuger Captain und Bassmann Zed Undead, auf Kurs gebracht von den naturgemäß tiefer gestimmten Gitarren des gut eingespielten Duos Jack Stoned/Oos und dem ausdrucksstarken Gesang vom kräftigen Frontmann Frank Schille alias Tiny Fuel, entfachte die Band ein mitreissendes musikalisches Feuerwerk, welches wirklich jeden der Anwesenden in seinen Bann zog. Songs wie der starke Einstieg "Devil´s Ride", das absolute Highlight "Blood Red River", "Booze´n Roll" oder der Rausschmeisser "Overdrive Junkies" verdeutlichten, dass sich diese Band in punkto Bühnenpräsenz und Qualität der Songs keineswegs hinter den eingangs erwähnten Szenegrößen verstecken muss. Das war ein klasse Gig!

Das Quintett ODIUM aus Frankfurt mit dem Mädel Belinda Smaka an der Bassgitarre war als Hauptattraktion des Heavy Metal-Dreierpacks angekündigt und machte ihre Sache wirklich gut, konnte gegen das unglaubliche Energielevel, welches Blessed Hellride“ zuvor entfacht hatte, jedoch nicht wirklich anstinken. Spieltechnisch sind die fünf Hessen auf einem gutem Niveau angesiedelt und mit Sänger Ralf Runkel hat man gar einen drahtigen Derwisch in den eigenen Reihen, der unermüdlich in Bewegung war und direkt einen Draht zum Publikum hatte. Er verließ die Bühne sogar phasenweise, um den Fans den Power-/Thrash-Metal seiner Band so nahe wie möglich zu bringen. Songs wie die rasenden Wutklumpen "Losing Control", "Beautiful Violence" oder "My Dying Day" machten deutlich das man von Genre-Ikonen wie Slayer, Exodus und den alten Metallica maßgeblich beeinflußt und eine gute spielfreudige Liveband ist. Kein Wunder, hat man doch schon seit 2012 einen Plattenvertrag inne und somit den anderen beiden Bands in dieser Hinsicht einiges voraus.

Fazit: Ein kurzweiliger und Laune machender Abend mit zwei richtig starken Bands, welche wesentlich mehr Zuschauer verdient gehabt hätten.

Bericht & Photos: Pit Schneider