MISTER SLOWHAND (Eric Clapton Tribute Band)
02.11.2017
Pirmasens, Live-Musik Club "Z1"
Band-Link:
www.mister-slowhand.de
Sahnekonzert von MISTER SLOWHAND zum "Z1"-Jubiläum!
Zum fünfjährigen Bestehen des Pirmasenser Live Musik Clubs "Z1" (vormals "Parkplatz") spielte am vergangenen Donnerstagabend standesgemäß die beste einheimische Rockband auf.
MISTER SLOWHAND (Tribute to Eric Clapton) um Frontmann Ralf Maxstadt hat eine Besetzung zum mit der Zunge schnalzen und manövrierte sich vor vollem Haus phasenweise in einen musikalischen Rausch.
Doch fangen wir von vorne an. MISTER SLOWHAND spielte nicht nur die bekanntesten Hits von Eric Clapton, sondern deckte nahezu alle Karriere-Etappen des britischen Ausnahmegitarristen ab.
Angefangen beim legendären Trio Cream, über Blind Faith (mit Stevie Winwood) und Derek And The Dominos bis hin zu den Veröffentlichungen mit seiner Soloband unter eigenem Namen.
Die Band startete mit dem fast 10-minütigen "Got To Get Better In A Little While" (Derek And The Dominos) ins zweigeteilte Konzert inklusive einer wohlverdienten Verschnaufpause.
Das hätte man auch leichter haben können, beispielsweise mit einem der eingängigeren Hits. Doch so konnte sich das Publikum sogleich ein Bild von dieser vor Spielfreude und instrumentaler
Kompetenz nur so strotzender Formation machen. Mit Philipp Graf und Jürgen "Pepe" Zapp hat man zwei regionale Top-Gitarristen aufzubieten, welche abwechselnd den Part Claptons übernehmen,
während der andere dann die Rhythmusgitarre spielt. Das Fundament der Gruppe bilden die Könner Mike Bernardi (Bass) und Ralf Bender (Schlagzeug & Gesang). Am Keyboard sitzt der stets songdienlich
agierende Marcus Rutz-Lewandowski dessen Können des Öfteren aufblitzte. Natürlich steht und fällt eine Band mit dem Gesang, doch auch hier sind MISTER SLOWHAND erstklassig besetzt.
Ralf "Maxa" Maxstadt führte im ständigen Dialog mit den Zuschauern durch die tolle Setlist. Oftmals war er wie bei "Bell Buttom Blues", aufgrund seiner Mimik und Gestik unschwer zu erkennen,
in den jeweiligen Song komplett versunken. Diese quasi Verliebtheit in die gespielte Musik - hier in den Blues - schwappte zweifellos zu den zahlreichen Rockmusikfreunden über.
"Ich möchte mich bei euch allen bedanken, dass ihr das „Z1“ so gut angenommen habt …" sprudelte es zwischen zwei Songs aus ihm heraus. Unterstützt wurde Maxstadt mit seiner charismatischen
Stimme von zwei Sängerinnen die zumeist im Background agierten. Die schon erfahrene und auch bei der Jan-Luca Ernst & Band singende Kristina Gaubatz kam bei "Anyday" nach vorne um den Leadgesang
zu übernehmen. Höhepunkt des Stückes war jedoch ein Solo von Graf, welches er ganz in der Tradtion von Clapton zelebrierte, sprich sein großes Können unter Beweis stellte. Sängerin Nummer zwei,
die blutjunge und talentierte Katharina Dauenhauer, hatte bei "Can´t Find My Way Home" ihren großen Auftritt, bei dem sie von Maxstadt mit fast ständigem
Blickkontakt und als zweiter Stimme vorbildlich "gecoacht" wurde. Dieses Lied entwickelte sich gar zu einer kleinen Jam-Session, sprich die Instrumentalisten begannen nun zu improvisieren und servierten
den begeisterten Zuschauern Spielfreude und Enthusiasmus pur, bevor die Melodie des Songs letztendlich wiederaufgenommen wurde als wäre es das leichteste auf der Welt.
Die zwei genannten Damen bildeten zusammen mit Bender und Rutz-Lewandowski einen rundum stimmigen und beindruckend guten Hintergrundgesang, der sich wie ein roter Faden durch das komplette Konzert zog.
Auch bei "Pretending" und "Badge" warfen sich Graf und Zapp gekonnt die Bälle an den sechs Saiten zu, während der Interpretation von "Can´t Find My Way Home"
spielte sich Graf sogar in einen kleinen Rausch, während ihm seine Kollegen das schon fast als kongenial zu bezeichnende Sound-Fundament dafür lieferten.
Bei MISTER SLOWHAND war am Donnerstagabend jedes einzelne Instrument vorbildlich herauszuhören.
Sogar die exzellent gespielte Bassgitarre von Bernardi. Dies ist bei Konzerten nicht immer so, da geht der Bass oftmals regelrecht unter. Auch das virtuose und exakte Schlagzeugspiel
des ständig grinsenden Bender sollte an dieser Stelle Erwähnung finden. Bei "Why Does Love Got To Be So Sad" und "Crossroads" übernahm dann Zapp die Gitarrensoli ganz in der Manier
eines Altvorderen der hiesigen Musikerszene und bewies das er Graf durchaus das Wasser reichen kann,
Auch der zweite Abschnitt hatte einiges zu bieten und die achtköpfige Band legte in punkto Spielfreude gar noch einen Zahn zu. Als Highlights müssen sicherlich
das schmissige "Bad Love", der unabdingbare Klassiker "I Shot The Sheriff" und das geniale "White Room", im Original vom legendären Trio Cream, genannt werden.
Mit den beiden famos gespielten Zugaben "Cocaine" und "Wonderful Tonight" endete dann ein überragendes und fulminantes Konzerterlebnis das augenscheinlich jeden der
etwa 150 Musikfreunde im vollgepackten "Z1" begeisterte und die Messlatte für künftige Gigs in dieser Location fast unerreichbar hochlegt. Man muss zweifellos konstatieren
das sich die Musiker von MISTER SLOWHAND annähernd blind verstehen. Sie präsentierten den nach jedem Lied heftig applaudierenden und in großer Zahl erschienenen Rockmusikfreunden
eine absolute Vollbedieung auf Profi-Niveau die glatt eine TV-Übertragung wert gewesen wäre sowie Mister Clapton sicherlich ein wohlwollendes Grinsen entlockt hätte.
Kann es ein größeres Kompliment geben?
Bericht & Photos: Pit Schneider